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RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 02.03.2012 Papademos ist eindeutig auf der Täterseite einzustufen. @kato Die Griechen haben das gemacht in einer Zeit, wo das sowieso schon absehbarer finanzieller Selbstmord war. Deutschland hatte seine Überkapazitäten im öffentlichen Sektor in Boomphasen aufgebaut. Ich sehe 3 Gründe für das Geschehen in D. 1. Selbstverständlich Umverteileung von unten nach oben, in Krisen wie diesen sogar verschärft. Z.Zt. wird alles sozialisiert, was dem Kapital möglich ist durchzusetzen, und das ist reichlich. 2. Die Bevölkerungspyramide, das lässt sich ohne grundlegende Reformen der Sozialnetze nicht regeln, deswegen wird das über Kürzungen geregelt. Das können Arbeitnehmer/Angestellte alleine nicht bezahlen. 3.Globalisierung, D steht jetzt in Konkurrenz zu ehemaligen Entwickelungsländern. Steigender Lebensstandard dort wird zu fallendem Lebensstandard hier führen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Das beginnt mit den billigeren, demnächst gleichwertigen, Produkten, über wir bauen unsere eigenen Autos, bis zum steigenden Ölpreis durch rasant steigender Nachfrage, Peak Oil mal aussen vorgelassen. Dagegen gibt es noch kein Konzept, wird es vermutlich auch nicht geben. Im Moment wird das auch versucht zu regeln über "tausche Festangestellte gegen Leiharbeiter" RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 02.03.2012 Wer meint, alles wird gut, kann 1jährige kaufen, 900% :biggrins: Die gehen zinsmässig wieder dahin, wo sie risikomässig vor dem Euro auch hergekommen sind, 36% haben die 10jährigen jetzt. Andere werden folgen. ![]() RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 02.03.2012 (01.03.2012, 19:03:24)doxo schrieb: Schaut man sich die Kurve der saisonbereinigten Einzelhandelsumsätze genauer an, sieht man, dass die Umsätze nach der Euroeinführung explodiert und heute wieder auf dem Stand von Januar 2000 sind. Nur dass die Verschuldungskurve nicht mitfällt, logo. Und zum Bolz "Um Gotteswillen, nein " zum Euroaustritt: Ich verstehe immer nicht, dass Mitglied im Euro zu sein als das Streben nach dem goldenem Kalb hingestellt wird, noch dazu, wenn man es sich wirtschaftlich gar nicht leisten kann. Was ist denn mit den Staaten, die EU-Mitglieder sind aber keinen Euro haben, hängen die sich demnächst alle auf? Wettbewerbswiederherstellung über Lohnsenkungen kann schon deswegen nicht funktionieren, weil die Preise nicht mitgesenkt werden. Oder zahlt hier jetzt jemand weniger Miete oder im Supermarkt beim Einkauf insgesamt weniger? War mit der Drachme anders. Da war das inländisch mehr im Gleichgewicht. RE: Umschuldung in Griechenland - Souzanaki - 09.03.2012 Momentan noch halb so wild. Ich war über diese Meldung hier gestolpert http://www.ftd.de/politik/deutschland/:griechenland-krise-schuldenschnitt-bringt-staat-um-steuern/60176937.html#utm_source=rss2&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/politik und habe noch ein bisschen weiter gegraben. Das Bundesfinanzministerium gibt den Abschreibungsbedarf steuerpflichtiger deutscher Unternehmen in Bezug auf die griechischen Staatsanleihen mit 8 1/2 Mrd. € für 2011 und 2012 an und eine daraus entstehende Minderung des Steueraufkommens um 1,8 Mrd. €. Und weist zu Recht darauf hin, dass der Fiskus per Steuererhebung natürlich nicht nur von Unternehmensgewinnen profitiert, sondern auch an deren Risiken zu beteiligen ist (betrifft wohl insbesondere HRE und Commerzbank). Der Bundeshaushalt leidet im Moment nicht unter mangelnden Steuereinkünften. Leid tun mir nur die ganzen Kleinanleger, die zehn-, zwanzig-, vielleicht gar dreißigtausend Euro selbst erarbeiteten Geldes in eine vermeintlich sichere Staatsanleihe gesteckt haben zwecks Alterssicherung, und die nun sehen können, wo sie bleiben. Was danach noch alles kommen könnte, Rettungspaket III, IV etc., steht natürlich auf einem anderen Blatt. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 10.03.2012 @doxo Es gibt keinen "freien Markt" mehr. Mit "freiem Markt" hätte GR seit 2 Jahren die Drachme und jede 10. Bank in Europa wäre zurecht pleite. Die Politik verhindert die Regulierung durch den "freien Markt". Sicherlich auch durch Einflussnahme der Banken und ähnlicher Interessengruppen, aber Fakt ist, dass die Politik die Rahmenbedingungen festlegt, in denen der "freie Markt" sich bewegen kann. Dadurch kann man natürlich Rückschlüsse auf die Qualität der Politiker ziehen. Bei europäischen Politikern kommt noch hinzu: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, also die ideologische Komponente. Auch in den USA gibt es schon lange keinen "freien Markt" mehr, dort ist die Einflussnahme der Finanzindustrie auf die Politik nur sehr viel offensichtlicher. http://www.goldseiten.de/artikel/130030--Ausstiegsfibel-fuer-die-Eurozone-Teil-1~3.html?seite=1 http://www.goldseiten.de/artikel/130773--Ausstiegsfibel-fuer-die-Eurozone-Teil-2~3.html?seite=1 Und hier soll jetzt der nächste Raubzug stattfinden. Mein lieber Herr Samaras, Ihre gr. Banken sind pleite. Wo soll also das Kapital von ihrer Seite für die Entwickelungsbank herkommen? EU-Geld für die Rekapitalisierung Ihrer Banken? Geld drucken via Target2? http://www.ftd.de/politik/europa/:eu-gipfel-samaras-hofft-auf-entwicklungsbank-fuer-griechenland/60176467.html RE: Umschuldung in Griechenland - Fiete - 10.03.2012 (10.03.2012, 09:34:02)doxo schrieb: @Souzanaki Ich bin Schreibfaul, aber das unterschreibe ich. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 10.03.2012 Und hier kann man sich dann weiter gruseln. http://www.querschuesse.de/griechenland-realwirtschaftliches-armageddon/ RE: Umschuldung in Griechenland - kato - 11.03.2012 doxos beitrag weiter oben unterschreib ich mit !!! Kato RE: Umschuldung in Griechenland - Souzanaki - 11.03.2012 So entstehen Männernetzwerke, unbedachte Mädels kriegen was auf den Hut! Schöne Grüße nachträglich zum Weltfrauentag. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 13.03.2012 (11.03.2012, 13:12:17)doxo schrieb: Trotzdem gebe ich zu bedenken, auch ein freier Markt würde sich nicht um Nachhaltigkeit scheren. Darauf kommt es mir an. Nachhaltigkeit auf keinen Fall. Europa geht jetzt den Weg in die Finanzdiktatur. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 14.03.2012 http://www.querschuesse.de/griechenland-pkw-neuzulassungen-im-februar-mit-452/ RE: Umschuldung in Griechenland - twilite - 14.03.2012 (14.03.2012, 06:41:31)tripodes schrieb: http://www.querschuesse.de/griechenland-pkw-neuzulassungen-im-februar-mit-452/ Das entspricht auch meiner subjektiven Beobachtung, dass sowohl im Stadtzentrum als auch in den Wohngebieten (von Thessaloniki) viel weniger Autos geparkt sind. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 18.03.2012 Auch hier kein Kommentar, sonst müsste ich wieder etwas von Rausschmiss, versenkte Euros und dergleichen schreiben. http://www.welt.de/wirtschaft/article13927984/Griechische-Verschwoerung-gegen-den-Chefstatistiker.html RE: Umschuldung in Griechenland - Barbarundi - 18.03.2012 Das habe ich gestern auch gelesen und mir gedacht: wenn das stimmt, dann ist dem Land eigentlich nicht mehr zu helfen. RE: Umschuldung in Griechenland - Marie - 18.03.2012 @Barbarundi Dem Land (also dem Volk und dem Boden auf dem es lebt) ist offensichtlich so, wie es von Seiten IWF und Brüssel und Co betrieben wird, nicht zu helfen. Soll wohl auch nicht. Eine der vielen derzeitigen Ungeheuerlichkeiten, denen man sich nur ungern und schwer nähert. Hier z.B. aus einer Sitzung mit einem Vertreter der EZB (leider auf Englisch) Wer etwas Zeit zum Lesen hat: aus Yanis Varoufakis' Buch "Der globale Minotaurus" Aporie (massive Verwirrung) und unerträgliche Wahrheiten Wer viel Zeit zum Lesen hat - vielleicht das ganze Buch... RE: Umschuldung in Griechenland - SusiV - 19.03.2012 (18.03.2012, 13:28:31)Barbarundi schrieb: Das habe ich gestern auch gelesen und mir gedacht: wenn das stimmt, dann ist dem Land eigentlich nicht mehr zu helfen. Dem schließe ich mich an. Aber wenn ich ehrlich bin, dann wundert es mich nicht, denn so sind auch meine langjährigen Erfahrungen mit der griechischen Politik (oder vielleicht auch mit der Politik im Allgemeinen, aber dieser Fall deckt sich genau mit den griechischen Erfahrungen). Liebe Grüße Susi RE: Umschuldung in Griechenland - Petra - 28.03.2012 http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2012/0301/griechenland.php5 RE: Umschuldung in Griechenland - twilite - 28.03.2012 (28.03.2012, 10:36:06)Petra schrieb: http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2012/0301/griechenland.php5 Zwei Kritikpunkte:
RE: Umschuldung in Griechenland - Carsten - 28.03.2012 @twilite: Der Marshallplan könnte aber dazu beitragen, dass die Bürgschaften nicht benötigt werden. Das käme dem Steuerzahler (D und GR) zu Gute, ist aber anscheinend nicht gewünscht, denn wie man in dem Beitrag sieht, verdient Deutschland so wesentlich mehr und wenn es schief geht, zahlt ja der deutsche Steuerzahler die Zeche. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 04.04.2012 http://www.querschuesse.de/bank-of-greece-im-letzten-gefecht/ ![]() RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 05.04.2012 Goldman-Draghi: "Sorgen, dass die Geldschwemme eigentlich längst bankrotte Banken künstlich am Leben erhalte, habe er nicht. "Ich sehe keine Anzeichen, dass Banken komplett von der EZB abhängen." Das Geld der EZB habe hingegen allen Finanzinstituten Zeit verschafft. Einzig im Falle Griechenlands müsse überprüft werden, welche der dortigen Geldhäuser als Geschäftspartner noch überlebensfähig seien. Diese müssten dann von der Notenbank in Athen aufgepäppelt werden." Das zeigt die Graphik in #1304. Teile der gr. Bankenlandschaft werden von der EZB nicht mehr unterstützt, weil vermutlich keine Sicherheiten mehr da sind, die von der EZB akzeptiert werden. Deshalb druckt die gr. Nationalbank auf Teufel komm raus Geld. Viel Spass, der Patriotismus wird es schon richten. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 05.04.2012 @Julie Darf es, wer will es verbieten. Exessives Gelddrucken führt zu Inflation, d.h., irgendwann regelt das dann der Markt. Ist aber ein kompliziertes Thema, lassen wir hier besser weg. Das Risiko liegt bei diesen Notkrediten ausschliesslich bei der gr. Nationalbank, bedeutet, bei Ausfall dieser Kredite, weil eine Bank trotzdem pleite geht, haftet der Staat, also der gr. Steuerzahler. Erst wenn GR pleite geht, haftet dafür dann aber wieder die EZB und D mit einem Anteil von 27%. Ziemlich pfiffig. Die EZB erlaubt der Nationalbank die Elas, weil sie selber keine Kredite mehr verantworten kann, wegen mangelnder Sicherheiten, erscheint also auch nicht in der Bilanz der EZB,weiss aber, dass sie diese Schulden spätestens bei der voraussichtlichen Insolvenz Griechenlands wieder am Hacken hat. Den patriotischen Griechen kann es also ziemlich egal sein, wieviel Geld sie drucken, um ihre Banken zu retten und damit weiterhin Kapitalflucht zu fördern, weil es im Fall der Fälle letztlich doch die EZB übernehmen muss und als grösster Anteilseigner D mit z.Zt. ca. 30 Mrd.€ zusätzlich. "Die Neuzulassungen von Mercedes summierten sich im März auf schlappe 75 PKWs, bei BMWs auf 71 Fahrzeuge und bei Audi auf 176 PKWs! Porsches Neuzulassungen “kollabierten” auf null PKWs und selbst VWs wurden nur 474 Stück neu zugelassen." http://www.querschuesse.de/griechenland-pkw-neuzulassungen-mit-426-im-marz/ ![]() http://www.wiwo.de/politik/europa/wettbewerbsfaehigkeit-zwischen-deutschland-und-sued-europa-liegen-welten/6471750.html RE: Umschuldung in Griechenland - twilite - 06.04.2012 Dazu mein Lösungsvorschlag für die Krise: Warum nicht jedem Bürger der "reichen" Länder 1 Mio. frisch gedruckte Euros aufs Konto überweisen? Da wird sich wohl kaum jemand beschweren und durch die sofort entstehende Inflation steigt das Preisniveau in den reichen Ländern so weit an, dass die "armen" und verschuldeten Länder plötzlich wieder wettbewerbsfähig sind und wahrscheinlich sogar ihre Schulden zurückzahlen können, ohne dass sie nominal abwerten müssten. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 11.04.2012 "„Wir werden unterscheiden, welche griechischen Banken fähig sind zu existieren und als Partner der EZB bei geldpolitischen Operationen noch infrage kommen und welche nicht“, sagte Draghi bei der traditonellen Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung des EZB-Rats." Das sollte man im Zusammenhang mit den neuen Festgeldzinsen bis zu 7% der gr. Banken sehen. Ist der Versuch aus anderen Quellen Geld einzusammeln. Wenn man sein Geld in anderen Investments anlegen will, und man hat einen halbwegs seriösen Anlageberater, wird in diesem Investmentvertrag für eine Rendite von 7% soetwas stehen wie: Ein Totalverlust muss einkalkuliert werden. Nur Geld investieren, auf welches man notfalls verzichten kann. RE: Umschuldung in Griechenland - tripodes - 21.04.2012 Eigendlich müsste die Lohn-Preisspirale ja beendet sein. Ist sie aber nicht, weil Preise, auch inländische, weiter in Euro bezahlt werden müssen. Mir ein Rätsel, dass die Mehrheit der Griechen ihr Heil weiterhin im Euro sieht. "Der Euro schadet den Griechen, weil sie keine Chance haben, im Euro wettbewerbsfähig zu werden. Dazu müssten sie um 30 Prozent billiger werden, wenn man den Berechnungen von Goldman Sachs und dem ifo-Institut glauben will, aber der Versuch, das durch eine Sparpolitik zu erzwingen, wird das Land überfordern. Finanzmärkte und Kapitalanleger halten die Griechen als Geiseln im Euro, damit die öffentliche Kreditflüsse weiter anhalten, mit denen die Griechen nun den Rest ihrer alten Schulden zurückzahlen sollen. Manche Griechen glauben auch, sie hätten etwas davon, wenn sie ein wenig Geld für sich abzweigen können. In Wahrheit schadet das Ganze der Bevölkerung, weil es das Land in eine Massenarbeitslosigkeit treibt und die Gefahr politischer Unruhen heraufbeschwört. Zukunftsperspektiven für junge Griechen gibt es nur, wenn die griechische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird, aber das lässt sich nur durch einen Austritt mit Abwertung erreichen. Der Austritt muss ja nicht dauerhaft sein. Wenn die Preiskorrekturen stattgefunden haben, kann Griechenland dem Euro wieder beitreten." http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/sinn-geldgeschenke-zerstren-die-wettbewerbsfahigkeit-006222 ![]() |