Umschuldung in Griechenland

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@doxo

Markaris gehört halt zu den seltenen selbstkritischen Griechen, für die eben nicht alle anderen Schuld sind.
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung oder ohne schonungslose Bestandsaufnahme kein
nachhaltiger Weg aus der Krise. Selbst Tsipras ist ja keine Alternative.

GR setzt auf dauerhaften Transfer und wird das von Seiten der EU wohl auch bekommen.
Werden auch ihren Schuldenschnitt bekommen, ohne den geht es gar nicht. Ein souveräner Staat,
der einen Arsch in der Hose hat, entscheidet über das wann seines Schuldenschnitts übrigens selber.
Damit sind aber die Probleme nicht gelöst. GR wird damit auch dauerhaft das Armenhaus der EU 17 bleiben.
Werden nur weiterhin diejenigen von profitieren, die das auch vorher schon getan haben.
Das wird einfach daran liegen, dass die Griechen ihre gesellschaftliche Struktur nicht ändern werden.
Die Daueralimentation wird aber nicht mehr so gross sein, das es für die grosszügigen
Ausschüttungen an das Fussvolk reicht wie vor der Krise.

Eurobonds und Bankenunion werden kommen zu Lasten der Steuerzahler und Rentner
der Überschussländer. Alle Mittelmeerländer können also mit Daueralimentation rechnen.
Auch damit ist natürlich das Hauptroblem nicht gelöst: Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Weltmarkt.
GR hat ja auch nach 4 Jahren „Reformen“ keine Wettbewerbsfähigkeit erlangt:
Auslandsaufträge aus der Nicht-Eurozone um -38,6% gegenüber dem Vorjahr.

Das Problem dieser ganzen Länder ist ja nicht die Verschuldung an sich, sondern der Zinsdienst,
der darauf zu zahlen ist. Dass ein Staat seine Schulden zurückzahlt wäre ja ein Novum.
Kein Gläubiger geht davon aus, dass ein Staat in der Lage ist seine Schulden insgesamt zurückzuzahlen. Der will immer nur sein eigenes Geld zurückbekommen plus Zinsen.
Das bekommt er immer vom nächsten Gläubiger zurück. Das ist ein Schneeballsystem.
Das geht solange gut, bis der Staat seinen Zinsdienst nicht mehr leisten kann, also wenn der
Haushalt dadurch so stark beschränkt wird, dass der Staat seinen Aufgaben den Bürgern gegenüber
nicht mehr nachkommen kann, oder starken Einschränkungen unterliegt. Das ist in der Regel der Fall,
wenn der Zinsdienst 30-40% der Steuereinnahmen erreicht.
Die Höhe des Zinsdienstes ist abhängig von der Höhe der Zinsen, die auf die Staatsanleihen
gezahlt werden müssen. Man kann also errechnen wie hoch die Zinsen sein dürfen, um die Todeszone,
30-40% Zinsdienst, nicht zu erreichen.
GR ist zu diesem Zeitpunkt an die EU herangetreten, Spanien im letzten Jahr, als deren Zinsen
sich in Richtung 7% bewegten, die Todeszone für Spanien.
Das ist der Grund, warum die EZB Staatsanleihen dieser Länder aufkauft, um die Zinsen künstlich
niedrig zu halten. Dem Gläubiger ist es egal, wer das Schneeballsystem aufrecht erhält,
deswegen greift der beherzt wieder zu und die Zinsen sind wieder gefallen in den Problemstaaten.
Das wird mittlerweile weltweit in allen alten Industrieländer so gehandhabt, die haben alle ihre Zinsschwellen an denen sie Pleite sind, unabhängig von der Höhe der Schulden.
Japan 2,1%, USA 5,5% D 8,5% UK 8,5%
Mit 0% Zinsen auf Staatsanleihen, gab es ja letztes Jahr für deutsche Anleihen, kann man unendlich
hohe Schulden machen.
Das Spiel kann also noch einige Zeit gehen, wenn es gelingt, die Zinsen niedrig zu halten.

Schulden bekommt man nur weg, wenn man den unwahrscheinlichen Fall der Rückzahlung ausnimmt,
indem man sie weginflationiert: 6% Inflation auf 10 Jahre und Schulden haben sich halbiert,
Geldvermögen übrigens auch. Viel Spass mit der Altersversorgung.

Ökonomisch ist der weitere Verlauf in Europa schwer vorherzusagen, weil es eben nicht nach
ökonomischen Aspekten geht, sondern nach rein politischen Entscheidungen und politische
Entscheidungen sind immer teuer für den Bürger.

Kann man nur noch aufbrechen, wenn Bürger eines Landes merken, vor dem Euro ging es uns
auch nicht besonders gut, aber nicht so schlecht, wie mit dem Euro und das in Wahlen ausdrücken.
Warum hört man wohl so wenig von Island? Ist zwar nur ein EFTA-Land, aber die sind den
politischen Weg nicht gegangen, sondern den Ökonomischen. Und siehe da: Lachen sich
schlapp über die Griechen.

EU27-Pkw-Neuzulassungen

[Bild: zulassungeneucukgt.jpg]
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@doxo

Markaris gehört halt zu den seltenen selbstkritischen Griechen, für die eben nicht alle anderen Schuld sind.
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung oder ohne schonungslose Bestandsaufnahme kein
nachhaltiger Weg aus der Krise. Selbst Tsipras ist ja keine Alternative.

GR setzt auf dauerhaften Transfer und wird das von Seiten der EU wohl auch bekommen.
Werden auch ihren Schuldenschnitt bekommen, ohne den geht es gar nicht. Ein souveräner Staat,
der einen Arsch in der Hose hat, entscheidet über das wann seines Schuldenschnitts übrigens selber.
Damit sind aber die Probleme nicht gelöst. GR wird damit auch dauerhaft das Armenhaus der EU 17 bleiben.
Werden nur weiterhin diejenigen von profitieren, die das auch vorher schon getan haben.
Das wird einfach daran liegen, dass die Griechen ihre gesellschaftliche Struktur nicht ändern werden.
Die Daueralimentation wird aber nicht mehr so gross sein, das es für die grosszügigen
Ausschüttungen an das Fussvolk reicht wie vor der Krise.

Eurobonds und Bankenunion werden kommen zu Lasten der Steuerzahler und Rentner
der Überschussländer. Alle Mittelmeerländer können also mit Daueralimentation rechnen.
Auch damit ist natürlich das Hauptroblem nicht gelöst: Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Weltmarkt.
GR hat ja auch nach 4 Jahren „Reformen“ keine Wettbewerbsfähigkeit erlangt:
Auslandsaufträge aus der Nicht-Eurozone um -38,6% gegenüber dem Vorjahr.

Das Problem dieser ganzen Länder ist ja nicht die Verschuldung an sich, sondern der Zinsdienst,
der darauf zu zahlen ist. Dass ein Staat seine Schulden zurückzahlt wäre ja ein Novum.
Kein Gläubiger geht davon aus, dass ein Staat in der Lage ist seine Schulden insgesamt zurückzuzahlen. Der will immer nur sein eigenes Geld zurückbekommen plus Zinsen.
Das bekommt er immer vom nächsten Gläubiger zurück. Das ist ein Schneeballsystem.
Das geht solange gut, bis der Staat seinen Zinsdienst nicht mehr leisten kann, also wenn der
Haushalt dadurch so stark beschränkt wird, dass der Staat seinen Aufgaben den Bürgern gegenüber
nicht mehr nachkommen kann, oder starken Einschränkungen unterliegt. Das ist in der Regel der Fall,
wenn der Zinsdienst 30-40% der Steuereinnahmen erreicht.
Die Höhe des Zinsdienstes ist abhängig von der Höhe der Zinsen, die auf die Staatsanleihen
gezahlt werden müssen. Man kann also errechnen wie hoch die Zinsen sein dürfen, um die Todeszone,
30-40% Zinsdienst, nicht zu erreichen.
GR ist zu diesem Zeitpunkt an die EU herangetreten, Spanien im letzten Jahr, als deren Zinsen
sich in Richtung 7% bewegten, die Todeszone für Spanien.
Das ist der Grund, warum die EZB Staatsanleihen dieser Länder aufkauft, um die Zinsen künstlich
niedrig zu halten. Dem Gläubiger ist es egal, wer das Schneeballsystem aufrecht erhält,
deswegen greift der beherzt wieder zu und die Zinsen sind wieder gefallen in den Problemstaaten.
Das wird mittlerweile weltweit in allen alten Industrieländer so gehandhabt, die haben alle ihre Zinsschwellen an denen sie Pleite sind, unabhängig von der Höhe der Schulden.
Japan 2,1%, USA 5,5% D 8,5% UK 8,5%
Mit 0% Zinsen auf Staatsanleihen, gab es ja letztes Jahr für deutsche Anleihen, kann man unendlich
hohe Schulden machen.
Das Spiel kann also noch einige Zeit gehen, wenn es gelingt, die Zinsen niedrig zu halten.

Schulden bekommt man nur weg, wenn man den unwahrscheinlichen Fall der Rückzahlung ausnimmt,
indem man sie weginflationiert: 6% Inflation auf 10 Jahre und Schulden haben sich halbiert,
Geldvermögen übrigens auch. Viel Spass mit der Altersversorgung.

Ökonomisch ist der weitere Verlauf in Europa schwer vorherzusagen, weil es eben nicht nach
ökonomischen Aspekten geht, sondern nach rein politischen Entscheidungen und politische
Entscheidungen sind immer teuer für den Bürger.

Kann man nur noch aufbrechen, wenn Bürger eines Landes merken, vor dem Euro ging es uns
auch nicht besonders gut, aber nicht so schlecht, wie mit dem Euro und das in Wahlen ausdrücken.
Warum hört man wohl so wenig von Island? Ist zwar nur ein EFTA-Land, aber die sind den
politischen Weg nicht gegangen, sondern den Ökonomischen. Und siehe da: Lachen sich
schlapp über die Griechen.

EU27-Pkw-Neuzulassungen

[Bild: zulassungeneucukgt.jpg]
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Umschuldung in Griechenland - von Michalis - 13.04.2011, 14:33:23

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