Umschuldung in Griechenland

Themabewertung:
  • 6 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
#11
(14.04.2011, 20:08:04)b.rater schrieb: Das schuldengeplagte Griechenland wird immer mehr in die Ecke getrieben. Sage und schreibe 18,3 Prozent beträgt am Donnerstag der Zinssatz auf zweijährige Papiere. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer Umschuldung Griechenlands inzwischen mit 60 Prozent bewertet. Für Irland liegt die Wahrscheinlichkeit demnach bei 40 Prozent, für Portugal bei 30 Prozent. "Griechenland hat ernste Probleme mit der Wettbewerbsfähigkeit und die Schuldenlast ist die höchste", sagte BayernLB-Analyst Gebhard Stadler.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griechenla...08756.html

In dem Artikel von n-tv lese ich von nochmals härteren Spar- und Reformmaßnahmen ... ich persönlich halte das wenn es sich um weitere Steuererhöhungen handeln soll für einen Irsinn ... 'sorry' ... Reformen natürlich ja ... und Sparen natürlich auch ... wir wissen ja wahrscheinlich alle wo mit den vorhandenen Mitteln verschwenderisch umgegangen wird ...

Vielmehr sollte die Wirtschaft endlich angekurbelt werden....

Da der Staat Griechenland nicht unbegrenzt Mittel zur Verfügung hat, stellt sich die Frage, in welchen Bereichen er tatsächlich intervenieren sollte. Bei welchen Maßnahmen ist der Nutzen größer als die Kosten?

Erstens – „Staatskonsum“: Gerade in rezessiven Phasen kurbelt der Staat die Wirtschaft gerade durch Ausgaben im Infrastrukturbereich an. Ist dies sinnvoll? Ja. Da man gerade im Infrastrukturbereich in periodischen Abständen Geld ausgeben muss, eignet sich eine rezessive Phase, in der man hier eventuell kostengünstig aktiv werden kann, sehr gut. Solche Projekte muß der Staat allerdings sehr kurzfristig vernünftig realisieren. Er sollte sich immer vor Augen führen, dass es keinen Sinn macht, wenn Konjunkturprogramme erst dann greifen, wenn diese sich schon wieder erholt.

Zweitens – Staatsinvestitionen: Hierunter versteht man, dass der Staat in Form eines sozialen Anlegers in das Wirtschaftsgeschehen eingreift. Insbesondere marode Firmen oder ganze Branchen sollen durch staatlichen Einfluss und liquide Mittel wieder stabilisiert werden.
Ist dies sinnvoll? Nein. Gegen diese gerade besonders populäre Methode, die sogar soweit geht, dass man Überlegungen anstellt Firmen zu verstaatlichen, ist wohl die sinnfreieste und auch gefährlichste. Man stelle zunächst die Frage, in welche Bereiche man direkt investieren will, ob dies in Form von Krediten oder Beteiligung geschehen soll. Hier stellt sich schon das Problem, wer diese Entscheidungen trifft. Da keine staatliche Institution ein ausreichendes Hintergrundwissen über die einzelnen Unternehmen besitzt und erst recht keine Qualifikation dazu hat, ein mögliches Mitspracherecht zu nutzen, fehlt zunächst die Basis für positive Effekte mittels Staatsinvestitionen. Diese Methode kostet also viel Geld und bewirkt eventuell sogar negative Effekte. Außerdem widerspricht es jedem Freiheitsgedanken, wenn der Staat sich noch mehr Einfluss nimmt. Zwar warnt die Linke vor einem Überwachungsstaat, sie ist aber nicht so konsequent, auch wirtschaftliche Überwachung zu bekämpfen

Drittens – Steuersenkungen: Steuersenkungen haben grundsätzlich Kosten minimierende Wirkungen für die Unternehmen und fördern den Konsum. Ist dies sinnvoll? Ja. Durch Steuersenkungen fördert der Staat alle wirtschaftlichen Akteure in gleichem Umfang.

Die Theorie der staatlichen Konjunktureinflüsse geht zurück auf den britischen Ökonomen John Maynard Keynes. Sie besagt, dass durch staatliche Einflüsse in Form von Investitionen, Konsum oder durch Steuersenkungen in konjunkturschwachen Phasen der Abschwung gebremst wird und die Kosten durch höhere Steuern und geringe Ausgaben in konjunkturstarken Phasen finanziert werden. Im Ergebnis soll dies zu nur geringen konjunkturellen Schwankungen ohne langfristige Staatsverschuldung führen. Da als Resultat der momentanen Krise eine Depression, also ein konjunktureller Tiefstand erwartetet wird, sind im Folgeschluss die staatlichen Maßnahmen auf einem Höchststand. Durch die direkten staatlichen Eingriffe und deren Multiplikator-Wirkung soll es kurzfristig gelingen die Wirtschaft zu stabilisieren.








Zitieren
#11
(14.04.2011, 20:08:04)b.rater schrieb: Das schuldengeplagte Griechenland wird immer mehr in die Ecke getrieben. Sage und schreibe 18,3 Prozent beträgt am Donnerstag der Zinssatz auf zweijährige Papiere. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer Umschuldung Griechenlands inzwischen mit 60 Prozent bewertet. Für Irland liegt die Wahrscheinlichkeit demnach bei 40 Prozent, für Portugal bei 30 Prozent. "Griechenland hat ernste Probleme mit der Wettbewerbsfähigkeit und die Schuldenlast ist die höchste", sagte BayernLB-Analyst Gebhard Stadler.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griechenla...08756.html

In dem Artikel von n-tv lese ich von nochmals härteren Spar- und Reformmaßnahmen ... ich persönlich halte das wenn es sich um weitere Steuererhöhungen handeln soll für einen Irsinn ... 'sorry' ... Reformen natürlich ja ... und Sparen natürlich auch ... wir wissen ja wahrscheinlich alle wo mit den vorhandenen Mitteln verschwenderisch umgegangen wird ...

Vielmehr sollte die Wirtschaft endlich angekurbelt werden....

Da der Staat Griechenland nicht unbegrenzt Mittel zur Verfügung hat, stellt sich die Frage, in welchen Bereichen er tatsächlich intervenieren sollte. Bei welchen Maßnahmen ist der Nutzen größer als die Kosten?

Erstens – „Staatskonsum“: Gerade in rezessiven Phasen kurbelt der Staat die Wirtschaft gerade durch Ausgaben im Infrastrukturbereich an. Ist dies sinnvoll? Ja. Da man gerade im Infrastrukturbereich in periodischen Abständen Geld ausgeben muss, eignet sich eine rezessive Phase, in der man hier eventuell kostengünstig aktiv werden kann, sehr gut. Solche Projekte muß der Staat allerdings sehr kurzfristig vernünftig realisieren. Er sollte sich immer vor Augen führen, dass es keinen Sinn macht, wenn Konjunkturprogramme erst dann greifen, wenn diese sich schon wieder erholt.

Zweitens – Staatsinvestitionen: Hierunter versteht man, dass der Staat in Form eines sozialen Anlegers in das Wirtschaftsgeschehen eingreift. Insbesondere marode Firmen oder ganze Branchen sollen durch staatlichen Einfluss und liquide Mittel wieder stabilisiert werden.
Ist dies sinnvoll? Nein. Gegen diese gerade besonders populäre Methode, die sogar soweit geht, dass man Überlegungen anstellt Firmen zu verstaatlichen, ist wohl die sinnfreieste und auch gefährlichste. Man stelle zunächst die Frage, in welche Bereiche man direkt investieren will, ob dies in Form von Krediten oder Beteiligung geschehen soll. Hier stellt sich schon das Problem, wer diese Entscheidungen trifft. Da keine staatliche Institution ein ausreichendes Hintergrundwissen über die einzelnen Unternehmen besitzt und erst recht keine Qualifikation dazu hat, ein mögliches Mitspracherecht zu nutzen, fehlt zunächst die Basis für positive Effekte mittels Staatsinvestitionen. Diese Methode kostet also viel Geld und bewirkt eventuell sogar negative Effekte. Außerdem widerspricht es jedem Freiheitsgedanken, wenn der Staat sich noch mehr Einfluss nimmt. Zwar warnt die Linke vor einem Überwachungsstaat, sie ist aber nicht so konsequent, auch wirtschaftliche Überwachung zu bekämpfen

Drittens – Steuersenkungen: Steuersenkungen haben grundsätzlich Kosten minimierende Wirkungen für die Unternehmen und fördern den Konsum. Ist dies sinnvoll? Ja. Durch Steuersenkungen fördert der Staat alle wirtschaftlichen Akteure in gleichem Umfang.

Die Theorie der staatlichen Konjunktureinflüsse geht zurück auf den britischen Ökonomen John Maynard Keynes. Sie besagt, dass durch staatliche Einflüsse in Form von Investitionen, Konsum oder durch Steuersenkungen in konjunkturschwachen Phasen der Abschwung gebremst wird und die Kosten durch höhere Steuern und geringe Ausgaben in konjunkturstarken Phasen finanziert werden. Im Ergebnis soll dies zu nur geringen konjunkturellen Schwankungen ohne langfristige Staatsverschuldung führen. Da als Resultat der momentanen Krise eine Depression, also ein konjunktureller Tiefstand erwartetet wird, sind im Folgeschluss die staatlichen Maßnahmen auf einem Höchststand. Durch die direkten staatlichen Eingriffe und deren Multiplikator-Wirkung soll es kurzfristig gelingen die Wirtschaft zu stabilisieren.








Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Umschuldung in Griechenland - von Michalis - 13.04.2011, 14:33:23

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste