Umschuldung in Griechenland

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@doxo

Weil er es nicht belegt. Das sind Behauptungen. Mittlerweile ist nach seinen Aussagen der
Lebensstandard bei 1960. Kann ja sein, ist halt seine unbelegte Behauptung, war er bis 2008 aber nicht.

Mein Blick mag ja ein wenig eingeschränkt sein, weil er sich nur auf Naxos bezieht.
Ich kenne das hier seit 1995. Da gab es hier so gut wie keine Strassen, Esel gab es noch an jeder Ecke.
Im Winter hatte man, egal zu welcher Tageszeit, kein Problem einen Parkplatz zu bekommen.
Das hat sich bis 2008 drastisch verändert. Esel pfutsch, Pickups da. Kannst ja mal versuchen
hier im Winter ab 10Uhr eine Parkplatz trotz ausgeweiteter Parkflächen in der Stadt zu bekommen.
In jeder Bude hängt ein Plasmabildsschirm, an der Wand Handies en masse, PC`s etc.
Wo soll das Zeug in der Zeit bis 2008 alles hergekommen sein, wenn nicht über Lohn/Gehaltssteigerungen.
Es würde mich mal interessieren, wer an der Euroeinführung verarmt ist bis 2008.

"Die Sicherung des Geldumlaufs und in diesem Zusammenhang die Garantie für die Sparguthaben, die Abwrackprämie, die den industriellen Kern der deutschen Wirtschaft stabilisieren soll, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie die Vermeidung offensichtlicher Rentenkürzungen zielen auf die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens und die Vermeidung sozialer Unruhe. Indem die große Koalition der herrschenden politischen Kräfte die Wucht der Krise für breite und zentrale Teile der abhängig Beschäftigten abfedert, wird die Gesellschaft trotz Erosion an den Rändern insgesamt pazifiziert."

Das findet er natürlich Kacke, dass der Proletarier in der Krise nicht sofort sein Sparguthaben,
seinen Riesterquatsch oder seine Lebensversicherung verliert, Kurzarbeitergelt und Joberhalt,
nein, besser Hartz4, Rentenkürzungen ja bitte.
Nur dann wären die proletarischen Massen bereit ihre "pazifistische" Haltung aufzugeben und den "Krieg gegen die Paläste" aufzunehemen.
Nebenbei, auch nur dann hätten Sozialisten wie Kritidis die Chance an die Macht zu kommen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch viel sozialistischen Publikationen. Das Chaos muss kommen, damit der Proletarier aufwacht, und er durch die sozialistische Idee ins Licht geleitet wird.
Ich weiß wovon ich spreche, ich war, lang, lang ist es her, auch einer.

"Eine Steigerung des Automobilverkehrs sowie der Fahrzeugproduktion im Weltmaßstab ist auf Dauer nicht möglich."

Da hat er Recht, zumindesten was den Raum Europa betrifft, China und andere Länder haben
noch jede Menge Platz. Aber stimme ich einfach mal zu.

"Stattdessen wäre es notwendig, die Fahrzeugproduktion und den Individualverkehr drastisch einzuschränken, langlebigere Fahrzeuge zu bauen und Teile der Produktionsstätten gänzlich zu schließen oder für neue Zwecke umzustrukturieren."

Einverstanden. Produktionsstätten würden automatisch geschlossen, da braucht man dann
aktiv gar nichts zu machen, das regelt sich über die Angebot/Nachfrage-Klamotte.
Was habe ich aber unter " für neue Zwecke umzustrukturieren" zu verstehen. Aus meiner
Sicht ist das eine Sprechblase. Was produzieren denn die dann entlassenen, proletarischen Massen? Habe ich das richtig in Erinnerung, dass jeder 7. direkt oder indirekt abhängig von der
Automobilindustrie ist.
Nicht missverstehen, ich empfinde Autos in der jetzigen Verwendung auch überflüssig wie
ein Kropf, aber ich habe ad hoc keine Idee, wo man grosse Teile der "Freigesetzten" lässt
ausser im Prekariat.

"Das ist auf soziale und demokratische Weise freilich nur möglich, wenn gleichzeitig die Arbeitszeit branchenübergreifend drastisch verkürzt und neu verteilt wird."

Da ist sie, die Lösung des Dilemmas und Antwort auf alle Fragen. Drastisch würde wohl sowas
bedeuten, wie 20 Wochenstd. oder weniger? Mit vollem Lohnausgleich für heutige Preise ist
das nicht möglich, ist jetzt mal eine Behauptung von mir.

"Das setzt nicht nur eine drastische wirtschaftliche Umverteilung von den Profiteuren des bisherigen neoliberalen Systems zur breiten Masse der abhängig Beschäftigten voraus, sondern eine demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft."

Einverstanden, auf jeden Fall. Mein Eindruck ist aber eher, dass das nicht ausreichen wird,
um einen Lohnausgleich zu bekommen. Mal abgesehen davon, dass die Profiteure sehr schnell
verschwunden sein werden und man von denen nicht lange wird zehren können.
Unter "demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft" muss ich mir ja wohl
Verstaatlichung vorstellen, also volkseigener Betrieb? Na meinetwegen auch das, die DDR war
ja immerhin siebtstärkste Wirtschaft der Welt.

Damit wäre mein Exkurs in die sozialistisch/kommunistische Wirtschaftsvorstellungen abgeschlossen.

Ja @doxo, ich denke, dass Erhards "soziale Marktwirtschaft" ein realistischer Weg ist.
Zumindesten realistischer als das sozialistisch/kommunistische Zeugs.
Bedenken sollte man dabei, dass Erhards Vorstellungen zu einer Zeit halbwegs funktioniert haben, als alles zerdeppert war und D sich im Aufbau befand.
Ich denke deswegen, dass man den Lebensstandard insgesamt herunterschrauben muss.
Ist ja auch wegen der Umweltprobleme hilfreich. Und ein Recht auf Auslandsurlaub steht ja
auch nicht im Grundgesetz.
Um soziale Gerechtigkeit und Absicherung zu bekommen, muss man alle finanziell beteiligen,
und nicht wie bis jetzt nur Teile der "Verdiener".






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@doxo

Weil er es nicht belegt. Das sind Behauptungen. Mittlerweile ist nach seinen Aussagen der
Lebensstandard bei 1960. Kann ja sein, ist halt seine unbelegte Behauptung, war er bis 2008 aber nicht.

Mein Blick mag ja ein wenig eingeschränkt sein, weil er sich nur auf Naxos bezieht.
Ich kenne das hier seit 1995. Da gab es hier so gut wie keine Strassen, Esel gab es noch an jeder Ecke.
Im Winter hatte man, egal zu welcher Tageszeit, kein Problem einen Parkplatz zu bekommen.
Das hat sich bis 2008 drastisch verändert. Esel pfutsch, Pickups da. Kannst ja mal versuchen
hier im Winter ab 10Uhr eine Parkplatz trotz ausgeweiteter Parkflächen in der Stadt zu bekommen.
In jeder Bude hängt ein Plasmabildsschirm, an der Wand Handies en masse, PC`s etc.
Wo soll das Zeug in der Zeit bis 2008 alles hergekommen sein, wenn nicht über Lohn/Gehaltssteigerungen.
Es würde mich mal interessieren, wer an der Euroeinführung verarmt ist bis 2008.

"Die Sicherung des Geldumlaufs und in diesem Zusammenhang die Garantie für die Sparguthaben, die Abwrackprämie, die den industriellen Kern der deutschen Wirtschaft stabilisieren soll, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie die Vermeidung offensichtlicher Rentenkürzungen zielen auf die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens und die Vermeidung sozialer Unruhe. Indem die große Koalition der herrschenden politischen Kräfte die Wucht der Krise für breite und zentrale Teile der abhängig Beschäftigten abfedert, wird die Gesellschaft trotz Erosion an den Rändern insgesamt pazifiziert."

Das findet er natürlich Kacke, dass der Proletarier in der Krise nicht sofort sein Sparguthaben,
seinen Riesterquatsch oder seine Lebensversicherung verliert, Kurzarbeitergelt und Joberhalt,
nein, besser Hartz4, Rentenkürzungen ja bitte.
Nur dann wären die proletarischen Massen bereit ihre "pazifistische" Haltung aufzugeben und den "Krieg gegen die Paläste" aufzunehemen.
Nebenbei, auch nur dann hätten Sozialisten wie Kritidis die Chance an die Macht zu kommen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch viel sozialistischen Publikationen. Das Chaos muss kommen, damit der Proletarier aufwacht, und er durch die sozialistische Idee ins Licht geleitet wird.
Ich weiß wovon ich spreche, ich war, lang, lang ist es her, auch einer.

"Eine Steigerung des Automobilverkehrs sowie der Fahrzeugproduktion im Weltmaßstab ist auf Dauer nicht möglich."

Da hat er Recht, zumindesten was den Raum Europa betrifft, China und andere Länder haben
noch jede Menge Platz. Aber stimme ich einfach mal zu.

"Stattdessen wäre es notwendig, die Fahrzeugproduktion und den Individualverkehr drastisch einzuschränken, langlebigere Fahrzeuge zu bauen und Teile der Produktionsstätten gänzlich zu schließen oder für neue Zwecke umzustrukturieren."

Einverstanden. Produktionsstätten würden automatisch geschlossen, da braucht man dann
aktiv gar nichts zu machen, das regelt sich über die Angebot/Nachfrage-Klamotte.
Was habe ich aber unter " für neue Zwecke umzustrukturieren" zu verstehen. Aus meiner
Sicht ist das eine Sprechblase. Was produzieren denn die dann entlassenen, proletarischen Massen? Habe ich das richtig in Erinnerung, dass jeder 7. direkt oder indirekt abhängig von der
Automobilindustrie ist.
Nicht missverstehen, ich empfinde Autos in der jetzigen Verwendung auch überflüssig wie
ein Kropf, aber ich habe ad hoc keine Idee, wo man grosse Teile der "Freigesetzten" lässt
ausser im Prekariat.

"Das ist auf soziale und demokratische Weise freilich nur möglich, wenn gleichzeitig die Arbeitszeit branchenübergreifend drastisch verkürzt und neu verteilt wird."

Da ist sie, die Lösung des Dilemmas und Antwort auf alle Fragen. Drastisch würde wohl sowas
bedeuten, wie 20 Wochenstd. oder weniger? Mit vollem Lohnausgleich für heutige Preise ist
das nicht möglich, ist jetzt mal eine Behauptung von mir.

"Das setzt nicht nur eine drastische wirtschaftliche Umverteilung von den Profiteuren des bisherigen neoliberalen Systems zur breiten Masse der abhängig Beschäftigten voraus, sondern eine demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft."

Einverstanden, auf jeden Fall. Mein Eindruck ist aber eher, dass das nicht ausreichen wird,
um einen Lohnausgleich zu bekommen. Mal abgesehen davon, dass die Profiteure sehr schnell
verschwunden sein werden und man von denen nicht lange wird zehren können.
Unter "demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft" muss ich mir ja wohl
Verstaatlichung vorstellen, also volkseigener Betrieb? Na meinetwegen auch das, die DDR war
ja immerhin siebtstärkste Wirtschaft der Welt.

Damit wäre mein Exkurs in die sozialistisch/kommunistische Wirtschaftsvorstellungen abgeschlossen.

Ja @doxo, ich denke, dass Erhards "soziale Marktwirtschaft" ein realistischer Weg ist.
Zumindesten realistischer als das sozialistisch/kommunistische Zeugs.
Bedenken sollte man dabei, dass Erhards Vorstellungen zu einer Zeit halbwegs funktioniert haben, als alles zerdeppert war und D sich im Aufbau befand.
Ich denke deswegen, dass man den Lebensstandard insgesamt herunterschrauben muss.
Ist ja auch wegen der Umweltprobleme hilfreich. Und ein Recht auf Auslandsurlaub steht ja
auch nicht im Grundgesetz.
Um soziale Gerechtigkeit und Absicherung zu bekommen, muss man alle finanziell beteiligen,
und nicht wie bis jetzt nur Teile der "Verdiener".






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Umschuldung in Griechenland - von Michalis - 13.04.2011, 14:33:23

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