Integration - warum eigentlich?

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#8
Hallo twilite,
ich denke, ein Mindestmaß an Interesse für Sprache und Kultur des Landes in dem man lebt kann man von jedem erwarten. Ich kann als Ärztin hauptsächlich Beispiele aus dem medizinischen Bereich bringen. Zum Thema Sprache: Was, wenn jemand plötzlich ins Krankenhaus muss? Ich meine nicht geplante Arztbesuche, sondern Notfälle, Herzinfarkt, akute Bauchschmerzen, schwere Unfälle,…. Einen Dolmetscher hat man in so einem Moment nie zur Seite. In solchen Fällen ist es echt essentiell, etwas mehr als Touristen-Griechisch zu verstehen, um zum einen die Anamnese erheben zu können und zum anderen im weiteren Verlauf überhaupt zu verstehen, was die dann mit einem vorhaben, welche OP? Wieso die Pillen schlucken? Ich hatte unlängst eine Patientin (15 Jahre in D und Deutschkenntnisse gegen null!), bei der ich mir sicher bin: hätte sie auch nur annähernd verstanden was ihre Diagnose ist und was wir mit ihr vorhatten- dann wäre sie noch am Leben. Zum Thema Medizin-Kultur in GR: Versuch mal das Gastland an das deutsche System anzupassen, fang mit den fakelakia an ;-)
Aber auch im Alltag schafft ein gesundes Interesse für die fremde Sprache und Kultur die Grundlage für Beziehungen zu den Mitmenschen, ohne Missverständnisse und Misstrauen. Das macht das Gegenüber durchschaubarer wie du schon sagtest und schafft Vertrauen. Und darauf aufbauend hast du dann die Möglichkeit, die Mitmenschen für deine Kultur zu interessieren und ihnen verständlich machen, warum du dich mit bestimmten Sitten einfach nicht identifizieren kannst. Somit kannst du dein Umfeld in bestimmtem Maße auch an dich anpassen.

@Petraki, jeder Landsmann fühlt sich doch geehrt, wenn man sich für seine Kultur und Bräuche interessiert oder sie sogar übernimmt. Was meinst du denn konkret?

LG, Alepouditsa
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#8
Hallo twilite,
ich denke, ein Mindestmaß an Interesse für Sprache und Kultur des Landes in dem man lebt kann man von jedem erwarten. Ich kann als Ärztin hauptsächlich Beispiele aus dem medizinischen Bereich bringen. Zum Thema Sprache: Was, wenn jemand plötzlich ins Krankenhaus muss? Ich meine nicht geplante Arztbesuche, sondern Notfälle, Herzinfarkt, akute Bauchschmerzen, schwere Unfälle,…. Einen Dolmetscher hat man in so einem Moment nie zur Seite. In solchen Fällen ist es echt essentiell, etwas mehr als Touristen-Griechisch zu verstehen, um zum einen die Anamnese erheben zu können und zum anderen im weiteren Verlauf überhaupt zu verstehen, was die dann mit einem vorhaben, welche OP? Wieso die Pillen schlucken? Ich hatte unlängst eine Patientin (15 Jahre in D und Deutschkenntnisse gegen null!), bei der ich mir sicher bin: hätte sie auch nur annähernd verstanden was ihre Diagnose ist und was wir mit ihr vorhatten- dann wäre sie noch am Leben. Zum Thema Medizin-Kultur in GR: Versuch mal das Gastland an das deutsche System anzupassen, fang mit den fakelakia an ;-)
Aber auch im Alltag schafft ein gesundes Interesse für die fremde Sprache und Kultur die Grundlage für Beziehungen zu den Mitmenschen, ohne Missverständnisse und Misstrauen. Das macht das Gegenüber durchschaubarer wie du schon sagtest und schafft Vertrauen. Und darauf aufbauend hast du dann die Möglichkeit, die Mitmenschen für deine Kultur zu interessieren und ihnen verständlich machen, warum du dich mit bestimmten Sitten einfach nicht identifizieren kannst. Somit kannst du dein Umfeld in bestimmtem Maße auch an dich anpassen.

@Petraki, jeder Landsmann fühlt sich doch geehrt, wenn man sich für seine Kultur und Bräuche interessiert oder sie sogar übernimmt. Was meinst du denn konkret?

LG, Alepouditsa
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Integration - warum eigentlich? - von twilite - 28.03.2011, 14:52:08

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