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Umschuldung in Griechenland - Druckversion

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RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 25.11.2011

(24.11.2011, 21:18:00)twilite schrieb: Der Artikel klingt mir nicht so glaubwürdig ohne belastbare Quellen.

Hallo twilite,

Was nennst Du eine belastbare Quelle?

Man kann sicher nicht zu jedem Thema einen handfesten Beweis (falls es das ist, was Du meinst?)finden.

Das macht es nicht unbedingt weniger wahr.

Wenn man sich in diesem Fall z.B. in die Strukturen zum Thema Waffenkäufe / -verkäufe einliest, kann man vielleicht manchmal auch ganz gut einschätzen, wie der Hase läuft.

Und darum geht es doch viel eher. Versuchen, die eigene Einschätzung zu schärfen. Mehr geht meiner Meinung nach normalerweise nicht.

Der FAZ o.ä. wird vielleicht mehr Wahrheitsgetreue zugetraut - aber damit auch gleichzeitig bei sich selber die Wachsamkeit abgebaut. Wieviel Leute fragen bei den Tagesthemen o.ä., wo denn da überhaupt die Beweise / belastbaren Quellen sind?

Ich halte den vorgestellten Deal im neurope.eu für nicht unwahrscheinlich.
Weiter komme ich bei den allermeisten Nachrichten/Berichten nicht in Richtung Wahrheit der Meldung.

Guck mal hier z.B.: das bringt keinen Wahrheitsbeweis. Aber es zeigt auf, dass zu dem Thema auch noch mehr zu finden ist.

Rüstungsexporte nach Griechenland

Hier hat der Der Spiegel was dazu.

usw.

So dass man das Thema einkreisen und die Wahrscheinlichkeit der Meldung noch einmal besser abwägen kann.
Manchmal muss auch ein ganzes Buch oder ein längerer Film her, um sich überhaupt eine Vorstellung vom Thema zu machen.

Die Nachrichten- und Berichterstattung bleibt generell problematisch.

Grosse Marktlücke: eine Art Teststift, der alle Lügen in den Medien sofort rot markiert.









RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 27.11.2011

Da kann man soviel Verschwörungstheorien nachhängen, wie man will.
10-jährige GR bei ca 30%.
Staatsverschuldung 2000-2011 von ca. 130Mrd.€ auf 360Mrd.€, steigende Tendenz
Arbeitnehmerentgelt 2000=100, 2011=190

Die linke Seite in der Zinsgraphik um 1995 zeigt, wie es damals real bestellt war.
Was hat sich seit damals in GR geändert?
Nichts, ausser das es jetzt 360Mrd.€ Schulden sind, das sich die Löhne, flapsig gesagt, verdoppelt haben,
was real nicht richtig ist. Das diese Steigerungen schuldenfinanziert sind.
GR war damals nur halbwegs wettbewerbsfähig durch laufende Abwertungen der Drachme.

[Bild: zinsen-eu4z397.jpg]

[Bild: gr-staatsschuldenl56a2.jpg]

[Bild: arbeitnehmerentgelteko4la.jpg]




RE: Umschuldung in Griechenland - JoWu - 27.11.2011


Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nich was das soll mit den Waffen

Ach das arme Griechenland , man hat denen Waffen angedreht und nun lässt man sie auf den Schulden sitzen .....so ein Schmarrn

Wozu all diese Waffen ??? zur Verdeidigung wohl kaum ....Griechenland ist in der NATO ...kein Land würde riskieren ein Nato-Land anzugreifem .

wenn Griechenland schon all diese Waffen haben muß .....wozu auch immer
...finde ich das schon vollkommen in Ordnung das man die auch da kauft
wo die Kredite herkommen .

Ich geh ja auch nicht zu Daimler und frage um einen Kredit weil ich mir einen BMW kaufen will .....die husten mir was





RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 30.11.2011

@tripodes
"Da kann man soviel Verschwörungstheorien nachhängen, wie man will."

Ich weiss nicht, was Verschwörungstheorie damit zu tun haben soll, den Blick auf eine Merkwürdigkeit zu lenken, die ja schliesslich nicht ganz marginaler Bestandteil der Verschuldungskurven ist.

Die Ankäufe (seit Jahren) sind vollkommen aus dem Proporz eines Landes , das finanziell schwach da steht. Seit Jahren werden hohe Summen aus dem griechischen Haushalt in die deutsche Rüstungsindustrie gepumpt.

@JoWu
"Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nich was das soll mit den Waffen"

Dazu wüsste ich auch gern mehr.

(Bin mir allerdings nicht sicher, ob Deine Frage eher rhetorischer Art war.)



Auf jeden Fall macht das die deutsche Rüstungsindustrie glücklich.



Sollte jemand dazu etwas mehr wissen wollen:


- Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland gehörte in den vergangenen fünf Jahren zu den fünf größten Rüstungskäufern der Welt.


- Eine der Ursachen der desolaten Haushaltslage Griechenlands
waren die jahrelangen hohen Militärausgaben, die umfangreiche Rüstungs-
und Waffenkäufe insbesondere aus Deutschland einschließen



- http://de.statista.com/statistik/daten/studie/182209/umfrage/wichtigste-empfaengerlaender-von-deutschen-ruestungsexporten/









RE: Umschuldung in Griechenland - b.rater - 30.11.2011

Das ist gut so, denn jetzt hat die Türkei einen imensen Nachholbedarf, was unserer Rüstungsindustrie enorme Gewinne bringt, weil die im Gegensatz zu Griechenland ihre Schulden bezahlen.

Griechenland ordert Waffen Pharmaka usw. bezahlt aber nicht! Das ist der Unterschied zu einem anständigen Staat und einem ...
Griechenland bittet um finanzielle Hilfen und zahlt nichts zurück!




RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 30.11.2011

(30.11.2011, 18:21:55)b.rater schrieb: Das ist gut so,

Das finden andere auch:

Das größte Paket des Staatshaushalts, so Dr. Kritidis, sei der Rüstungsetat, der von der EU und vom IWF ausdrücklich aus dem Sparprogramm herausgehalten werde.




RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 01.12.2011

@Marie

Wenn das wirklich deine Überzeugung ist, das D oder F oder wer auch immer nach GR geht
und die zur Aufrüstung auffordert, obwohl die das eigendlich gar nicht wollen, kann ich das
nicht ändern.
Meines Wissens lief das anders herum. Das D oder F oder wer auch immer sich dieser Geschäfte
freudig annehmen, verwundert nicht. Kapital kennt keine Moral.
Rüstungsgeschäfte sind die schmutzigsten Geschäfte der Welt der Welt, aber dazu sind immer zwei nötig.
Keine Nachfrage, kein Geschäft. Aber solange es genug Schafsköpfe gibt, wird man die Rüstungsindustrie nicht verkleinern können.

Und zu Kritidis: "während auf der anderen Seite die Lohneinkommen gesunken seien."
Das ist doch offensichtlich eine Lüge, siehe#1111. Kann man getrost überblättern so einen Mann.
Also die Rüstungsgeschäfte Griechenlands beenden und weiter wie bisher? Viel Spass!




RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 01.12.2011

(01.12.2011, 07:28:31)tripodes schrieb: @Marie
Wenn das wirklich deine Überzeugung ist, das D oder F oder wer auch immer nach GR geht
und die zur Aufrüstung auffordert, obwohl die das eigendlich gar nicht wollen, kann ich das
nicht ändern.

@tripodes



Meine Überzeugung ist nun wirklich nicht, dass in Griechenland (noch woanders) lauter redliche Politiker zu Unterschriften per Knarre "überredet" werden müssen.
Und auf die willigen Schafsköpfe ist ja wohl normalerweise Verlass.

Aber was ist , wenn doch mal eine/r dagegen wäre bzw. ist?

Das war der Ausgangspunkt meiner Überlegung anlässlich des öffentlichen "Zierens+Zögerns" von z.B. Herrn Samaras.

Dass es Menschen gibt, die dafür bezahlt werden, Verweigerern beim Zustimmen kräftig zu "helfen" , ist so.

Ich wollte sagen, dass S. sowieso unterschreiben würde.







RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 02.12.2011

@doxo

Wir sprechen hier über den Zeitraum 2000-2008/9.
Das sind Löhne wie wild gestiegen, und die Arbeitslosigkeit ist von 12% auf 7 % zurückgegangen.

Du kannst natürlich alle Statistiken und Zahlen als gefälscht bezeichnen, die einem nicht in den Kram passen.
Und dann lassen wir den überzogenen Lebensstandart der Griechen, der nicht durch Arbeit sondern durch Pump erreicht wurde, einfach weiter durch die anderen EU-Länder, also die,
die das finanziell noch können, werden ja immer weniger, weiter finanzieren, plus jährliche
Steigerung natürlich, Inflationsausgleich und dergleichen.
Der deutsche Steuerzahler, der auch schon die griechischen Importe zwischen 2000 und 2008
zum Großteil mitfinanziert hat über Target2 lässt sich dafür weiterhin gerne als Nazi beschimpfen.
Ist mir schon klar, der Überbringer schlechter Nachrichten muss immer mit den von dir
erwähnten Fahnenstangen rechnen.


(01.12.2011, 22:32:00)Marie schrieb: Ich wollte sagen, dass S. sowieso unterschreiben würde.

Na logisch, oder denkt irgendwer ernsthaft Samaras wollte den Griechen den
Euro nehmen.







RE: Umschuldung in Griechenland - kato - 04.12.2011

genau das sind auch meine gedanken und vor allem erfahrungen in einem langen berufsleben !
das groeßte problem sind die menschen selbst, diese problematik zu erkennen.
man stelle sich vor : herr gottschalk ( gibt es ueberhaupt ein z.Zt. wichtigeres thema ? ) tritt von der buehne ab und sein ururenkel macht in der wiege die augen auf und sagt: mein ururopa war mal kasper in D deswegen hab ich es jetzt auch schon geschafft.
seht euch doch um : warum werden schauspieler , musikanten, rennfahrer u. andere mit geld ueberschuettet. weil man suggerieren will: ihr braucht euch nur anzustrengen, dann kommt das von selbst.
den kleinen schauspieler auf der straße ignoriert man, obwohl er/sie mit sicherheit um einiges besser waere als der "bekannte".

auch wenn ich sicher nichts mit der DDR-diktatur am hut habe, aber frueher sind reporter in die betriebe gegangen und haben mit den leuten gequatscht, auch in der BRD war das frueher oft der fall.

wer will heute schon von einer Krankenschwester was hoeren,nein der chefarzt muss es sein, obwohl jeder weiß der mal in einem KKhs. war, dass der chefarzt nur an einem tag der woche vor ort ist.

wenn jauch und maischberger oder anne will auftreten, dann immer mit den gleichen gesprächspartnern, die ihre programme runterlabern, ohne auch nur den funken einer ahnung von dem zu haben , was sie da sagen.

ein schoenes beispiel war bei plasberg , wegen der landaerzte. da rief doch einer im studio an und fragte den dort sitzenden landarzt, warum er denn mit 120.000 € im jahr nicht zufrieden waere.

die antwort von herrn bahr (FDP) sieht kjetzt so aus : 200millionen für neue landaerzte, was er aber nicht gesagt hat, woher er das geld nehmen will. von wem wohl ?
anstatt den stadtaerzten die das drei und vierfache verdienen einen solizuschlag für die kollegen abzuverlangen, wird dies mit sicherheit den sozialversicherungsbeitraegen belastet.
und falls das gemecker der bevoelkerung zu groß wird , kann frau merkel sagen;nicht meine schuld ! die FDP war's.
das ein minister etwas ausheckt, was nur z.Zt. 3 % der wählerschaft unterstuetzt, zeigt mir, dass es mit der demokratie nicht mehr weit bestellt ist in D.

also, man sieht wohin die reise geht. es etabliert sich eine bestimmte schicht, und alle anderen werden ausgemerzt. und genau diesen wahn hatte schon einmal jemand.




RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 04.12.2011

Die historische Dimension des Themas Schulden ist ja auch nicht ohne.


Wen es interessiert:

In der FAZ: "Schulden, die nicht bezahlt werden können, sind keine".


Und zur Erfrischung:

einfach und gut






RE: Umschuldung in Griechenland - Michalis - 05.12.2011

Ein Bericht der meiner Meinung nach sehr real die derzeitige Situstion und deren Ursprung darstellt.

http://www.zeit.de/2011/49/DOS-Markaris

LG


RE: Umschuldung in Griechenland - Roussa - 05.12.2011

Danke für den Link !


RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 05.12.2011

@doxo

Weil er es nicht belegt. Das sind Behauptungen. Mittlerweile ist nach seinen Aussagen der
Lebensstandard bei 1960. Kann ja sein, ist halt seine unbelegte Behauptung, war er bis 2008 aber nicht.

Mein Blick mag ja ein wenig eingeschränkt sein, weil er sich nur auf Naxos bezieht.
Ich kenne das hier seit 1995. Da gab es hier so gut wie keine Strassen, Esel gab es noch an jeder Ecke.
Im Winter hatte man, egal zu welcher Tageszeit, kein Problem einen Parkplatz zu bekommen.
Das hat sich bis 2008 drastisch verändert. Esel pfutsch, Pickups da. Kannst ja mal versuchen
hier im Winter ab 10Uhr eine Parkplatz trotz ausgeweiteter Parkflächen in der Stadt zu bekommen.
In jeder Bude hängt ein Plasmabildsschirm, an der Wand Handies en masse, PC`s etc.
Wo soll das Zeug in der Zeit bis 2008 alles hergekommen sein, wenn nicht über Lohn/Gehaltssteigerungen.
Es würde mich mal interessieren, wer an der Euroeinführung verarmt ist bis 2008.

"Die Sicherung des Geldumlaufs und in diesem Zusammenhang die Garantie für die Sparguthaben, die Abwrackprämie, die den industriellen Kern der deutschen Wirtschaft stabilisieren soll, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie die Vermeidung offensichtlicher Rentenkürzungen zielen auf die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens und die Vermeidung sozialer Unruhe. Indem die große Koalition der herrschenden politischen Kräfte die Wucht der Krise für breite und zentrale Teile der abhängig Beschäftigten abfedert, wird die Gesellschaft trotz Erosion an den Rändern insgesamt pazifiziert."

Das findet er natürlich Kacke, dass der Proletarier in der Krise nicht sofort sein Sparguthaben,
seinen Riesterquatsch oder seine Lebensversicherung verliert, Kurzarbeitergelt und Joberhalt,
nein, besser Hartz4, Rentenkürzungen ja bitte.
Nur dann wären die proletarischen Massen bereit ihre "pazifistische" Haltung aufzugeben und den "Krieg gegen die Paläste" aufzunehemen.
Nebenbei, auch nur dann hätten Sozialisten wie Kritidis die Chance an die Macht zu kommen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch viel sozialistischen Publikationen. Das Chaos muss kommen, damit der Proletarier aufwacht, und er durch die sozialistische Idee ins Licht geleitet wird.
Ich weiß wovon ich spreche, ich war, lang, lang ist es her, auch einer.

"Eine Steigerung des Automobilverkehrs sowie der Fahrzeugproduktion im Weltmaßstab ist auf Dauer nicht möglich."

Da hat er Recht, zumindesten was den Raum Europa betrifft, China und andere Länder haben
noch jede Menge Platz. Aber stimme ich einfach mal zu.

"Stattdessen wäre es notwendig, die Fahrzeugproduktion und den Individualverkehr drastisch einzuschränken, langlebigere Fahrzeuge zu bauen und Teile der Produktionsstätten gänzlich zu schließen oder für neue Zwecke umzustrukturieren."

Einverstanden. Produktionsstätten würden automatisch geschlossen, da braucht man dann
aktiv gar nichts zu machen, das regelt sich über die Angebot/Nachfrage-Klamotte.
Was habe ich aber unter " für neue Zwecke umzustrukturieren" zu verstehen. Aus meiner
Sicht ist das eine Sprechblase. Was produzieren denn die dann entlassenen, proletarischen Massen? Habe ich das richtig in Erinnerung, dass jeder 7. direkt oder indirekt abhängig von der
Automobilindustrie ist.
Nicht missverstehen, ich empfinde Autos in der jetzigen Verwendung auch überflüssig wie
ein Kropf, aber ich habe ad hoc keine Idee, wo man grosse Teile der "Freigesetzten" lässt
ausser im Prekariat.

"Das ist auf soziale und demokratische Weise freilich nur möglich, wenn gleichzeitig die Arbeitszeit branchenübergreifend drastisch verkürzt und neu verteilt wird."

Da ist sie, die Lösung des Dilemmas und Antwort auf alle Fragen. Drastisch würde wohl sowas
bedeuten, wie 20 Wochenstd. oder weniger? Mit vollem Lohnausgleich für heutige Preise ist
das nicht möglich, ist jetzt mal eine Behauptung von mir.

"Das setzt nicht nur eine drastische wirtschaftliche Umverteilung von den Profiteuren des bisherigen neoliberalen Systems zur breiten Masse der abhängig Beschäftigten voraus, sondern eine demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft."

Einverstanden, auf jeden Fall. Mein Eindruck ist aber eher, dass das nicht ausreichen wird,
um einen Lohnausgleich zu bekommen. Mal abgesehen davon, dass die Profiteure sehr schnell
verschwunden sein werden und man von denen nicht lange wird zehren können.
Unter "demokratische Neuordnung der Schlüsselbereiche der Wirtschaft" muss ich mir ja wohl
Verstaatlichung vorstellen, also volkseigener Betrieb? Na meinetwegen auch das, die DDR war
ja immerhin siebtstärkste Wirtschaft der Welt.

Damit wäre mein Exkurs in die sozialistisch/kommunistische Wirtschaftsvorstellungen abgeschlossen.

Ja @doxo, ich denke, dass Erhards "soziale Marktwirtschaft" ein realistischer Weg ist.
Zumindesten realistischer als das sozialistisch/kommunistische Zeugs.
Bedenken sollte man dabei, dass Erhards Vorstellungen zu einer Zeit halbwegs funktioniert haben, als alles zerdeppert war und D sich im Aufbau befand.
Ich denke deswegen, dass man den Lebensstandard insgesamt herunterschrauben muss.
Ist ja auch wegen der Umweltprobleme hilfreich. Und ein Recht auf Auslandsurlaub steht ja
auch nicht im Grundgesetz.
Um soziale Gerechtigkeit und Absicherung zu bekommen, muss man alle finanziell beteiligen,
und nicht wie bis jetzt nur Teile der "Verdiener".









RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 06.12.2011

@doxo

"Wen meinst Du mit "Verdiener"?

Alle, Arbeitnehmer, Beamte, Selbsständige.
An den Rentenversicherungen müssen alle beteiligt werden.
An den Krankenversicherungen müssen alle beteiligt werden.
Und zwar ohne Deckelung ab einer bestimmten Beitragssumme, wie das derzeit der Fall ist.
Dringende Reform des Steuersystems und mal zur Abwechselung nicht zu Gunsten der Wohlhabenden.

Ich habe nichts gegen Umverteilung von Arbeit. Ich möchte ein Finanzierungskonzept sehen,
welches das ermöglicht, nachdem die ca. 5 Bill. € Sparguthaben verteilt wurden.
Meine Eltern, Elektriker/Arzthelferin, also nicht das, was man unter Spitzenverdiener versteht,
haben sich in den 70er ein Haus gebaut, bischen Eigenkapital/Bausparkasse.
Bezahlt haben sie das mit Verzicht, keine Auslandsurlaube, kein Konsum. Jetzt verkaufen sie
das, weil sie aus gesundheitlichen Gründen in eine Stadtmietwohnung ziehen müssen.
Der Erlös aus diesem Verkauf ist auch in diesem Sparguthaben erfasst.
Dass das dann futsch ist erklärst du ihnen dann aber, das mache ich nicht.

Binnenmarkt stärken, ja, bin ich dabei.

Wenn sich dann immer noch herausstellen sollte, das nicht genug Arbeit für alle vorhanden ist,
kann man ja auch die Automatisierung wieder rückgängig machen, dann ist man auf dem Weltmarkt
zwar nicht mehr konkurenzfähig, aber für die Insel Deutschland reicht es vielleicht.
Geht auch noch etwas anderes. Wenn der Acker nur 10 Leute ernähren kann, muss man,
wenn es zuviele werden, wieder gegensteuern, also Bevölkerung abbauen.

Wenn du Maries Link durchliest, musst du doch auch sehen, das du mit deiner Forderung
für dauerhafte Transferzahlungen genau diejenigen unterstützt, die auch bisher von den
ganzen Zahlungen profitiert haben: Die Gläubiger.
Bei den "Märtyrern" aus Markaris`Beitrag in der Zeit, Link @Michalis, kommt doch von der
Kohle jetzt nichts an, und später auch nicht.
Da muss man doch ganz andere Wege gehen, als Geld dem herrschendem System und dessen
Lakaien regelmässig zu überweisen. Wäre bei einem "Marshallplan" übrigens auch so.
Ohne vorheriges Aufbrechen/Beseitigung dieser von Markaris treffend bezeichneten Strukturen
ist jeder Euro an GR ein verbrannter Euro, da er in den Taschen der herrschenden Klasse verschwindet.
Ich sehe darin zumindestens keine Lösung für GR.








RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 08.12.2011

"Zwar nahm das Parlament den neue Einschnitte vorsehenden Haushalt 2012 an. Doch gleichzeitig machte der Führer der in Umfragen führenden Konservativen, Antonis Samaras, klar, dass er nach Neuwahlen im Fall seiner Regierungsübernahme beschlossene Reformen wie Steuererhöhungen rückgängig machen wolle.
Von der Unterstützung der Gewerkschaften, von der OECD für unverzichtbar gehalten, ist erst recht nichts zu sehen: Schon kündigten sie weitere Proteste gegen den Umbau des für sie bisher bequemen Klientelstaats an."

http://www.welt.de/wirtschaft/article13755579/Griechenlands-Staatsapparat-ausser-Kontrolle.html

Kohle kassiert, kann man wieder den Rückwärtsgang einlegen, Eigenverantwortung ein Fremdwort.

Für Freunde der Umverteilung von unten nach oben: Der ESM wird im Schadensfall wohl keine
Gläubigerbeteiligungsklausel mehr erhalten.
Den Steuerzahler freuts, kann er doch dann alleine für sich in Anspruch nehmen, solidarisch zu sein.

Mario Draghi, 2002 bis 2005 Vizepräsident bei Goldman Sachs in London.
Mario Monti, bis zum heutigen Tag internationaler Berater bei Goldman Sachs.
Romano Prodi, Ex-Präsident der EU-Kommission, zweimaliger italienischer Ministerpräsident, war von 1990 bis 1993 International Advisory Director bei der Bank.
Petros Christodoulos,Verwalter der griechischen Staatsschulden, ehemaliger Mitarbeiter von Goldman Sachs.



RE: Umschuldung in Griechenland - kato - 08.12.2011

tripodes,
dein vater war elektriker und hatte sicher ein na sagen wir mal auskoemmliches einkommen. deine mutter als arzthelferin für die damalige zeit sicher auch. das elend begann, als man einer arzthelferin nur noch ca. die hälfte ihres gehalts zahlte.also nicht mehr den preisanstiegen angepasst. schon vorher konnte der elektriker keine familie mehr ernähren, dass war der eigentliche beginn, deswegen musste mutti als arzthelferin mitarbeiten.
was ist aus den beiden arbeitgebern deiner eltern geworden ? haben die auch ihr häuschen verkaufen muessen ? nein, ganz sicher nicht !!!!!
in den 90er jahren war ich mit meiner frau auf grundstueckssuche ausserhalb unserer großstadt, sogen. bauerwartungsland.von ca 50 baugrundstuecken gehoerten offen oder versteckt (immobilienhändler) mind. 50 % Aerzten und Zahnaerzten, ca.20 % gehoerten ortsansässigen unternehmern wie z.bspl. autohaendlern und bauern, der rest waren kleiner einzelgrundstücke.
vor ein paar jahren hatte ein bauer im TV seinen ausstieg aus der landwirtschaft bekanntgegeben und 3 seniorenheime bauen lassen. nirgendwo sonst ließe sich künftig soviel geld so schnell verdienen. heute weiß ich was er meinte: fast unbezahlbare heime, es sei denn man verkauft sein muehsam erabeitetes häuschen.
diese denkweise zieht sich durch alle bereiche der gesellschaft nicht nur in D und in GR in aller welt ist das so. wie das sein kann ? regierungen und politik sind menschen, die ebenfalls in diesem denken ergehen: toete den anderen dann hast du selbst mehr.also ur-instinkte des neanderthalers , und genau das halte ich auch von jedem menschen, egal ob ein Dr. davorsteht oder Prof. oder sonstwas.

aufgabe der politik waere es, diese ur-instinkte zu bearbeiten, stattdessen fördern sie diese in großem stil.

selbst erlebt:
vorgestern findet mein Hund 2 haeschen auf einmal im gebuesch. er beißt eines tot und bringt es auf die andere seite meines grundstücks und vergraebt es. so ein bloedes vieh , dachte ich,würdest du abwarten koennen, wuerdest du uebernächste woche doppelt soviel fleisch ernten.
danach lief er wieder zum gebuesch und holte sich das zweite und weil er sich nicht entscheiden konnte, brachte er es an eine andere ecke des grundstuecks und ließ es dort liegen. dann rannte er zum ersten haeschen und fraß es. als wir danach zum zweiten liefen, war dies weg. hatte wohl ein marder oder katze geschnappt. ersetz einfach mal den hund mit dem menschen, kannst beliebige berufe auswaehlen.

kato




RE: Umschuldung in Griechenland - heinz57g - 09.12.2011

>> Sind wir alle Deppen?

ein kraeftiges JA aus dieser ecke!

gruesse - heinz -


RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 11.12.2011

@kato

Meine Eltern haben das nicht verkaufen müssen. Die wollten vom Land in die Stadt.
Ansonsten hätten sie sich einen Polensklaven halten müssen für Besorgungen, Fahrereien, etc.
Elektriker ganztäglich, Arzthelferin halbtäglich, öffentlicher Dienst, damals konnte man davon noch 4 Wochen Italien machen plus Häuschen plus 3 Kinder versorgen. Witschaftswunder eben.
Kenne mich da nicht mehr so aus, geht heute nicht mehr? D ist ja immer noch Weltmeister
in Auslandsreisen.
Andererseits gibt es dafür aber auch keinen Artikel im Grundgesetz, also Recht auf eigenes
Haus, Auslandsurlaub, etc.
In den 90ern hätte ich das alles noch machen können als Kälte/Klima-Fritze.
Der Skandal ist, das eine Friseurin nicht mehr für ihren Lebensunterhalt sorgen kann, ex Urlaub
und Haus und Kindern.
Der Schwachkopf Brüderle begründet das ja damit, dass die Konkurenz aus Polen zu groß ist.

Zu GR

http://www.querschuesse.de/neue-daten-der-griechischen-zentralbank/
http://www.querschuesse.de/unfassbare-desaster-zone-und-dokument-des-versagens/





RE: Umschuldung in Griechenland - Souzanaki - 12.12.2011

Hier noch ein weiterer sehr lesenswerter aktueller Artikel:

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2011/12/09.mondeText.artikel,a0036.idx,8


RE: Umschuldung in Griechenland - kato - 14.12.2011

"Auch für die Euro- und Finanzkrise machte der Minister die „menschliche Maßlosigkeit“ und mangelnde Kontrollmechanismen verantwortlich. „Die Krise der Banken und später der Wirtschaft und ganzer Staaten, mit der wir seit 2008 konfrontiert sind, wurde nicht zuletzt durch die grenzenlose Gier nach immer höheren Gewinnen an den Kapitalmärkten ausgelöst“, so Schäuble."

recht hat er ja, aber wer, wenn nicht er selbst, hätte da einen riegel vorschieben koennen, ja muessen.

bei christie wird an einem tag für 90millionen dollar, schmuck versteigert.
kaeufer werden verschwiegen. schon das duerfte nicht sein. man stelle sich vor, einer der käufer waere ein grieche oder italiener !

auch herr wulff ist so ein fall! der ist, als er noch MiPraes. war mit seinem weißen BMW auf der autobahnstrecke von Osnabr. nach Hann. an mir mit 200 sachen vorbei.
frei nach dem motto , was geht mich das pack auf der strasse an. nicht das ich ihm das nicht goenne, schnell zu fahren , es zeigt aber auch die grundhaltung solcher menschen.

kato



RE: Umschuldung in Griechenland - b.rater - 14.12.2011

(14.12.2011, 17:39:03)kato schrieb: auch herr wulff ist so ein fall! der ist, als er noch MiPraes. war mit seinem weißen BMW auf der autobahnstrecke von Osnabr. nach Hann. an mir mit 200 sachen vorbei.
kato

Hallo Kato, kannst Du mir bitte erklären wie man herausbekommt, wie schnell ein "Überholender" fährt? Ich habe mal gegoogelt, aber nichts gefunden.:fragesmiley:



RE: Umschuldung in Griechenland - petraki - 14.12.2011

Ganz einfach b.rater,

wenn man danach hinter ihm herfährt. Aber auch, wenn man z.B. 190km/h fährt, kann man ganz gut abschätzen, daß der andere etwa 200 km/h fährt.

petraki


RE: Umschuldung in Griechenland - twilite - 14.12.2011

(14.12.2011, 17:39:03)kato schrieb: es zeigt aber auch die grundhaltung solcher menschen.

Du sprichst mir aus dem Herzen. Ein anderes Beispiel: Ein erfolgreicher Manager zu sein und sich die Mühe zu machen, zu Hause den Müll zu trennen, sind IMHO miteinander unvereinbar. Oder in anderen Worten: Wer zu Hause den Müll trennt, wird nie ein erfolgreicher Manager werden.


RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 15.12.2011

http://www.querschuesse.de/hoffnungslose-lage-beim-griechischen-staatshaushalt/