Hoffnung stirbt zuletzt. Aber was wir brauchen ist der Glaube an eine Verbesserung!

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#9
(10.08.2011, 14:00:42)Carsten schrieb: @Nomas: Sorry, dass auch ich nicht weiter unterscheide. Ob nun Lizenzinhaber, Fahrer oder von mir aus auch der Wagen selbst streiken, macht doch für den Passagier keinen Unterschied. Diese Differenzierung ist nur dann relevant, wenn ich mich mit einer dieser Personen persönlich unterhalte. Aber selbst dann ist für mich die persönliche Einstellung vorrangig.

ich leiste mir halt den luxus, zwischen mehreren perspektiven zu unterscheiden und zu versuchen, mich in diese verschiedenen perspektiven hineinzuversetzen.

der (potentielle) taxi-kunde:
ihm ist das völlig egal, welche probleme fahrer, lizenzinhaber und taxibesitzer haben. er will nur transportiert werden. das ist nachvollziehbar.
aber diese nachvollziehbarkeit nutzt ihm gar nichts. auch ein undifferenziertes schimpfen auf wenauchimmer nutzt ihm nichts. außerdem macht aufregung einen ungesunden teint.

der taxifahrer:
er sitzt zwischen baum und borke. er würde gern fahren, darf aber nicht, wenn sein brötchengeber, der taxibesitzer, es ihm nicht erlaubt. er würde auch gerne sozialversichert sein, kann jedoch gegen seinen arbeitgeber nicht anstinken, weil er sonst seinen job los ist.
(war selber taxifahrer.)

taxibesitzer und konzessionsinhaber:
haben sündhaft viel geld ausgegeben (in gewissen kreisen heißt das "investiert" - bis zu 200000€ laut Ελευθεροτυπία), um in diesem vom freien spiel der marktkräfte weitgehend verschonten bereich ein fleckchen zu ergattern. daß jetzt eine regierung in ihrem (schutz-) sektor einfach das prinzip von angebot und nachfrage einführen will, empört sie. dagegen wehren sie sich - auf dem rücken von fahrern und kunden.

und da mich nun soviele leute gefragt haben, was ich denn tun würde, wenn ich am flughafen kein taxi kriege, weil gestreikt wird:
ich würde in das auto steigen, mit dem mich meine private kontaktperson abholt, weil ich seit tagen wußte, womit zu rechnen war, und ich dementsprechende vorkehrungen getroffen hatte.

und weil die nächste frage leicht zu antizipieren ist, nämlich, was ich tun würde, wenn ich dort keine private kontaktperson hätte:
entweder einen leihwagen organisieren, wenn's wichtig ist,
oder den flug auf ruhigere zeiten verschieben.

pragmatismus heißt das zauberwort.



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#9
(10.08.2011, 14:00:42)Carsten schrieb: @Nomas: Sorry, dass auch ich nicht weiter unterscheide. Ob nun Lizenzinhaber, Fahrer oder von mir aus auch der Wagen selbst streiken, macht doch für den Passagier keinen Unterschied. Diese Differenzierung ist nur dann relevant, wenn ich mich mit einer dieser Personen persönlich unterhalte. Aber selbst dann ist für mich die persönliche Einstellung vorrangig.

ich leiste mir halt den luxus, zwischen mehreren perspektiven zu unterscheiden und zu versuchen, mich in diese verschiedenen perspektiven hineinzuversetzen.

der (potentielle) taxi-kunde:
ihm ist das völlig egal, welche probleme fahrer, lizenzinhaber und taxibesitzer haben. er will nur transportiert werden. das ist nachvollziehbar.
aber diese nachvollziehbarkeit nutzt ihm gar nichts. auch ein undifferenziertes schimpfen auf wenauchimmer nutzt ihm nichts. außerdem macht aufregung einen ungesunden teint.

der taxifahrer:
er sitzt zwischen baum und borke. er würde gern fahren, darf aber nicht, wenn sein brötchengeber, der taxibesitzer, es ihm nicht erlaubt. er würde auch gerne sozialversichert sein, kann jedoch gegen seinen arbeitgeber nicht anstinken, weil er sonst seinen job los ist.
(war selber taxifahrer.)

taxibesitzer und konzessionsinhaber:
haben sündhaft viel geld ausgegeben (in gewissen kreisen heißt das "investiert" - bis zu 200000€ laut Ελευθεροτυπία), um in diesem vom freien spiel der marktkräfte weitgehend verschonten bereich ein fleckchen zu ergattern. daß jetzt eine regierung in ihrem (schutz-) sektor einfach das prinzip von angebot und nachfrage einführen will, empört sie. dagegen wehren sie sich - auf dem rücken von fahrern und kunden.

und da mich nun soviele leute gefragt haben, was ich denn tun würde, wenn ich am flughafen kein taxi kriege, weil gestreikt wird:
ich würde in das auto steigen, mit dem mich meine private kontaktperson abholt, weil ich seit tagen wußte, womit zu rechnen war, und ich dementsprechende vorkehrungen getroffen hatte.

und weil die nächste frage leicht zu antizipieren ist, nämlich, was ich tun würde, wenn ich dort keine private kontaktperson hätte:
entweder einen leihwagen organisieren, wenn's wichtig ist,
oder den flug auf ruhigere zeiten verschieben.

pragmatismus heißt das zauberwort.



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