Griechische Logik

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
#1
Eine Freundin hat mir gerade erzählt, dass sie jemanden kennt, der im Winter in Bisschen für ein Hotel arbeitet, das zu hat. Also kümmert er sich um die Anlage, gärtnert usw.

Nachdem er monatelang nicht bezahlt wurde und jetzt mal nachhakte, wann er denn endlich bezahlt würde, sagte die Hotelbesitzerin, er hätte ja sonst auch keine Arbeit gefunden und kein Geld gehabt (ergo bräuchte er auch nicht bezahlt zu werden).

Und ich wunder mich noch, warum mein Ex-ex-Chef meinte, ich könnte umsonst arbeiten (was ich natürlich nicht getan habe, da ich sofort abgesprungen bin)...

Hat man da noch Worte?

Also, ich finde, die 4 Mio Arbeitslosen in Deutschland könnten auch ruhig umsonst arbeiten gehen... Wink

LG
Martina
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#1
Eine Freundin hat mir gerade erzählt, dass sie jemanden kennt, der im Winter in Bisschen für ein Hotel arbeitet, das zu hat. Also kümmert er sich um die Anlage, gärtnert usw.

Nachdem er monatelang nicht bezahlt wurde und jetzt mal nachhakte, wann er denn endlich bezahlt würde, sagte die Hotelbesitzerin, er hätte ja sonst auch keine Arbeit gefunden und kein Geld gehabt (ergo bräuchte er auch nicht bezahlt zu werden).

Und ich wunder mich noch, warum mein Ex-ex-Chef meinte, ich könnte umsonst arbeiten (was ich natürlich nicht getan habe, da ich sofort abgesprungen bin)...

Hat man da noch Worte?

Also, ich finde, die 4 Mio Arbeitslosen in Deutschland könnten auch ruhig umsonst arbeiten gehen... Wink

LG
Martina
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#2
dann kannst du dich ja mit Herrn Westerwelle zusammentun, der sieht das ähnlich Wink
"Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben."
Friedich Hebbel
Zitieren
#2
dann kannst du dich ja mit Herrn Westerwelle zusammentun, der sieht das ähnlich Wink
"Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben."
Friedich Hebbel
Zitieren
#3
Ja, von dem kuriosen Typen hab ich auch schon gehört Wink

LG
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#3
Ja, von dem kuriosen Typen hab ich auch schon gehört Wink

LG
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#4
Ja die griechische Logik erheitert uns doch immer wieder. Als Außenstehenden. Wenn es einen allerdings persönlich betrifft, ist es weniger lustig.

liebe Grüße

Susi
Zitieren
#4
Ja die griechische Logik erheitert uns doch immer wieder. Als Außenstehenden. Wenn es einen allerdings persönlich betrifft, ist es weniger lustig.

liebe Grüße

Susi
Zitieren
#5
Mir sagte ein potentieller Arbeitgeber vor ein paar Jahren mal, auf meine Frage,was ich denn ueberhaupt verdienen wuerde: Tha Doume...Fuer mich irgendwie ein Grund die Arbeitsstelle nicht anzutreten Smile
Herr W. haette mich bestimmt sum Schnee schippen geschickt...
Zitieren
#5
Mir sagte ein potentieller Arbeitgeber vor ein paar Jahren mal, auf meine Frage,was ich denn ueberhaupt verdienen wuerde: Tha Doume...Fuer mich irgendwie ein Grund die Arbeitsstelle nicht anzutreten Smile
Herr W. haette mich bestimmt sum Schnee schippen geschickt...
Zitieren
#6
Auf Samos ist im Januar ein Hotelier überfallen, der so sagt man ähnliche Geschäftsgebahren hatte und hat.

Ist auch ne Möglichkeit zum Geld zu kommen.
Zitieren
#6
Auf Samos ist im Januar ein Hotelier überfallen, der so sagt man ähnliche Geschäftsgebahren hatte und hat.

Ist auch ne Möglichkeit zum Geld zu kommen.
Zitieren
#7
Ich habe heute in der Zeitung auch was Schönes zum Thema griechische Logik gelesen.

Hier auf Rhodos wurde vorgestern endlich eine Recyclingstation für Plastik, Glas etc. in Betrieb genommen. Jetzt möchten die Anwohner, dass diese Recyclingstation an einem anderen Ort aufgestellt wird. Die Begründung: wenn jemand vom Flughafen in die Stadt fährt, kommt er an dieser Station vorbei. Und die Recyclingstation sei kein schöner Anblick für die Gäste.....

Hä???? Erstmal sieht man keinen Müll dort, weil man ihn ja einwirft (normalerweise). Außerdem ist es doch positiv dass man als Gast gleich sieht, dass diese Stadt was für die Umwelt tut. Darüber hinaus sehen die Gäste, egal ob sie vom Airport oder vom Hafen kommen, schon gleich bei Betreten der Insel so viel Müll am Staßenrand liegen, dass sie sich bestimmt nicht über eine Recyclingstation aufregen werden.

Daran hat aber niemand gedacht. Griechische Logik halt.
Zitieren
#7
Ich habe heute in der Zeitung auch was Schönes zum Thema griechische Logik gelesen.

Hier auf Rhodos wurde vorgestern endlich eine Recyclingstation für Plastik, Glas etc. in Betrieb genommen. Jetzt möchten die Anwohner, dass diese Recyclingstation an einem anderen Ort aufgestellt wird. Die Begründung: wenn jemand vom Flughafen in die Stadt fährt, kommt er an dieser Station vorbei. Und die Recyclingstation sei kein schöner Anblick für die Gäste.....

Hä???? Erstmal sieht man keinen Müll dort, weil man ihn ja einwirft (normalerweise). Außerdem ist es doch positiv dass man als Gast gleich sieht, dass diese Stadt was für die Umwelt tut. Darüber hinaus sehen die Gäste, egal ob sie vom Airport oder vom Hafen kommen, schon gleich bei Betreten der Insel so viel Müll am Staßenrand liegen, dass sie sich bestimmt nicht über eine Recyclingstation aufregen werden.

Daran hat aber niemand gedacht. Griechische Logik halt.
Zitieren
#8
Zu Martinas geschichte: Zu allem gehoeren immer 2 Seiten, wieso hat der Typ nicht von nfang an klargemacht, wieviel er arbeitet und wieviel und wann er bezahlt wird? ich finde diese griechische Eigenart so grottendumm, erstmal dafuer sorgen zu wollen, dass der andere einem "was schuldet" und dann davon auszugehen, dass man am staerkeren Ende sitzt, weil der andere ja nun (wortlos) verpflichtet sei...

Schwer vorstellbar, dass es eine ordentliche Vereinbarung gegeben hat und die Dame sich auf die Art aus der Affaere ziehen will, selbst fuer griechische Verhaeltnisse.
Zitieren
#8
Zu Martinas geschichte: Zu allem gehoeren immer 2 Seiten, wieso hat der Typ nicht von nfang an klargemacht, wieviel er arbeitet und wieviel und wann er bezahlt wird? ich finde diese griechische Eigenart so grottendumm, erstmal dafuer sorgen zu wollen, dass der andere einem "was schuldet" und dann davon auszugehen, dass man am staerkeren Ende sitzt, weil der andere ja nun (wortlos) verpflichtet sei...

Schwer vorstellbar, dass es eine ordentliche Vereinbarung gegeben hat und die Dame sich auf die Art aus der Affaere ziehen will, selbst fuer griechische Verhaeltnisse.
Zitieren
#9
@Carmen:

Soweit ich weiß, arbeitet er schon im Sommer für die Frau als Koch und ich finde es selbstverständlich, wenn er zumindest eine angemessene Bezahlung erwartete, wenn diese auch nicht, wie in GR häufig üblich, direkt ausgesprochen wurde.

Von "selbst schuld" zu sprechen finde ich schon ziemlich hart, zumal es in unserer Gesellschaft ja eigentlich so ist, dass man für Arbeit entlohnt wird.

Vor allem Albaner (und dieser ist einer, glaube ich) fühlen sich immer noch in der schwächeren Position und haben nicht den Mut, sich so für sich einzusetzen.
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#9
@Carmen:

Soweit ich weiß, arbeitet er schon im Sommer für die Frau als Koch und ich finde es selbstverständlich, wenn er zumindest eine angemessene Bezahlung erwartete, wenn diese auch nicht, wie in GR häufig üblich, direkt ausgesprochen wurde.

Von "selbst schuld" zu sprechen finde ich schon ziemlich hart, zumal es in unserer Gesellschaft ja eigentlich so ist, dass man für Arbeit entlohnt wird.

Vor allem Albaner (und dieser ist einer, glaube ich) fühlen sich immer noch in der schwächeren Position und haben nicht den Mut, sich so für sich einzusetzen.
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#10
Keine Ahnung, man kennt die Situation ja nur vom Hoerensagen und nur von eienr Seite, waehrend die Wahrheit ja fuer gewoehnlich in der Mitte liegt.... aber "erwarten", ohne Absprache, wuerde ich von Griechen schon mal nix, was einer normalmenschlichen Logik entspricht ;-)
Zitieren
#10
Keine Ahnung, man kennt die Situation ja nur vom Hoerensagen und nur von eienr Seite, waehrend die Wahrheit ja fuer gewoehnlich in der Mitte liegt.... aber "erwarten", ohne Absprache, wuerde ich von Griechen schon mal nix, was einer normalmenschlichen Logik entspricht ;-)
Zitieren
#11
alpmann schrieb:Beruflich, Geschäftlich lasse ich mir von jedem "Geschäftspartner" alles schriftlich geben und privat vertraue ich mittlerweile nur noch Griechen.
So wie das DEINE persönliche Ansicht ist.

Schade, aber es sind doch nicht alle gleich. Ich kenne in jeder Nationalität solche und solche und würde nie alle über einen Kamm scheren.
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#11
alpmann schrieb:Beruflich, Geschäftlich lasse ich mir von jedem "Geschäftspartner" alles schriftlich geben und privat vertraue ich mittlerweile nur noch Griechen.
So wie das DEINE persönliche Ansicht ist.

Schade, aber es sind doch nicht alle gleich. Ich kenne in jeder Nationalität solche und solche und würde nie alle über einen Kamm scheren.
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
Zitieren
#12
Hallo Alpmann,

jetzt muss ich mal was ganz provozierendes fragen: Ich wusste gar nicht, dass Griechen "Freundschaft" kennen?
Ich dachte, hier zählt nur die Familie. Nur die Blutsbande zählen. Zumindest versucht das meine Schwiegermutter immer meinen Kindern zu verklickern. Die sogenannten Freunde, meint sie, blieben doch immer nur Fremde und man dürfe ihnen nicht trauen.

Ansonsten bleibt höchstens noch die "Parea", und die taugt nur zum Ausgehen.

Grüße aus Paros
Petra
Zitieren
#12
Hallo Alpmann,

jetzt muss ich mal was ganz provozierendes fragen: Ich wusste gar nicht, dass Griechen "Freundschaft" kennen?
Ich dachte, hier zählt nur die Familie. Nur die Blutsbande zählen. Zumindest versucht das meine Schwiegermutter immer meinen Kindern zu verklickern. Die sogenannten Freunde, meint sie, blieben doch immer nur Fremde und man dürfe ihnen nicht trauen.

Ansonsten bleibt höchstens noch die "Parea", und die taugt nur zum Ausgehen.

Grüße aus Paros
Petra
Zitieren
#13
Also ich hab griechische Freunde, echte Freunde. Nur ganz wenige, aber die sind wirklich, wirklich echte Freunde und haben mir schon manches Mal wirklich aus der Patsche geholfen. Es gibt ihn, den Ander-Griechen, dem der Durchschnitssgrieche genauso gegen den Strich geht wie dem Nicht-Griechen Wink
Zitieren
#13
Also ich hab griechische Freunde, echte Freunde. Nur ganz wenige, aber die sind wirklich, wirklich echte Freunde und haben mir schon manches Mal wirklich aus der Patsche geholfen. Es gibt ihn, den Ander-Griechen, dem der Durchschnitssgrieche genauso gegen den Strich geht wie dem Nicht-Griechen Wink
Zitieren
#14
Carmen schrieb:Also ich hab griechische Freunde, echte Freunde. Nur ganz wenige, aber die sind wirklich, wirklich echte Freunde und haben mir schon manches Mal wirklich aus der Patsche geholfen. Es gibt ihn, den Ander-Griechen, dem der Durchschnitssgrieche genauso gegen den Strich geht wie dem Nicht-Griechen Wink
Ja, stimmt, mir stehen auch ein paar Griechen sehr nahe, die hier alle Außenseiter unter den Griechen sind. Hätte ich fast vergessen.
Gruß
Petra aus Paros
Zitieren
#14
Carmen schrieb:Also ich hab griechische Freunde, echte Freunde. Nur ganz wenige, aber die sind wirklich, wirklich echte Freunde und haben mir schon manches Mal wirklich aus der Patsche geholfen. Es gibt ihn, den Ander-Griechen, dem der Durchschnitssgrieche genauso gegen den Strich geht wie dem Nicht-Griechen Wink
Ja, stimmt, mir stehen auch ein paar Griechen sehr nahe, die hier alle Außenseiter unter den Griechen sind. Hätte ich fast vergessen.
Gruß
Petra aus Paros
Zitieren
#15
Ehrlich gesagt, unabhaengig von der Nationalitaet, hat es meiner Ansicht nach auch etwas mit dem Alter zu tun. Wenn man jung ist reicht einem eine "Parea", mit zunehmenden Alter werden wirklich gute Freunde wichtig.
Man legt weniger Wert auf den "Spaßfaktor" sondern mehr auf den "Sinnfaktor".
Ich habe eine handvoll wirklich gute,langjaehrige Freundschaften in DE, die auch meinen Umzug nach GR ueberdauert haben und nachdem ich fast 6 Jahre hier bin, auch langsam aber sicher das griechische Pendant dazu.
Wirklich gute Freunde zu finden ist werder in DE, noch in GR einfach.
Zitieren
#15
Ehrlich gesagt, unabhaengig von der Nationalitaet, hat es meiner Ansicht nach auch etwas mit dem Alter zu tun. Wenn man jung ist reicht einem eine "Parea", mit zunehmenden Alter werden wirklich gute Freunde wichtig.
Man legt weniger Wert auf den "Spaßfaktor" sondern mehr auf den "Sinnfaktor".
Ich habe eine handvoll wirklich gute,langjaehrige Freundschaften in DE, die auch meinen Umzug nach GR ueberdauert haben und nachdem ich fast 6 Jahre hier bin, auch langsam aber sicher das griechische Pendant dazu.
Wirklich gute Freunde zu finden ist werder in DE, noch in GR einfach.
Zitieren
#16
Petzy schrieb:Ja, stimmt, mir stehen auch ein paar Griechen sehr nahe, die hier alle Außenseiter unter den Griechen sind. Hätte ich fast vergessen.
Gruß
Petra aus Paros
Dem kann ich hier von Samos aus nur zustimmen.

liebe Grüße

Susi
Zitieren
#16
Petzy schrieb:Ja, stimmt, mir stehen auch ein paar Griechen sehr nahe, die hier alle Außenseiter unter den Griechen sind. Hätte ich fast vergessen.
Gruß
Petra aus Paros
Dem kann ich hier von Samos aus nur zustimmen.

liebe Grüße

Susi
Zitieren
#17
von kreta aus : zustimmung !

genauso ist es: die nationalitaet ist nicht entscheidend, die ist sowieso nur uebergestülpt, allem und jedem. und vor allem von menschen erfunden und im laufe der jahrtausende "verfeinert" besonders im negativen sinne.
es gibt sicher menschengruppen, die für bestimmte dinge anfälliger sind, vom wesen her.

sicher ist aber auch, dass man erst den " mensch " sehen muss , und bei nichtgefallen fällt es nicht so schwer, sich von ihm/ ihr /ihnen zu trennen.

kato
Zitieren
#17
von kreta aus : zustimmung !

genauso ist es: die nationalitaet ist nicht entscheidend, die ist sowieso nur uebergestülpt, allem und jedem. und vor allem von menschen erfunden und im laufe der jahrtausende "verfeinert" besonders im negativen sinne.
es gibt sicher menschengruppen, die für bestimmte dinge anfälliger sind, vom wesen her.

sicher ist aber auch, dass man erst den " mensch " sehen muss , und bei nichtgefallen fällt es nicht so schwer, sich von ihm/ ihr /ihnen zu trennen.

kato
Zitieren
#18
kato schrieb:von kreta aus : zustimmung !

genauso ist es: die nationalitaet ist nicht entscheidend, die ist sowieso nur uebergestülpt, allem und jedem. und vor allem von menschen erfunden und im laufe der jahrtausende "verfeinert" besonders im negativen sinne.
es gibt sicher menschengruppen, die für bestimmte dinge anfälliger sind, vom wesen her.
Ah naja, so einfach ist es wohl auch nicht, immerhin ist das Wesen "Mensch" immer Ergebnis seiner Sozialisieruung innerhalb einer Gesellschaft, die wiederrum ihre eigenen und besonderen Werte hat.... was fuer uns "gut" ist, ist fuer andere Kulturkreise "schlecht", das Wesen (meinst wohl den Charakter?) unterscheidet sich m.E. nur dadurch, wie konsequent der einzelne sich an das Wertesystem der Gesellschaft haelt.

Wenn einer nun in einem Wertesystem gepraegt wurde, dass das luegen, stehlen und betruegen als "nicht schlecht" oder gar "schlau" sanktioniert, dann wird er sich besonders gut fuehlen, wenn er darin eine Meisterschaft erlangt. Das hat mit Anfaelligkeit eigentlich eher ueberhaupt nix zu tun.

Carmen
Zitieren
#18
kato schrieb:von kreta aus : zustimmung !

genauso ist es: die nationalitaet ist nicht entscheidend, die ist sowieso nur uebergestülpt, allem und jedem. und vor allem von menschen erfunden und im laufe der jahrtausende "verfeinert" besonders im negativen sinne.
es gibt sicher menschengruppen, die für bestimmte dinge anfälliger sind, vom wesen her.
Ah naja, so einfach ist es wohl auch nicht, immerhin ist das Wesen "Mensch" immer Ergebnis seiner Sozialisieruung innerhalb einer Gesellschaft, die wiederrum ihre eigenen und besonderen Werte hat.... was fuer uns "gut" ist, ist fuer andere Kulturkreise "schlecht", das Wesen (meinst wohl den Charakter?) unterscheidet sich m.E. nur dadurch, wie konsequent der einzelne sich an das Wertesystem der Gesellschaft haelt.

Wenn einer nun in einem Wertesystem gepraegt wurde, dass das luegen, stehlen und betruegen als "nicht schlecht" oder gar "schlau" sanktioniert, dann wird er sich besonders gut fuehlen, wenn er darin eine Meisterschaft erlangt. Das hat mit Anfaelligkeit eigentlich eher ueberhaupt nix zu tun.

Carmen
Zitieren
#19
Interessant.... das Buch wuerdn ich gern lesen, hast Du Titel,Autor und evtl. ISBN?

Danke!
Zitieren
#19
Interessant.... das Buch wuerdn ich gern lesen, hast Du Titel,Autor und evtl. ISBN?

Danke!
Zitieren
#20
Carmen schrieb:Das Wesen (meinst wohl den Charakter?) unterscheidet sich m.E. nur dadurch, wie konsequent der einzelne sich an das Wertesystem der Gesellschaft haelt.
Da stimme ich Carmen voll zu.

Zu den von Doxo angeführten 36 Taktiken habe ich allerdings schon gehört, dass sie in China nicht unbedingt zur Übervorteilung anderer genutzt werden, sondern eher als Allgemeinbildung und zur Benennung und Anprangerung einer Person, die eine dieser Taktiken benutzt.
Zitieren
#20
Carmen schrieb:Das Wesen (meinst wohl den Charakter?) unterscheidet sich m.E. nur dadurch, wie konsequent der einzelne sich an das Wertesystem der Gesellschaft haelt.
Da stimme ich Carmen voll zu.

Zu den von Doxo angeführten 36 Taktiken habe ich allerdings schon gehört, dass sie in China nicht unbedingt zur Übervorteilung anderer genutzt werden, sondern eher als Allgemeinbildung und zur Benennung und Anprangerung einer Person, die eine dieser Taktiken benutzt.
Zitieren
#21
(29.10.2011, 20:16:53)Julie schrieb: Wusstet ihr eigenlich...:biggrin:

Geschichte und Bedeutung Nicht umsonst ist das Wort Logik ein griechischer Fachbegriff. Die Griechen waren bereits im Altertum führend auf diesem Gebiet. Zahlreiche Philosophen entwickelten Denksysteme und Schlussfolgerungen, die auch heute noch im Kern gültig sind. Nicht umsonst gilt Griechenland als Wiege der westlichen Kultur. Viele der Fragestellungen der Logik reichen bis weit in die Antike zurück und werden schon seit den Zeiten des Aristoteles diskutiert.

....inzwischen sagen selbst die Griechen der Neuzeit, dass das einmal war und man davon momentan leider nichts mehr merkt. Diese Meinung teile ich auch weitestgehend.:nowink:

Susi
Zitieren
#21
(29.10.2011, 20:16:53)Julie schrieb: Wusstet ihr eigenlich...:biggrin:

Geschichte und Bedeutung Nicht umsonst ist das Wort Logik ein griechischer Fachbegriff. Die Griechen waren bereits im Altertum führend auf diesem Gebiet. Zahlreiche Philosophen entwickelten Denksysteme und Schlussfolgerungen, die auch heute noch im Kern gültig sind. Nicht umsonst gilt Griechenland als Wiege der westlichen Kultur. Viele der Fragestellungen der Logik reichen bis weit in die Antike zurück und werden schon seit den Zeiten des Aristoteles diskutiert.

....inzwischen sagen selbst die Griechen der Neuzeit, dass das einmal war und man davon momentan leider nichts mehr merkt. Diese Meinung teile ich auch weitestgehend.:nowink:

Susi
Zitieren
#22
Zitat:....inzwischen sagen selbst die Griechen der Neuzeit, dass das einmal war und man davon momentan leider nichts mehr merkt. Diese Meinung teile ich auch weitestgehend.:nowink:

Susi

Und welche Griechen hast du da befragt? Ich selbst bin 24 Jahre jung und muss enttäuscht zusehen, dass sich meine Jugend einen Dreck drum kümmert, wer wir als Gesellschaft / Zivilisation mal waren... Geschichte ist ein Fremdwort für viele junge Menschen und anstatt wieder alte Werte aufzugreifen, wird ständig gemeckert (auf einem extrem hohen Niveau) und den neusten Trends wird hinterhergejagt... "Ich will", "Ich will" und "Ich will" habe ich diesen Sommer massig hören müssen - von "Ich tue" und "Ich gebe" - keine Spur... mit dem Auto werden Strecken unter einem km gefahren, weil man sich zu bequem ist...

Ich war dieses Jahr zwei Monate dort um mein berufliches Fundament ein wenig intensiver aufzubauen (erneuerbare Energien) und musste feststellen, dass meine Altersgruppe meilenweit von den Vorstellungen der jungen Menschen, mit denen ich in Berlin Zeit verbringe, lebt und ihr Leben somit verlebt...

Konsum steht an erster Stelle und anstatt sich mit dem Finger an die eigene Nase zu fassen, wird mit dem Finger IMMER auf andere gezeigt.

Das hat mir unglaublich Kraft geraubt, doch mich noch mehr motiviert zu sagen: "Ich gehe in dieses Land und zeige, dass es auch anders geht. Ich fühle mich verpflichtet dem Volk und vor allem der Minderheit, die so denkt wie ich, Hilfe und Unterstützung zu schenken - von Herzen und natürlich mit der Absicht, von der Sonne und den Bodenschätzen beschenkt zu werden.

Auf was ich hinaus möchte ist: Belächle das nicht, dass selbst die Griechen der Meinung sind, dass die alten Philosophen nur noch in den Büchern stehen und nicht in den Herzen des Volkes aufleben... Nimm das nicht auf die leichte Schulter, dass ein kleines Volk (ca. 10 Mio, davon die Hälfte fast in in einer Stadt, der Hauptstadt) vor sich hinleben und mit solch vielen Aufgaben zu kämpfen haben.

Ich finde seit Jahren die Veränderungen in Griechenland erschreckend und wir als Menschen die dort Urlaub machen oder sogar auswandern haben gegenüber diesem Volk eine Verpflichtung - eine menschliche. Nämlich dieses Volk ständig daran zu erinnern, woher sie eigentlich stammen und aus was heraus sie entstanden sind...

Es kann nicht sein, dass ich von den jungen Menschen in Griechenland als "krank" und "verrückt" oder auch "lebensmüde" betrachtet werde, wenn ich von Griechenland mit dem Fahrrad nach Deutschland fahre (im Oktober angekommen).
In Deutschland jedoch von jungen Leuten bewundert werde und von allen Seiten mit Respekt empfangen werde, für die sportliche Leistung... in Griechenland aber als jemand gelte, der kein Geld für einen Flug hatte oder nur noch "lebensmüde" ist...

Diese Differenzen in den Köpfen der jungen Menschen können für uns alle ein enormes Problem darstellen... ich als Grieche der seine Heimat zwar nie so kennen lernen konnte, wie jemand der dort geboren ist und aufgewachsen ist, hat Angst vor einer extremen Differenzierung was die Definition von LEBEN angeht - und das innerhalb von Europa.

Für die jungen Menschen dort zählt ausgiebiges zelebrieren und Verschwendung, sowie das hinterherrennen von aktuellen Konsumgütern und immer das neuste haben schon jetzt zum Hauptmerkmal eines erfüllten Lebens.

Keinen Mann den ich in den zwei Monaten kennen gelernt habe, kann selbständig ein griechisches Gericht kochen oder den Gastgeber spielen - mit Geld in der Tasche in ein Restaurant einladen und als großzügiger Freund dastehen, das können sie alle. Doch der Dispo der im Hintergrund das alles ermöglicht hat, wird von Papa bezahlt.

Junge Mädels angeln sich nur Typen die ein Auto haben um den Komfort des Lebens auch noch in alle Richtungen zu präsentieren - am besten mit dem neuen Iphone gleich das Mietauto von Sixt auf Facebook posten... und mich als "Zigeuner" hinstellen, weil ich nur ein Fahrrad besitze...

Es tut mir leid, vielleicht einigen hier zu nahe zu treten, doch ich gehe seit meiner Kindheit min. 3 mal im Jahr nach Griechenland bzw. halte mich fast jedes Jahr für min. 2 Monate dort auf (einen Monat im Süden, einen Monat im Norden) und auch berufliche Erfahrungen lassen mich eines immer mehr erkennen:

Griechenland war noch nie perfekt, es war zwar immer einfach und simpel in seiner Lebensart - doch es verliert in der letzten Zeit die alten Werte und Traditionen und genau diese zeichneten das Land aus.

Es wurde aufgefressen von der Medienwelt und anstatt das sich junge Menschen bewusst dagegen wehren, haben sie sich in den Bann dieser Konsumwelt ziehen lassen und zeigen jetzt auf "DIE" Schuldigen, die in Wirklichkeit SIE SELBST sind...

Doch wer übernimmt denn schon gerne Verantwortung für sein Eigenes tun und Handeln - es ist immer einfacher die Schuld auf "DIE" zu schieben!

Wenn diese alten Werte und Normen verloren gehen, die das Land zu dem gemacht hat, was wir kannten - wird es für uns nicht mehr so viel zu lachen geben...

Danke für die Aufmerksamkeit.
Alexandros
Zitieren
#22
Zitat:....inzwischen sagen selbst die Griechen der Neuzeit, dass das einmal war und man davon momentan leider nichts mehr merkt. Diese Meinung teile ich auch weitestgehend.:nowink:

Susi

Und welche Griechen hast du da befragt? Ich selbst bin 24 Jahre jung und muss enttäuscht zusehen, dass sich meine Jugend einen Dreck drum kümmert, wer wir als Gesellschaft / Zivilisation mal waren... Geschichte ist ein Fremdwort für viele junge Menschen und anstatt wieder alte Werte aufzugreifen, wird ständig gemeckert (auf einem extrem hohen Niveau) und den neusten Trends wird hinterhergejagt... "Ich will", "Ich will" und "Ich will" habe ich diesen Sommer massig hören müssen - von "Ich tue" und "Ich gebe" - keine Spur... mit dem Auto werden Strecken unter einem km gefahren, weil man sich zu bequem ist...

Ich war dieses Jahr zwei Monate dort um mein berufliches Fundament ein wenig intensiver aufzubauen (erneuerbare Energien) und musste feststellen, dass meine Altersgruppe meilenweit von den Vorstellungen der jungen Menschen, mit denen ich in Berlin Zeit verbringe, lebt und ihr Leben somit verlebt...

Konsum steht an erster Stelle und anstatt sich mit dem Finger an die eigene Nase zu fassen, wird mit dem Finger IMMER auf andere gezeigt.

Das hat mir unglaublich Kraft geraubt, doch mich noch mehr motiviert zu sagen: "Ich gehe in dieses Land und zeige, dass es auch anders geht. Ich fühle mich verpflichtet dem Volk und vor allem der Minderheit, die so denkt wie ich, Hilfe und Unterstützung zu schenken - von Herzen und natürlich mit der Absicht, von der Sonne und den Bodenschätzen beschenkt zu werden.

Auf was ich hinaus möchte ist: Belächle das nicht, dass selbst die Griechen der Meinung sind, dass die alten Philosophen nur noch in den Büchern stehen und nicht in den Herzen des Volkes aufleben... Nimm das nicht auf die leichte Schulter, dass ein kleines Volk (ca. 10 Mio, davon die Hälfte fast in in einer Stadt, der Hauptstadt) vor sich hinleben und mit solch vielen Aufgaben zu kämpfen haben.

Ich finde seit Jahren die Veränderungen in Griechenland erschreckend und wir als Menschen die dort Urlaub machen oder sogar auswandern haben gegenüber diesem Volk eine Verpflichtung - eine menschliche. Nämlich dieses Volk ständig daran zu erinnern, woher sie eigentlich stammen und aus was heraus sie entstanden sind...

Es kann nicht sein, dass ich von den jungen Menschen in Griechenland als "krank" und "verrückt" oder auch "lebensmüde" betrachtet werde, wenn ich von Griechenland mit dem Fahrrad nach Deutschland fahre (im Oktober angekommen).
In Deutschland jedoch von jungen Leuten bewundert werde und von allen Seiten mit Respekt empfangen werde, für die sportliche Leistung... in Griechenland aber als jemand gelte, der kein Geld für einen Flug hatte oder nur noch "lebensmüde" ist...

Diese Differenzen in den Köpfen der jungen Menschen können für uns alle ein enormes Problem darstellen... ich als Grieche der seine Heimat zwar nie so kennen lernen konnte, wie jemand der dort geboren ist und aufgewachsen ist, hat Angst vor einer extremen Differenzierung was die Definition von LEBEN angeht - und das innerhalb von Europa.

Für die jungen Menschen dort zählt ausgiebiges zelebrieren und Verschwendung, sowie das hinterherrennen von aktuellen Konsumgütern und immer das neuste haben schon jetzt zum Hauptmerkmal eines erfüllten Lebens.

Keinen Mann den ich in den zwei Monaten kennen gelernt habe, kann selbständig ein griechisches Gericht kochen oder den Gastgeber spielen - mit Geld in der Tasche in ein Restaurant einladen und als großzügiger Freund dastehen, das können sie alle. Doch der Dispo der im Hintergrund das alles ermöglicht hat, wird von Papa bezahlt.

Junge Mädels angeln sich nur Typen die ein Auto haben um den Komfort des Lebens auch noch in alle Richtungen zu präsentieren - am besten mit dem neuen Iphone gleich das Mietauto von Sixt auf Facebook posten... und mich als "Zigeuner" hinstellen, weil ich nur ein Fahrrad besitze...

Es tut mir leid, vielleicht einigen hier zu nahe zu treten, doch ich gehe seit meiner Kindheit min. 3 mal im Jahr nach Griechenland bzw. halte mich fast jedes Jahr für min. 2 Monate dort auf (einen Monat im Süden, einen Monat im Norden) und auch berufliche Erfahrungen lassen mich eines immer mehr erkennen:

Griechenland war noch nie perfekt, es war zwar immer einfach und simpel in seiner Lebensart - doch es verliert in der letzten Zeit die alten Werte und Traditionen und genau diese zeichneten das Land aus.

Es wurde aufgefressen von der Medienwelt und anstatt das sich junge Menschen bewusst dagegen wehren, haben sie sich in den Bann dieser Konsumwelt ziehen lassen und zeigen jetzt auf "DIE" Schuldigen, die in Wirklichkeit SIE SELBST sind...

Doch wer übernimmt denn schon gerne Verantwortung für sein Eigenes tun und Handeln - es ist immer einfacher die Schuld auf "DIE" zu schieben!

Wenn diese alten Werte und Normen verloren gehen, die das Land zu dem gemacht hat, was wir kannten - wird es für uns nicht mehr so viel zu lachen geben...

Danke für die Aufmerksamkeit.
Alexandros
Zitieren
#23
@Alexandros

Wenn Du Deine Energie die ich als sehr positiv betrachte , in Deine eigene Firma steckst , dann hast Du beste Vorraussetzungen erfolreich zu werden. Arbeitest Du in einem Unternehmen , kann sich das Unternehmen mit Deiner Einstellung und Euphorie glücklich schätzen.
Persönlich würde mich interressieren wo der "Pool" ist , wo Du sochen Menschen begegnet bist. Wir beschäftigen viele Griechen , jedoch ist mir die Dimension Deiner Erfahrung neu. Viele mögen Deinem Bild entsprechen , ich meine aber , es trifft vielleicht auf 25% zu , nicht auf mehr. (ich weiss schon - kann man nicht genau fetstellen , aber so in etwa . . . .)

LG






Zitieren
#23
@Alexandros

Wenn Du Deine Energie die ich als sehr positiv betrachte , in Deine eigene Firma steckst , dann hast Du beste Vorraussetzungen erfolreich zu werden. Arbeitest Du in einem Unternehmen , kann sich das Unternehmen mit Deiner Einstellung und Euphorie glücklich schätzen.
Persönlich würde mich interressieren wo der "Pool" ist , wo Du sochen Menschen begegnet bist. Wir beschäftigen viele Griechen , jedoch ist mir die Dimension Deiner Erfahrung neu. Viele mögen Deinem Bild entsprechen , ich meine aber , es trifft vielleicht auf 25% zu , nicht auf mehr. (ich weiss schon - kann man nicht genau fetstellen , aber so in etwa . . . .)

LG






Zitieren
#24
@ Michalis,

ich kann Alexandros Eindrücke nur bestätigen. Vielleicht kommt das daher, dass ich auf einer typischen "Konsuminsel" lebe. Ich würde sagen, dass praktisch alle unter 60jährigen dieses Konsumdenken hier haben, dass irdische Güter ihnen das Wichtigste ist. Die jungen Leute setzen sehr auf Prestige, auch Bildung ist hier nur eine Ware, von der sich die meisten einbilden, man könne sie kaufen.

@Alexandros
Ich kann deine Gedanken, Eindrücke und vor allem dein "Leiden am eigenen Land" nur zu gut nachvollziehen. Auch für mich war genau das immer das Schwierigste: Dass die Sachen, die mir wichtig sind, Freude bereiten und meine Basis darstellen für die Menschen hier nicht nur nichts gelten, sondern man auch noch als völlig daneben angesehen wird. Das Fahrrad ist ein gutes Beispiel. Jetzt ist es ja etwas Modesport geworden, aber es muss dann schon was ganz schickes, teures sein. Ich mit meiner Rostlaube... usw.

Aber ich glaube dennoch, dass du etwas dazu neigst, missionieren zu wollen. Denkst du an eine Zukunft in Griechenland? Dann würde ich auf jeden Fall eine eigene Firma gründen, denn sonst wird es ganz schwierig. Ich glaube, man muss die Griechen dennoch so sein lassen, wie sie sind, und nicht von außen versuchen, sie zu ändern. Schlimm ist nur, wenn man das tatsächlich tut, müsste man sie zu Grunde gehen lassen. Aber das sehen sie nicht, dass sie ohne fremde Hilfe gar nicht existieren können.

Gruß aus Paros
Petra
Zitieren
#24
@ Michalis,

ich kann Alexandros Eindrücke nur bestätigen. Vielleicht kommt das daher, dass ich auf einer typischen "Konsuminsel" lebe. Ich würde sagen, dass praktisch alle unter 60jährigen dieses Konsumdenken hier haben, dass irdische Güter ihnen das Wichtigste ist. Die jungen Leute setzen sehr auf Prestige, auch Bildung ist hier nur eine Ware, von der sich die meisten einbilden, man könne sie kaufen.

@Alexandros
Ich kann deine Gedanken, Eindrücke und vor allem dein "Leiden am eigenen Land" nur zu gut nachvollziehen. Auch für mich war genau das immer das Schwierigste: Dass die Sachen, die mir wichtig sind, Freude bereiten und meine Basis darstellen für die Menschen hier nicht nur nichts gelten, sondern man auch noch als völlig daneben angesehen wird. Das Fahrrad ist ein gutes Beispiel. Jetzt ist es ja etwas Modesport geworden, aber es muss dann schon was ganz schickes, teures sein. Ich mit meiner Rostlaube... usw.

Aber ich glaube dennoch, dass du etwas dazu neigst, missionieren zu wollen. Denkst du an eine Zukunft in Griechenland? Dann würde ich auf jeden Fall eine eigene Firma gründen, denn sonst wird es ganz schwierig. Ich glaube, man muss die Griechen dennoch so sein lassen, wie sie sind, und nicht von außen versuchen, sie zu ändern. Schlimm ist nur, wenn man das tatsächlich tut, müsste man sie zu Grunde gehen lassen. Aber das sehen sie nicht, dass sie ohne fremde Hilfe gar nicht existieren können.

Gruß aus Paros
Petra
Zitieren
#25
Ich steige gerne auf dieses Thema ein, doch davor bitte ich um Klärung dieser Definition: "Erfolgreich werden"

Meiner Meinung nach, ist das heutzutage in allen Ländern die ich bereisen durfte (abgesehen von Bali, Java und Lombok - auch dort, doch nicht in diesem extremen Ausmaß) in erster Linie ein finanzieller Erfolg. Es geht um Besitz und Anspruch, um Macht und besser dazustehen, als der Nachbar.

Das ist in Griechenland ebenso der Fall, wie in Slowenien, Italien, Österreich, der Schweiz... ja was soll ich noch aufzählen.
Was ich in Dubai erleben durfte, darauf will ich jetzt mal bewusst nicht eingehen, sonst kommen mir die Kartoffeln wieder hoch, die gerade genossen habe.

Wo ich solche Menschen treffe lieber Michalis? In erster Linie direkt in Griechenland. Die Griechen die in Berlin treffe, sind meistens dann doch ein wenig motivierter und auch umweltbewusster, fahren dann mal Fahrrad, vielleicht aber auch, weil es alle tun und es ein Trend ist und man nicht dumm dastehen will, wenn man sagt: "Ich nehme das Auto" - doch lassen wir es mal kühler werden oder windiger, dann ist das Fahrrad ganz schnell nicht mehr das Fortbewegungsmittel Nr. 1.

Meine Erfahrungen basieren auf den Urlauben/längeren Aufenthalten und den Kontakten die ich mir nach Griechenland aufgebaut habe. Die jungen Leute die in Chalkida leben sind meiner Meinung nach definitiv eine extreme Minderheit. (Was ich an Maßlosigkeit dort erleben durfte, in den letzten 10 Jahren - ohhh lieber Gott verschließe meinen Mund, damit meine Wut darüber nicht ausbrechen kann) - ich bin überhaupt über das Verhalten der vielen Griechen entsetzt - wenn man nur mal die Art und Weise betrachtet, wie sich junge Leute der Umwelt gegenüber verhalten.
Am Strand: Müll wird liegen gelassen. Beim laufen: Kippen werden auf den Boden geschmissen: Beim feiern: Tassen müssen fliegen, es muss was zerschmettert werden
Beim Auto fahren: Müll aus dem Fenster, einfach an den Straßenrand
Müll im Haushalt - so viel Verpackung
Im Restaurant: Essen wird weggeschmissen und nicht gerade wenig (als würde es keine Menschen geben, die an Hunger leiden, auch in der nahen Umgebung gibt es die - doch das wollen Griechen nicht wahr haben) - im Restaurant: Der Verbrauch an Servietten, unglaublich

Soll ich weiter machen? Ich möchte mich hier nicht auskotzen (Verzeihung, ist nicht meine Art sich so auszudrücken) doch ich habe nicht vor in Griechenland als Unternehmen erfolgreich zu werden, sondern als Mensch.

Meine Mutter kommt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Bulgarien (Fea Petra, bei Serres) und meine Großeltern haben verdammt noch mal jeden Tag auf dem Feld dafür gesorgt, das Tomaten, Auberginen, Paprikas, Mais, Olivenbäume, Schweine, Ziegen, Hühner, Salate, Feigen, Mandarinen und Trauben und und und wachsen und gedeihen und haben das mit einem Respekt getan, der weiter an meine Mutter und deren Schwester gegeben worden ist und ich habe davon vieles abbekommen.
Wenn diese Menschen abends an einem Tisch gemeinsam gegessen haben, dann wussten sie wie hart sie dafür gearbeitet haben, was sie dafür leisten musste und welche Kraft und Liebe in all dem Erschaffenen steckt - welch ein Leben!

Wenn ich in Athen in den Restaurants frage, wieso sie die Essensreste nicht an eine Organisation abgeben, die das Essen dann an Menschen verteilt, die Hunger haben und ich mir anhören muss: "Das Essen wurde bezahlt, unser Chef sagt, dass ist rechtlich nicht erlaubt und vor allem gibt es keine Institution hier in Griechenland"

Dann darf ich wieder nur sagen: Klar, weil es das nicht gibt, wird es das auch nie geben - griechische, neue Logik ala Stavros aus dem Gyrosladen.
Weil er seinen Arsch nicht dafür einsetzen will (wieso auch, alles gut in seinem Leben, was interessieren ihn schon die Menschen die Hunger haben - DIE Regierung soll sich darum kümmern, wa?)

Machen wir uns nichts vor - ich habe noch nie so ein ausschweifenden Lebensstil bei einem Volk gesehen, wie ich es bei den Griechen gesehen habe. Doch das hat rapide abgenommen. Ich kann mich ganz gut daran erinnern, wie die Straßen in Chalkida vor 6-7 Jahren voll waren - unter der Woche hatte man in keiner Taverne mehr einen Platz bekommen. Am nächsten Tag arbeiteten die Leute wieder... ich habe mich immer darüber gewundert, woher sie diese unglaublichen Kräfte haben um in kürzester Zeit (also mit nur paar Stunden Schlaf) ihren Körper zu erholen um wieder arbeiten zu gehen...und mehr noch, die finanziellen Mittel um so ausschweifend leben zu können. (meine Eltern konnten es sich gerade mal leisten, im Urlaub täglich draußen zu essen und wenn ich heute meinen Vater frage, wie das damals die Griechen geschafft haben, brauche ich nicht seine Antwort abzuwarten, sondern einfach heute meine, über die Jahre kennen gelernte - Freunde und deren Bekannte fragen, die mir sagen: Papa und Mama und überhaupt unsere Verwandte haben damals schon über ihre Verhältnisse gelebt. Heute können Sie ihre Kredite nicht bezahlen...

Und genau dieses über die Verhältnisse leben sehe ich nicht nur in Griechenland, sondern in allen Ländern die ich in Europa bisher bereisen durfte.
Eine Minderheit auf diesem Planeten ist bodenständig und als junger Mensch mache ich mir wirklich Sorgen darüber, wie wir unseren Lebensstil mit dem Einklang der Natur so verbinden, dass eine Balance entsteht, die für Körper, Geist und Seele wirklich der Definition von - LEBEN - näher kommt.

In diesem Text schwingt auch eine Wut darüber mit, dass sich der Vater eines guten Freundes am Freitag das Leben genommen hat. Der Junge ist gerade mal 30 und ich habe das vor wenigen Minuten erst erfahren.
Den Vater habe ich kennen lernen können, da mal wieder was typisch griechisches passiert war:
Ich reiste für einen Job nach Griechenland und es hieß, wir fahren von Saloniki am Tag xx weiter nach Athen. Natürlich war ich als, in Deutschland sozialisierter Junge, pünktlich an dem Ort, wo wir abfahren sollten, doch typisch griechisch hieß es: "Ohhh wir haben gefeiert, wir sind gar nicht fit genug um weiter zu fahren"

Ja super, das nenne ich spontanes Leben und ich bin selbst großer Fan davon, wirklich. (darum lebe ich in Berlin)
Es ist auch typisch griechisch wie sowas gelöst wurde, nämlich so: Klick, Klick Klick, Iphone, Anruf Berlin, Freund sein Vater hat ein Hotel, Hotel hier um die Ecke - Zick Zack, Zimmer für mich gebucht, alles in Ordnung, genieß den Tag in Saloniki.

Das Problem wurde zur Aufgabe und für diese musste eine Lösung gefunden werden und das war auch so. Der Hotelbesitzer ist der Vater des Freundes aus Berlin, der sich am Freitag das Leben nahm.

In meinem Text schwingen also auch Wut, Trauer und viele Emotionen mit.

Eine schönen Abend noch.
Alexandros
Zitat:@Jetzt ist es ja etwas Modesport geworden, aber es muss dann schon was ganz schickes, teures sein. Ich mit meiner Rostlaube... usw.

Ein griechischer Fahrradhändler aus Chalkida sagte auf meine Frage, wieso auf einmal so viele Fahrräder rumfahren folgendes:

"Jetzt ist das noch Trend, aber bald werden die Griechen umsteigen müssen, weil sie kein Geld mehr für Benzin haben werden..."
Zitieren
#25
Ich steige gerne auf dieses Thema ein, doch davor bitte ich um Klärung dieser Definition: "Erfolgreich werden"

Meiner Meinung nach, ist das heutzutage in allen Ländern die ich bereisen durfte (abgesehen von Bali, Java und Lombok - auch dort, doch nicht in diesem extremen Ausmaß) in erster Linie ein finanzieller Erfolg. Es geht um Besitz und Anspruch, um Macht und besser dazustehen, als der Nachbar.

Das ist in Griechenland ebenso der Fall, wie in Slowenien, Italien, Österreich, der Schweiz... ja was soll ich noch aufzählen.
Was ich in Dubai erleben durfte, darauf will ich jetzt mal bewusst nicht eingehen, sonst kommen mir die Kartoffeln wieder hoch, die gerade genossen habe.

Wo ich solche Menschen treffe lieber Michalis? In erster Linie direkt in Griechenland. Die Griechen die in Berlin treffe, sind meistens dann doch ein wenig motivierter und auch umweltbewusster, fahren dann mal Fahrrad, vielleicht aber auch, weil es alle tun und es ein Trend ist und man nicht dumm dastehen will, wenn man sagt: "Ich nehme das Auto" - doch lassen wir es mal kühler werden oder windiger, dann ist das Fahrrad ganz schnell nicht mehr das Fortbewegungsmittel Nr. 1.

Meine Erfahrungen basieren auf den Urlauben/längeren Aufenthalten und den Kontakten die ich mir nach Griechenland aufgebaut habe. Die jungen Leute die in Chalkida leben sind meiner Meinung nach definitiv eine extreme Minderheit. (Was ich an Maßlosigkeit dort erleben durfte, in den letzten 10 Jahren - ohhh lieber Gott verschließe meinen Mund, damit meine Wut darüber nicht ausbrechen kann) - ich bin überhaupt über das Verhalten der vielen Griechen entsetzt - wenn man nur mal die Art und Weise betrachtet, wie sich junge Leute der Umwelt gegenüber verhalten.
Am Strand: Müll wird liegen gelassen. Beim laufen: Kippen werden auf den Boden geschmissen: Beim feiern: Tassen müssen fliegen, es muss was zerschmettert werden
Beim Auto fahren: Müll aus dem Fenster, einfach an den Straßenrand
Müll im Haushalt - so viel Verpackung
Im Restaurant: Essen wird weggeschmissen und nicht gerade wenig (als würde es keine Menschen geben, die an Hunger leiden, auch in der nahen Umgebung gibt es die - doch das wollen Griechen nicht wahr haben) - im Restaurant: Der Verbrauch an Servietten, unglaublich

Soll ich weiter machen? Ich möchte mich hier nicht auskotzen (Verzeihung, ist nicht meine Art sich so auszudrücken) doch ich habe nicht vor in Griechenland als Unternehmen erfolgreich zu werden, sondern als Mensch.

Meine Mutter kommt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Bulgarien (Fea Petra, bei Serres) und meine Großeltern haben verdammt noch mal jeden Tag auf dem Feld dafür gesorgt, das Tomaten, Auberginen, Paprikas, Mais, Olivenbäume, Schweine, Ziegen, Hühner, Salate, Feigen, Mandarinen und Trauben und und und wachsen und gedeihen und haben das mit einem Respekt getan, der weiter an meine Mutter und deren Schwester gegeben worden ist und ich habe davon vieles abbekommen.
Wenn diese Menschen abends an einem Tisch gemeinsam gegessen haben, dann wussten sie wie hart sie dafür gearbeitet haben, was sie dafür leisten musste und welche Kraft und Liebe in all dem Erschaffenen steckt - welch ein Leben!

Wenn ich in Athen in den Restaurants frage, wieso sie die Essensreste nicht an eine Organisation abgeben, die das Essen dann an Menschen verteilt, die Hunger haben und ich mir anhören muss: "Das Essen wurde bezahlt, unser Chef sagt, dass ist rechtlich nicht erlaubt und vor allem gibt es keine Institution hier in Griechenland"

Dann darf ich wieder nur sagen: Klar, weil es das nicht gibt, wird es das auch nie geben - griechische, neue Logik ala Stavros aus dem Gyrosladen.
Weil er seinen Arsch nicht dafür einsetzen will (wieso auch, alles gut in seinem Leben, was interessieren ihn schon die Menschen die Hunger haben - DIE Regierung soll sich darum kümmern, wa?)

Machen wir uns nichts vor - ich habe noch nie so ein ausschweifenden Lebensstil bei einem Volk gesehen, wie ich es bei den Griechen gesehen habe. Doch das hat rapide abgenommen. Ich kann mich ganz gut daran erinnern, wie die Straßen in Chalkida vor 6-7 Jahren voll waren - unter der Woche hatte man in keiner Taverne mehr einen Platz bekommen. Am nächsten Tag arbeiteten die Leute wieder... ich habe mich immer darüber gewundert, woher sie diese unglaublichen Kräfte haben um in kürzester Zeit (also mit nur paar Stunden Schlaf) ihren Körper zu erholen um wieder arbeiten zu gehen...und mehr noch, die finanziellen Mittel um so ausschweifend leben zu können. (meine Eltern konnten es sich gerade mal leisten, im Urlaub täglich draußen zu essen und wenn ich heute meinen Vater frage, wie das damals die Griechen geschafft haben, brauche ich nicht seine Antwort abzuwarten, sondern einfach heute meine, über die Jahre kennen gelernte - Freunde und deren Bekannte fragen, die mir sagen: Papa und Mama und überhaupt unsere Verwandte haben damals schon über ihre Verhältnisse gelebt. Heute können Sie ihre Kredite nicht bezahlen...

Und genau dieses über die Verhältnisse leben sehe ich nicht nur in Griechenland, sondern in allen Ländern die ich in Europa bisher bereisen durfte.
Eine Minderheit auf diesem Planeten ist bodenständig und als junger Mensch mache ich mir wirklich Sorgen darüber, wie wir unseren Lebensstil mit dem Einklang der Natur so verbinden, dass eine Balance entsteht, die für Körper, Geist und Seele wirklich der Definition von - LEBEN - näher kommt.

In diesem Text schwingt auch eine Wut darüber mit, dass sich der Vater eines guten Freundes am Freitag das Leben genommen hat. Der Junge ist gerade mal 30 und ich habe das vor wenigen Minuten erst erfahren.
Den Vater habe ich kennen lernen können, da mal wieder was typisch griechisches passiert war:
Ich reiste für einen Job nach Griechenland und es hieß, wir fahren von Saloniki am Tag xx weiter nach Athen. Natürlich war ich als, in Deutschland sozialisierter Junge, pünktlich an dem Ort, wo wir abfahren sollten, doch typisch griechisch hieß es: "Ohhh wir haben gefeiert, wir sind gar nicht fit genug um weiter zu fahren"

Ja super, das nenne ich spontanes Leben und ich bin selbst großer Fan davon, wirklich. (darum lebe ich in Berlin)
Es ist auch typisch griechisch wie sowas gelöst wurde, nämlich so: Klick, Klick Klick, Iphone, Anruf Berlin, Freund sein Vater hat ein Hotel, Hotel hier um die Ecke - Zick Zack, Zimmer für mich gebucht, alles in Ordnung, genieß den Tag in Saloniki.

Das Problem wurde zur Aufgabe und für diese musste eine Lösung gefunden werden und das war auch so. Der Hotelbesitzer ist der Vater des Freundes aus Berlin, der sich am Freitag das Leben nahm.

In meinem Text schwingen also auch Wut, Trauer und viele Emotionen mit.

Eine schönen Abend noch.
Alexandros
Zitat:@Jetzt ist es ja etwas Modesport geworden, aber es muss dann schon was ganz schickes, teures sein. Ich mit meiner Rostlaube... usw.

Ein griechischer Fahrradhändler aus Chalkida sagte auf meine Frage, wieso auf einmal so viele Fahrräder rumfahren folgendes:

"Jetzt ist das noch Trend, aber bald werden die Griechen umsteigen müssen, weil sie kein Geld mehr für Benzin haben werden..."
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste