Wahl 2015

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#39
Der Begriff "Boygroup" ist keineswegs wertfrei und auch nicht nur auf das Alter bezogen. Er hat in Deutschland einen ganz besonderen Klang und eine Vorgeschichte. Er wurde hier nämlich ausgiebig zur Charakterisierung der gescheiterten FDP-Truppe unter Rösler verwendet in einem Bedeutungszusammenhang, der mit Adjektiven wie nassforsch, unerfahren, unseriös beschrieben werden kann. SPON hat auch Tsipras schon als "Poster-Boy" bezeichnet, und auch das ist keineswegs als Kompliment gemeint. Den Gipfel aber hat gestern Jan Fleischhauer mit seiner unsäglichen Kolumne erklommen. Übler geht's nun wirklich nicht mehr. (Hoffe ich zumindest.)

Mir entgehen keineswegs die Verunglimpfungen in ausländischen, insbesondere griechischen Medien, und ich finde sie genauso unterirdisch und überflüssig. Aber ganz oft kenne ich sie auch nur vom Hörensagen. Ich halte es mit der Regel, erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Die kann ich besser beurteilen.

Mich treibt aber eigentlich noch etwas anderes um. Ich frage mich nämlich, wieviel Zeit dieser Regierung eigentlich bleibt, bevor sie in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Ende letzten Jahres war in griechischen Medien von 2,5 Mrd. ausgebliebener Steuerzahlungen seit Anfang November die Rede, Ende Januar geisterte schon die Angabe von 4 Mrd. durch die Gegend, und laut einem Artikel der taz von gestern, die ich des Griechen-Bashing für unverdächtig halte, sollen es jetzt schon 5 Mrd. sein.

Gleichzeitig wird in deutschen Medien kolportiert, dass dieses Haushaltsloch entstanden sei, weil griechische Steuerzahler ihr Wahlgeschenk der von der Syriza versprochenen Revision der Enfia vorweg genommen und deshalb ihre Zahlungen eingestellt hätten.

Schon im November, als mit Wahlen frühestens im März zu rechnen war?

Ich lasse mich ungern für dumm verkaufen. Unzweifelhaft gibt es wohl ausgebliebene Steuerzahlungen in empfindlicher Höhe. Aufgrund der Quellenlage aber kann ich mit mindestens der gleichen Plausibilität behaupten, dass viele Haushalte die Enfia nicht mehr bezahlt haben, weil sie angesichts der Überbesteuerung zahlungsunfähig waren. Ich habe es mit einer dreisprachigen Internetrecherche versucht, habe aber keine Quelle für diese fragwürdige Information finden können. Sollte da absichtsvolle Desinformation der Wahlverlierer im Spiele sein? Ist irgendjemand anders über etwas gestolpert, was zur Aufhellung beitragen könnte?

@ tigi
Danke für den Artikel, muss ich mir nachher noch einmal in Ruhe durchlesen.
#39
Der Begriff "Boygroup" ist keineswegs wertfrei und auch nicht nur auf das Alter bezogen. Er hat in Deutschland einen ganz besonderen Klang und eine Vorgeschichte. Er wurde hier nämlich ausgiebig zur Charakterisierung der gescheiterten FDP-Truppe unter Rösler verwendet in einem Bedeutungszusammenhang, der mit Adjektiven wie nassforsch, unerfahren, unseriös beschrieben werden kann. SPON hat auch Tsipras schon als "Poster-Boy" bezeichnet, und auch das ist keineswegs als Kompliment gemeint. Den Gipfel aber hat gestern Jan Fleischhauer mit seiner unsäglichen Kolumne erklommen. Übler geht's nun wirklich nicht mehr. (Hoffe ich zumindest.)

Mir entgehen keineswegs die Verunglimpfungen in ausländischen, insbesondere griechischen Medien, und ich finde sie genauso unterirdisch und überflüssig. Aber ganz oft kenne ich sie auch nur vom Hörensagen. Ich halte es mit der Regel, erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Die kann ich besser beurteilen.

Mich treibt aber eigentlich noch etwas anderes um. Ich frage mich nämlich, wieviel Zeit dieser Regierung eigentlich bleibt, bevor sie in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Ende letzten Jahres war in griechischen Medien von 2,5 Mrd. ausgebliebener Steuerzahlungen seit Anfang November die Rede, Ende Januar geisterte schon die Angabe von 4 Mrd. durch die Gegend, und laut einem Artikel der taz von gestern, die ich des Griechen-Bashing für unverdächtig halte, sollen es jetzt schon 5 Mrd. sein.

Gleichzeitig wird in deutschen Medien kolportiert, dass dieses Haushaltsloch entstanden sei, weil griechische Steuerzahler ihr Wahlgeschenk der von der Syriza versprochenen Revision der Enfia vorweg genommen und deshalb ihre Zahlungen eingestellt hätten.

Schon im November, als mit Wahlen frühestens im März zu rechnen war?

Ich lasse mich ungern für dumm verkaufen. Unzweifelhaft gibt es wohl ausgebliebene Steuerzahlungen in empfindlicher Höhe. Aufgrund der Quellenlage aber kann ich mit mindestens der gleichen Plausibilität behaupten, dass viele Haushalte die Enfia nicht mehr bezahlt haben, weil sie angesichts der Überbesteuerung zahlungsunfähig waren. Ich habe es mit einer dreisprachigen Internetrecherche versucht, habe aber keine Quelle für diese fragwürdige Information finden können. Sollte da absichtsvolle Desinformation der Wahlverlierer im Spiele sein? Ist irgendjemand anders über etwas gestolpert, was zur Aufhellung beitragen könnte?

@ tigi
Danke für den Artikel, muss ich mir nachher noch einmal in Ruhe durchlesen.


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Wahl 2015 - von Rick - 26.01.2015, 11:37:45

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