Umschuldung in Griechenland

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Ich habe euch jetzt ein paar Tage hier still zugesehen, weil ich nicht wusste, was ich angesichts der zunehmenden Schärfe der Diskussion tun oder einwerfen könnte. Ihr kriegt euch ja mittlerweile aller wieder ein bisschen ein, und das ist gut so. Wir kennen uns nicht, können uns nicht sehen und die Gestik und Gesprächshaltung wahrnehmen, deshalb hängt vieles an einzelnen Formulierungen, die auch schnell einmal missverstanden werden können. Politische Werthaltungen und persönliche Lebenseinstellungen sind ohnehin verschieden.

@ doxo
Bei deiner Aufzählung (ich hätte wahrscheinlich etwas länger als drei Minuten gebraucht) hast du ein wichtiges Feld vergessen: Erhalt des Solidarprinzips in den Sozialversicherungssystemen, insbesondere Gesundheit und Rente in GR wie in D, ansonsten steuerfinanzierte Ergänzungen. Ansonsten bin ich mit Deinen Vorstellungen sehr einverstanden. Aber was soll dort auf einmal die Kultushoheit der deutschen Bundesländer? Die Probleme in Griechenland im Bildungsbereich liegen anders. War vielleicht doch etwas zu deutsch gedacht.

@ julie
Schmeiß bitte nicht einfach hin. Ich vermute, dass du erst nach 68 geboren bist, aber wo kommen wir hin, wenn verschiedene Generationen den Gesprächsfaden verlieren?

@ tripodes
Herzlichen Dank für deine Aufklärung, war sehr erhellend. Jetzt habe ich auch endgültig verstanden, warum auf meinem "white slip" die WestLB steht, und nicht meine deutsche Hausbank. (Und nicht nur das habe ich kapiert.)
Aber das mit den Privatkrediten bei eventueller Rückkehr zur Drachme ist mir immer noch nicht ganz klar. Meine Freunde haben ihren Kredit bei ihrer griechischen Hausbank aufgenommen. Die hat sich das Geld für diesen und viele andere Kredite vermutlich auch bei der griechischen Zentralbank besorgt. Sowohl die griechischen Hausbanken wie die Nationalbank sitzen auf Anleihen, von denen sich ein nicht unbeträchtlicher Teil mittlerweile im Portfolio der EZB befinden. Und die beziffern sich alle in Euro, und werden selbst bei einem Schuldenschnitt in Euro bestehen bleiben.
Kannst du mir bitte erklären, warum sich dann die Schulden meiner Freunde nur noch auf abgewertete Drachmen belaufen sollen? Während die Banken weiterhin im internationalen Verkehr ihre Verbindlichkeiten in Euro beziffern? Die verzichten doch nicht selbst auf Geld, und wie Nachberechnungen zum geplanten Schuldenschnitt im Juli ergeben haben, hängt es sehr genau davon ab, ob Nenn- oder Marktwert für Staatsanleihen zugrunde gelegt werden, um zu beurteilen, wie weit die privaten Anleihenbesitzer (und das sind auch alle nicht staatlichen Banken) sich tatsächlich beteiligen müssen.
Bin gespannt auf deine Antwort. Ich würde es so gerne einmal verstehen.

Herzlichen Gruß an dieses doch ziemlich spannende Forum

Susanne

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Ich habe euch jetzt ein paar Tage hier still zugesehen, weil ich nicht wusste, was ich angesichts der zunehmenden Schärfe der Diskussion tun oder einwerfen könnte. Ihr kriegt euch ja mittlerweile aller wieder ein bisschen ein, und das ist gut so. Wir kennen uns nicht, können uns nicht sehen und die Gestik und Gesprächshaltung wahrnehmen, deshalb hängt vieles an einzelnen Formulierungen, die auch schnell einmal missverstanden werden können. Politische Werthaltungen und persönliche Lebenseinstellungen sind ohnehin verschieden.

@ doxo
Bei deiner Aufzählung (ich hätte wahrscheinlich etwas länger als drei Minuten gebraucht) hast du ein wichtiges Feld vergessen: Erhalt des Solidarprinzips in den Sozialversicherungssystemen, insbesondere Gesundheit und Rente in GR wie in D, ansonsten steuerfinanzierte Ergänzungen. Ansonsten bin ich mit Deinen Vorstellungen sehr einverstanden. Aber was soll dort auf einmal die Kultushoheit der deutschen Bundesländer? Die Probleme in Griechenland im Bildungsbereich liegen anders. War vielleicht doch etwas zu deutsch gedacht.

@ julie
Schmeiß bitte nicht einfach hin. Ich vermute, dass du erst nach 68 geboren bist, aber wo kommen wir hin, wenn verschiedene Generationen den Gesprächsfaden verlieren?

@ tripodes
Herzlichen Dank für deine Aufklärung, war sehr erhellend. Jetzt habe ich auch endgültig verstanden, warum auf meinem "white slip" die WestLB steht, und nicht meine deutsche Hausbank. (Und nicht nur das habe ich kapiert.)
Aber das mit den Privatkrediten bei eventueller Rückkehr zur Drachme ist mir immer noch nicht ganz klar. Meine Freunde haben ihren Kredit bei ihrer griechischen Hausbank aufgenommen. Die hat sich das Geld für diesen und viele andere Kredite vermutlich auch bei der griechischen Zentralbank besorgt. Sowohl die griechischen Hausbanken wie die Nationalbank sitzen auf Anleihen, von denen sich ein nicht unbeträchtlicher Teil mittlerweile im Portfolio der EZB befinden. Und die beziffern sich alle in Euro, und werden selbst bei einem Schuldenschnitt in Euro bestehen bleiben.
Kannst du mir bitte erklären, warum sich dann die Schulden meiner Freunde nur noch auf abgewertete Drachmen belaufen sollen? Während die Banken weiterhin im internationalen Verkehr ihre Verbindlichkeiten in Euro beziffern? Die verzichten doch nicht selbst auf Geld, und wie Nachberechnungen zum geplanten Schuldenschnitt im Juli ergeben haben, hängt es sehr genau davon ab, ob Nenn- oder Marktwert für Staatsanleihen zugrunde gelegt werden, um zu beurteilen, wie weit die privaten Anleihenbesitzer (und das sind auch alle nicht staatlichen Banken) sich tatsächlich beteiligen müssen.
Bin gespannt auf deine Antwort. Ich würde es so gerne einmal verstehen.

Herzlichen Gruß an dieses doch ziemlich spannende Forum

Susanne

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Umschuldung in Griechenland - von Michalis - 13.04.2011, 14:33:23

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