Fährstreik

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#26
Zum aktuellen Streik der Seeleute: Die haben nicht um mehr Geld oder kuerzere Arbeitszeiten gestreikt...

Es gibt viele, viele Kleinstgewerkschaften, ein Teil davon ist PASOK orientiert, ein anderer Teil ND. Nun hatten die ND Gewerkschaften versucht, Mitglieder aus den anderen Gewerkschaften abzuwerben - was diese absolut unhittig fanden.

Der Streik sollte bewirken, dass die ND, also die Regierung sich aus den anderen Gewerkschaften gefaelligst raushalten sollte.

Zunaechst plante man nur einen 24-Stunden-Streik, die Regierung lachte aber nur und zeigte den Stinkefinger und setzte ihre Abwerbungskampagne fort, was die "Linken" enorm erbost hat. Wie es weiterging wissen alle, es kam zu Strassenschlachten und die Regierung, statt sich einsichtig zu zeigen, schickte alle Regierungsgewalt los: Polizisten, Wasserwerfer, Schlagstoecke.

Woraufhin das linke Blut erstrecht kochte und sich weitere Gewerkschaften solidarisierten, PASOK-orientierte Bauarbeiter, LKW-Fahrer und Grundschullehrer (Morgenschicht...!). Die KKE und ihre Gewerkschaften solidarisierten sich ebenfalls mit den linken Seeleuten und auch im Parlament kam es zu Auseinandersetzungen, die PASOK forderte die Regierung auf, endlich die Finger von ihren Gewerkschaften zu lassen und die KKE rief zur Revolution auf.

Inzwischen gab es Aerger aus der Wirtschaft und aus dem Auslaend, weil der Handel wegen dieses Streites brach lag. Woraufhin die Regierung die "zivile Mobilmachung" ausrief, was eigentlich nur fuer Kriegszustaende und aehnliche Notzeiten gedacht ist. Mittels dieses Zustandes konnte sie Seeleute zwangsverpflichten und den Streik auf Staatskosten brechen lassen.

Welcome back in der Weimarer Republik - ich halte solche Auseinandersetzungen fuer recht anachronistisch im entwickelten Kapitalismus und vereinten Wirtschafts-Europa...aber naja. In Griechenland gehen die Uhren halt doch etwas anders.

Uebrigens sind auf den Inseln 2 Menschen gestorben, weil sie keine Medikamente bekommen konnten. Zwei deutsche Lastwagenfahrer sassen ewig fest und sind durchgedreht, als sie sich den Weg auf eine Faehre bahnen wollten - denn dieser Streik war mitnichten einsichtig, noch fuer moderne Koepfe nachvollziehbar.

Carmen
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#26
Zum aktuellen Streik der Seeleute: Die haben nicht um mehr Geld oder kuerzere Arbeitszeiten gestreikt...

Es gibt viele, viele Kleinstgewerkschaften, ein Teil davon ist PASOK orientiert, ein anderer Teil ND. Nun hatten die ND Gewerkschaften versucht, Mitglieder aus den anderen Gewerkschaften abzuwerben - was diese absolut unhittig fanden.

Der Streik sollte bewirken, dass die ND, also die Regierung sich aus den anderen Gewerkschaften gefaelligst raushalten sollte.

Zunaechst plante man nur einen 24-Stunden-Streik, die Regierung lachte aber nur und zeigte den Stinkefinger und setzte ihre Abwerbungskampagne fort, was die "Linken" enorm erbost hat. Wie es weiterging wissen alle, es kam zu Strassenschlachten und die Regierung, statt sich einsichtig zu zeigen, schickte alle Regierungsgewalt los: Polizisten, Wasserwerfer, Schlagstoecke.

Woraufhin das linke Blut erstrecht kochte und sich weitere Gewerkschaften solidarisierten, PASOK-orientierte Bauarbeiter, LKW-Fahrer und Grundschullehrer (Morgenschicht...!). Die KKE und ihre Gewerkschaften solidarisierten sich ebenfalls mit den linken Seeleuten und auch im Parlament kam es zu Auseinandersetzungen, die PASOK forderte die Regierung auf, endlich die Finger von ihren Gewerkschaften zu lassen und die KKE rief zur Revolution auf.

Inzwischen gab es Aerger aus der Wirtschaft und aus dem Auslaend, weil der Handel wegen dieses Streites brach lag. Woraufhin die Regierung die "zivile Mobilmachung" ausrief, was eigentlich nur fuer Kriegszustaende und aehnliche Notzeiten gedacht ist. Mittels dieses Zustandes konnte sie Seeleute zwangsverpflichten und den Streik auf Staatskosten brechen lassen.

Welcome back in der Weimarer Republik - ich halte solche Auseinandersetzungen fuer recht anachronistisch im entwickelten Kapitalismus und vereinten Wirtschafts-Europa...aber naja. In Griechenland gehen die Uhren halt doch etwas anders.

Uebrigens sind auf den Inseln 2 Menschen gestorben, weil sie keine Medikamente bekommen konnten. Zwei deutsche Lastwagenfahrer sassen ewig fest und sind durchgedreht, als sie sich den Weg auf eine Faehre bahnen wollten - denn dieser Streik war mitnichten einsichtig, noch fuer moderne Koepfe nachvollziehbar.

Carmen
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#27
Kein Kommentar? Ich hab gedacht, ich spinne, als ich diese Zusammenfassung hoerte. Wenn die Regierung sich jetzt nicht als absolut unfaehig diskreditiert hat, wie denn sonst?

Kannste echt nur mit dem Kopf schuetteln - eine Regierung legt ein ganzes Land fuer mehr als 10 Tage lahm, nur um die Mitgliederlisten von Gewerkschaften aufzufuellen??????

Also, ich nehm hier nix mehr ernst, gaa nix Wink Laienspielgruppen mit hochbezahlten Kasperlefiguren, alle samt, an jeder Ecke.
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#27
Kein Kommentar? Ich hab gedacht, ich spinne, als ich diese Zusammenfassung hoerte. Wenn die Regierung sich jetzt nicht als absolut unfaehig diskreditiert hat, wie denn sonst?

Kannste echt nur mit dem Kopf schuetteln - eine Regierung legt ein ganzes Land fuer mehr als 10 Tage lahm, nur um die Mitgliederlisten von Gewerkschaften aufzufuellen??????

Also, ich nehm hier nix mehr ernst, gaa nix Wink Laienspielgruppen mit hochbezahlten Kasperlefiguren, alle samt, an jeder Ecke.
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#28
Ja, sie werden den Balkan eben nicht los...
Und dann beschweren sie sich lauthals darueber, dass sie im Rest von Europa nicht ernstgenommen werden.
Wo doch die erste Regel ist: Niemand erwartet von einer Regierung ernsthaft etwas anderes als Inkompetenz, aber sie darf es um Gottes Willen nicht so deutlich raushaengen lassen....

Ich glaube, ein Teil des Problems ist die Klientelwirtschaft. In GR ist es noch unwahrscheinlicher als im Rest der EU, dass mal ein Politiker aufgrund seiner Faehigkeiten im Parlament landet.....
Freedom is just another word for people finding out you're useless.
-------------------------------------------------------------------------------------
-Wally-
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#28
Ja, sie werden den Balkan eben nicht los...
Und dann beschweren sie sich lauthals darueber, dass sie im Rest von Europa nicht ernstgenommen werden.
Wo doch die erste Regel ist: Niemand erwartet von einer Regierung ernsthaft etwas anderes als Inkompetenz, aber sie darf es um Gottes Willen nicht so deutlich raushaengen lassen....

Ich glaube, ein Teil des Problems ist die Klientelwirtschaft. In GR ist es noch unwahrscheinlicher als im Rest der EU, dass mal ein Politiker aufgrund seiner Faehigkeiten im Parlament landet.....
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-Wally-
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#29
Tja, Balkan, ich weiss nicht. Fuer mich haben die schlicht 'nen Vollschaden. Das Land befindet sich seit 1974 (oder so, seit dem Zypern-Ueberfall durch die Tuerkei) im Zustand der Allgemeinen Mobilmachung, also einen Schritt vor Krieg. Jetzt wurde der erweitert durch die Zivile Mobilmachung - das bedeutet zB gleichzeitig mit dem Zwangsverpflichten von Privatpersonen zu Staatsarbeiten haette man auch beschliessen koennen, man brauche jetzt meinen Wagen aus irgendwelchen staatsschuetzenden Gruenden.

Was sie de facto getan haben, war sich in einen Kriegszustand zu begeben, ohne dass es eine Kriegserklaerung von aussen gegeben hat.

Ja, wo sind wir denn eigentlich? "Machtmissbrauch" ist ein bisschen zu harmlos, oberbloede Oberdoofheit erstrecht. Ich hoffe ihnstaendig, dass es dafuer international oder zumindest in der EU dafuer *gewaltig* auf die Hoerner gibt. Solche Knallkoeppe braucht man nun wirklich nicht an seinen Aussengrenzen, nicht heutzutage, nicht mit dem, was sich wirklich wichtiges rundherum abspielt.

Das Drolligste finde ich aber, dass das die griechische Zivilbevoelkerung alles eher weniger kratzt, was grad vorgefallen ist. Der Streik ist vorbei, was will man mehr...

*kopfschuettel* Und sowas darf waehlen.
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#29
Tja, Balkan, ich weiss nicht. Fuer mich haben die schlicht 'nen Vollschaden. Das Land befindet sich seit 1974 (oder so, seit dem Zypern-Ueberfall durch die Tuerkei) im Zustand der Allgemeinen Mobilmachung, also einen Schritt vor Krieg. Jetzt wurde der erweitert durch die Zivile Mobilmachung - das bedeutet zB gleichzeitig mit dem Zwangsverpflichten von Privatpersonen zu Staatsarbeiten haette man auch beschliessen koennen, man brauche jetzt meinen Wagen aus irgendwelchen staatsschuetzenden Gruenden.

Was sie de facto getan haben, war sich in einen Kriegszustand zu begeben, ohne dass es eine Kriegserklaerung von aussen gegeben hat.

Ja, wo sind wir denn eigentlich? "Machtmissbrauch" ist ein bisschen zu harmlos, oberbloede Oberdoofheit erstrecht. Ich hoffe ihnstaendig, dass es dafuer international oder zumindest in der EU dafuer *gewaltig* auf die Hoerner gibt. Solche Knallkoeppe braucht man nun wirklich nicht an seinen Aussengrenzen, nicht heutzutage, nicht mit dem, was sich wirklich wichtiges rundherum abspielt.

Das Drolligste finde ich aber, dass das die griechische Zivilbevoelkerung alles eher weniger kratzt, was grad vorgefallen ist. Der Streik ist vorbei, was will man mehr...

*kopfschuettel* Und sowas darf waehlen.
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#30
Carmen schrieb:Ja, wo sind wir denn eigentlich? "Machtmissbrauch" ist ein bisschen zu harmlos, oberbloede Oberdoofheit erstrecht.
Das, genau das, meine ich mit "Balkan". Du kennst das Buch ja auch... Smile

Carmen schrieb:Ich hoffe ihnstaendig, dass es dafuer international oder zumindest in der EU dafuer *gewaltig* auf die Hoerner gibt.
Das glaubst Du doch wohl selbst nicht.
Seit wann interessiert sich dieser Wirtschaftsfoerderungsverein fuer Menschenrechte? Ausser, es nuetzt ihm direkt was?

Carmen schrieb:Solche Knallkoeppe braucht man nun wirklich nicht an seinen Aussengrenzen
Solche Knallkoeppe braucht man nirgends......

Carmen schrieb:*kopfschuettel* Und sowas darf waehlen.
Da sagst Du was. Das faellt mir zu so vielen Anlaessen als erstes ein, nicht nur zu diesem..... da ist es ja so gesehen nur konsequent, dass die, die dann gewaeht werden, es mit der Demokratie genausowenig genau nehmen.... Du weisst schon, jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.... Smile
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-Wally-
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#30
Carmen schrieb:Ja, wo sind wir denn eigentlich? "Machtmissbrauch" ist ein bisschen zu harmlos, oberbloede Oberdoofheit erstrecht.
Das, genau das, meine ich mit "Balkan". Du kennst das Buch ja auch... Smile

Carmen schrieb:Ich hoffe ihnstaendig, dass es dafuer international oder zumindest in der EU dafuer *gewaltig* auf die Hoerner gibt.
Das glaubst Du doch wohl selbst nicht.
Seit wann interessiert sich dieser Wirtschaftsfoerderungsverein fuer Menschenrechte? Ausser, es nuetzt ihm direkt was?

Carmen schrieb:Solche Knallkoeppe braucht man nun wirklich nicht an seinen Aussengrenzen
Solche Knallkoeppe braucht man nirgends......

Carmen schrieb:*kopfschuettel* Und sowas darf waehlen.
Da sagst Du was. Das faellt mir zu so vielen Anlaessen als erstes ein, nicht nur zu diesem..... da ist es ja so gesehen nur konsequent, dass die, die dann gewaeht werden, es mit der Demokratie genausowenig genau nehmen.... Du weisst schon, jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.... Smile
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#31
Hallo Carmen,

da hatte mir meine Frau über die Bewegründe des Streiks aber was ganz anderes erzählt. Sie hat ihre Quellen aus griechische Zeitungen und TV. Der werde ich heute Abend aber mal was erzählen....

Hier mal was aus einer deutschen Quelle (DPA), was bezüglich Arbeitslosengeld und Rente mit der Schilderung meiner Frau übereinstimmt:
"Hunderte Reisende protestierten gegen den Streik. Viele hätten Termine bei ihren Ärzten verpasst. „Ich muss gegenüber nach Korfu zum Arzt. Ich bin krank und werde hier praktisch als Geisel von den streikenden Seeleuten gehalten“, sagte eine Frau, die seit drei Tagen in einem westgriechischen Hafen auf ein Schiff wartete. Die Seeleute-Gewerkschaft (PNO) fordert mehr Lohn, bessere Renten und die Sicherung der Arbeitsplätze. Sie wirft den Reedern vor, zunehmend „Billigcrews“ aus Südostasien einzustellen und so viele griechische Seeleute arbeitslos zu machen. Aus diesem Grund sollte das Arbeitslosengeld für Seeleute um 25 Prozent auf 480 Euro monatlich erhöht werden. Die Streiks der griechischen Seeleute laufen seit vergangenem Donnerstag. (dpa) "

Viele Grüße, sind zur Zeit im kalten Deuschland, wo "fieser" Nieselregen mir die Laune
verdirbt
Rolf

Hier noch ein Link:
http://de.news.yahoo.com/060221/12/4vm5c.html
Also würde mich wirklich mal interessieren, ob Dein Einleitungssatz über Auslösung
des Streiks stimmt. Die nachfolgenden Bemerkungen sind aber zutreffend.
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#31
Hallo Carmen,

da hatte mir meine Frau über die Bewegründe des Streiks aber was ganz anderes erzählt. Sie hat ihre Quellen aus griechische Zeitungen und TV. Der werde ich heute Abend aber mal was erzählen....

Hier mal was aus einer deutschen Quelle (DPA), was bezüglich Arbeitslosengeld und Rente mit der Schilderung meiner Frau übereinstimmt:
"Hunderte Reisende protestierten gegen den Streik. Viele hätten Termine bei ihren Ärzten verpasst. „Ich muss gegenüber nach Korfu zum Arzt. Ich bin krank und werde hier praktisch als Geisel von den streikenden Seeleuten gehalten“, sagte eine Frau, die seit drei Tagen in einem westgriechischen Hafen auf ein Schiff wartete. Die Seeleute-Gewerkschaft (PNO) fordert mehr Lohn, bessere Renten und die Sicherung der Arbeitsplätze. Sie wirft den Reedern vor, zunehmend „Billigcrews“ aus Südostasien einzustellen und so viele griechische Seeleute arbeitslos zu machen. Aus diesem Grund sollte das Arbeitslosengeld für Seeleute um 25 Prozent auf 480 Euro monatlich erhöht werden. Die Streiks der griechischen Seeleute laufen seit vergangenem Donnerstag. (dpa) "

Viele Grüße, sind zur Zeit im kalten Deuschland, wo "fieser" Nieselregen mir die Laune
verdirbt
Rolf

Hier noch ein Link:
http://de.news.yahoo.com/060221/12/4vm5c.html
Also würde mich wirklich mal interessieren, ob Dein Einleitungssatz über Auslösung
des Streiks stimmt. Die nachfolgenden Bemerkungen sind aber zutreffend.
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#32
so hat's mein sohn aus dem sozialkunde-unterricht mit nach hause gebracht Wink ich glaube, es gibt immer anlass und ursache, evtl. war die diskussion um forderungen und moegliche aktionen der ausloeser fuer die abwerbungskampagne der ND-nahen gewerkschaften?

immerhin sind die reeder mit sicherheit regierungsnah Wink
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#32
so hat's mein sohn aus dem sozialkunde-unterricht mit nach hause gebracht Wink ich glaube, es gibt immer anlass und ursache, evtl. war die diskussion um forderungen und moegliche aktionen der ausloeser fuer die abwerbungskampagne der ND-nahen gewerkschaften?

immerhin sind die reeder mit sicherheit regierungsnah Wink
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#33
Carmen schrieb:immerhin sind die reeder mit sicherheit regierungsnah Wink
ohne Zweifel !

Aber das war immer schon die Krux hier bei jedem Regierungswechsel; jeder versucht,
seine Leute an bestimmten Stellen in den staatlichen Firmen und Behörden unterzubringen,
aus Dankbarkeit an seine Anhänger und um Einfluß in den Betrieben nehmen zu können.
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#33
Carmen schrieb:immerhin sind die reeder mit sicherheit regierungsnah Wink
ohne Zweifel !

Aber das war immer schon die Krux hier bei jedem Regierungswechsel; jeder versucht,
seine Leute an bestimmten Stellen in den staatlichen Firmen und Behörden unterzubringen,
aus Dankbarkeit an seine Anhänger und um Einfluß in den Betrieben nehmen zu können.
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#34
Hallo,

also ich weiß von hier, daß hier zwischen den kleinen Inseln, die Schiffe trotz des Streiks gefahren sind, damit keine Menschen zu Schaden kommen(sprich Kranke ins Krankenhaus). Was ich nich ganz nachvollziehen kann ist, das mit der Treibstoffknappheit und den Medikamenten, denn alle Flieger sind gegangen und der Treibstoff kommt sicherlich nicht mit einer herkömmlichen Fähre, sonder mit Tankern auf die Inseln(die haben meines Wissens nach nicht gestreikt). Mit den Medikamenten ist das sowieso ein Problem auf den kleinsten Inseln, denn dorthin fährt auch sonst nicht täglich ein Schiff. Wie kommen die denn im Notfall an die Medikamente? Das kann man je jetzt beruhigt auf den Streik schieben.
Also es ist alles etwas seltsam und mit Demokratie hat das nicht wirklich etwas zu tun.

Ciao
Susi aus dem herrlichen Sonneschein
P.S. Carmen sei froh, daß sie Dein Auto nicht wollten (hihi)
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#34
Hallo,

also ich weiß von hier, daß hier zwischen den kleinen Inseln, die Schiffe trotz des Streiks gefahren sind, damit keine Menschen zu Schaden kommen(sprich Kranke ins Krankenhaus). Was ich nich ganz nachvollziehen kann ist, das mit der Treibstoffknappheit und den Medikamenten, denn alle Flieger sind gegangen und der Treibstoff kommt sicherlich nicht mit einer herkömmlichen Fähre, sonder mit Tankern auf die Inseln(die haben meines Wissens nach nicht gestreikt). Mit den Medikamenten ist das sowieso ein Problem auf den kleinsten Inseln, denn dorthin fährt auch sonst nicht täglich ein Schiff. Wie kommen die denn im Notfall an die Medikamente? Das kann man je jetzt beruhigt auf den Streik schieben.
Also es ist alles etwas seltsam und mit Demokratie hat das nicht wirklich etwas zu tun.

Ciao
Susi aus dem herrlichen Sonneschein
P.S. Carmen sei froh, daß sie Dein Auto nicht wollten (hihi)
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#35
Also, ich bin mal auf einer Mini-Insel krank geworden und brauchte dringend Antibiotika, auf Lipsi.

Das funktionierte so, dass der Arzt sie telefonisch in Leros bestellte und als genug Bestellungen fuer Medikamente zusammen waren, kam der Apotheker auf einem Fischerboot (im Ostfriesennerz...) mit einer Plastikkiste voll Medikamenten angeschippert. Klatschnass, der Arme... die gab er dann am einzigen Periptero ab und dort konnte man sie dann gegen Vorzeigen des Rezeptes abholen. Das ganze dauerte drei Tage und ich beschloss NIENIENIENIE wieder ohne sehr gute Reiseapotheke kleine Inseln anzusteuern...

"Eigentlich" war die Geschichte noch schlimmer gewesen: Der Arzt war gar kein Arzt, sondern ein zwangsverpflichteter Student im praktischen Jahr und der durfte gar keine Antibiotika verschreiben. So behandelte er meine akute Mittelohrentzuendung mit Depon und spuelte mein Ohr mit Warmwasser... ich hatte Glueck, dass am naechsten Tag dieses schwimmende Krankenhaus anlegte und der dortige Facharzt schrieb dann das Antibiotikum, Ohrentropfen und Nasenspray auf, das Rezept trug ich dann zum o.g. Arzt und die obige Geschichte ging ihren Lauf.

Nee, also die Insel-Idylle hat fuer mich damals ihren Reiz verloren Wink

Carmen
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#35
Also, ich bin mal auf einer Mini-Insel krank geworden und brauchte dringend Antibiotika, auf Lipsi.

Das funktionierte so, dass der Arzt sie telefonisch in Leros bestellte und als genug Bestellungen fuer Medikamente zusammen waren, kam der Apotheker auf einem Fischerboot (im Ostfriesennerz...) mit einer Plastikkiste voll Medikamenten angeschippert. Klatschnass, der Arme... die gab er dann am einzigen Periptero ab und dort konnte man sie dann gegen Vorzeigen des Rezeptes abholen. Das ganze dauerte drei Tage und ich beschloss NIENIENIENIE wieder ohne sehr gute Reiseapotheke kleine Inseln anzusteuern...

"Eigentlich" war die Geschichte noch schlimmer gewesen: Der Arzt war gar kein Arzt, sondern ein zwangsverpflichteter Student im praktischen Jahr und der durfte gar keine Antibiotika verschreiben. So behandelte er meine akute Mittelohrentzuendung mit Depon und spuelte mein Ohr mit Warmwasser... ich hatte Glueck, dass am naechsten Tag dieses schwimmende Krankenhaus anlegte und der dortige Facharzt schrieb dann das Antibiotikum, Ohrentropfen und Nasenspray auf, das Rezept trug ich dann zum o.g. Arzt und die obige Geschichte ging ihren Lauf.

Nee, also die Insel-Idylle hat fuer mich damals ihren Reiz verloren Wink

Carmen
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#36
Nun, was immer nun Anlass und was Ursache war - ich denke auch, dass die Seeleute zu weit gegangen sind. Allerdings finde ich auch, dass die Regierung durchaus flexibler haette sein koennen und diese Aktion mit der zivilen Mobilmachung reichlich ueberzoegen war.

Hier ein Atikel aus der AN zum Thema: http://www.athensnews.gr/athweb/nathens....m=A23&aa=1

Irgendwas stimmt mit den Links auf der Athens News Seite nicht. Ein anderer Artikel ist leider nicht weiter verlinkt, aber er beginnt so:

THE FLAREUP of social discontent around the country's ports and island communities over the past week finally gave way to a tense calm on February 23 after the seamen's union called off its seven-day strike in the wake of a civil mobilisation order, effectively turning maritime workers into conscripts subject to military commands...

Wo wir vorher schon beim Thema "Demokratie" waren: Es ist auch aus meiner Sicht ein Unding, wie die Regierung gehandelt hat.

Ist aus meiner Sicht aber auch ein Unding, die Inseln und den Aussenhandel zu blockieren... keine der beiden Seiten scheint *ueberhaupt* irgendein gesundes Demokratieverstaendnis zu haben. Auch wenn ich sonst sehr vorsichtig mit solchen Worten bin: Faschistoid finde ich beide Seiten.

Hugh
Carmen
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#36
Nun, was immer nun Anlass und was Ursache war - ich denke auch, dass die Seeleute zu weit gegangen sind. Allerdings finde ich auch, dass die Regierung durchaus flexibler haette sein koennen und diese Aktion mit der zivilen Mobilmachung reichlich ueberzoegen war.

Hier ein Atikel aus der AN zum Thema: http://www.athensnews.gr/athweb/nathens....m=A23&aa=1

Irgendwas stimmt mit den Links auf der Athens News Seite nicht. Ein anderer Artikel ist leider nicht weiter verlinkt, aber er beginnt so:

THE FLAREUP of social discontent around the country's ports and island communities over the past week finally gave way to a tense calm on February 23 after the seamen's union called off its seven-day strike in the wake of a civil mobilisation order, effectively turning maritime workers into conscripts subject to military commands...

Wo wir vorher schon beim Thema "Demokratie" waren: Es ist auch aus meiner Sicht ein Unding, wie die Regierung gehandelt hat.

Ist aus meiner Sicht aber auch ein Unding, die Inseln und den Aussenhandel zu blockieren... keine der beiden Seiten scheint *ueberhaupt* irgendein gesundes Demokratieverstaendnis zu haben. Auch wenn ich sonst sehr vorsichtig mit solchen Worten bin: Faschistoid finde ich beide Seiten.

Hugh
Carmen
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