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Griechenland und Arafat - Druckversion

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Griechenland und Arafat - Inge - 29.11.2004

Meine Äusserungen basieren wieder mal auf Erfahrungen und nicht auf blosser Theorie.

Wir haben in den letzten ca. 30 Jahren in den Ferien die vielen griechischen Inseln abgegrast, keine Hotelferien, immer in privaten Zimmern mit Familienanschluss. Grob überschlagen dürften da wohl mehr als zwei Jahre Inselerfahrung zusammenkommen. Wir wissen, wie die Menschen dort leben - auch auf Tobis Felsen - und welche Möglichkeiten es gibt, sich kulturell und intellektuell auszutauschen, haben viele Gespräche mit normalsterblichen Bewohnern geführt, uns als Gäste oft höflich aus Diskussionen herausgewunden. Irgendwer hat hier mal geschrieben, auf Kreta gälten Athener als arrogant. Kann ich gut nachvollziehen. Das sind wohl dann die, die nicht höflich ihre „Klappe“ halten, sondern den „Besserwisser“ herauskehren. Ich rede auch nicht von irgendwelchen Künstlern, die die „Kohle“ haben, sich auf irgendeinen Felsen zurückzuziehen, um schöpferisch tätig zu werden, sondern vom Bevölkerungsdurchschnitt.

Ich meide hier in Deutschland in unserem Örtchen wie der Teufel das Weihwasser den Landfrauenverein. Dort geht’s in der Regel um Kinder, Küche, Kirche und Nachbarschaftstratsch. Ansonsten hast Du hier noch die freiwillige Feuerwehr-Festchen und Kirmes mit Humtata-Musik als kulturellen Ausgleich. Das wars dann schon. Für den Geist und die Seele musst Du dann schon in die nächste Grossstadt. Dort ist das Angebot, sind die Möglichkeiten für uns sehr gross. Folglich bin ich hier im Dörfchen ausser auf dem Biohof eine „unbekannte Grösse“.
Der Reiz der griechischen Inselwelt ist verführerisch. Vor allem nach Stress kann man dort so schön abhängen. Vor einiger Zeit waren wir fast geneigt, uns fürs Alter einen Ruhesitz auf einer der Inseln zuzulegen, haben vorher aber gründlich Bilanz gezogen, unsere Bedürfnisse analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir persönlich eher in die Stadt mit dem viel grösseren Angebot an kulturellen Möglichkeiten und der grösseren Auswahl an passenden Kontakten gehören.

Aufgrund Rainer’s Ausführungen gehe ich davon aus, dass er ein Mensch ist, der den intellektuellen Dialog braucht. Wenn Griechenland, dann hat er in Athen oder Thessaloniki z.B. bessere Möglichkeiten, Austauschpartner zu finden. Und zu dieser Aussage stehe ich auch.

Im übrigen halte ich Landwirte, Handwerker und dergleichen nicht für Idioten und Einfaltspinsel. Deren Interessen und Schwerpunkte liegen jedoch woanders als unsere.

Gruss Inge


Griechenland und Arafat - David2004 - 29.11.2004

Vorsicht, jetzt kommt bald wieder der Hinweis: 'Hier' ist Griechenland (c;

ceterum censeo: die Diskussion geht langsam völlig am Thema vorbei... )c:

David


Griechenland und Arafat - Inge - 29.11.2004

Apropos Gabriela,

wie ist man denn auf Kreta z.B. mit dem Landsmann, dem Denker und Schriftsteller Nikos Katzantzakis umgegangen?

Gruss Inge


Griechenland und Arafat - awg - 30.11.2004

Hallo Inge,
Deine Frage ist sicherlich rein rhetorisch, oder? Du weisst so gut wie ich, dass da die Doktrinaeren der orthodoxen Kirche dahinter steckten. Und bei Doktrin setzt bekanntlich der Verstand aus.
Im uebrigen stimme ich David zu. Arafat ist auf der Strecke geblieben...


Griechenland und Arafat - Inge - 30.11.2004

Ist natürlich so wie Du sagst, Gabriela. Sein eh schon tristes Grab ist wohl vor ein paar Tagen verwüstet worden. Hat mich sehr betroffen und nachdenklich gemacht.
Hat tatsächlich nichts mehr mit Arafat zu tun, stimme Euch zu.

Gruss Inge


Griechenland und Arafat - David2004 - 30.11.2004

Arafats Grab verwüstet? Habe ich da was verpasst?
Bitte um kurze Aufklärung.

Danke,
David


Griechenland und Arafat - Inge - 30.11.2004

Nein, David,
Nikos Katzantzakis' Grab in Heraklion/Kreta. War meine Antwort auf Gabriela's Vorposting. Wollte damit eigentlich nur ausdrücken, dass weniger Rhetorik als Emotion der Grund für mein Posting war.
Wie gesagt, hat ja nichts mehr mit Arafat zu tun.

Gruss Inge


Griechenland und Arafat - Tobi - 30.11.2004

Inge schrieb:
> Lieber Rainer,
>
> auf Griechenlands Felsen, sprich den Inseln, kann man nach unserer Erfahrung noch nicht einmal zwischen Juden und Israelis unterscheiden. D

Siehste, da haben wirs wieder:
*Eure* Erfahrungen.
Meine sind anders. *Ganz* anders. Und warum?
Weil ich vielleicht hierhin ausgewandert bin und hier und heute *lebe*, nicht Urlaub mache, was ja auch Sinn und Zweck dieses Forums ist, und nicht alles ganz genau aus 2000 Km Entfernung weiss?
Und wieso eigentlich muss ich das immer und immer und immer wiederholen?
Nein, nicht weils Spas macht. <img src="images/icons/icon9.gif" alt=":-(" border=0 align='absmiddle'>

Nochmal:
Wenn alle Erfahrungen, die man mit GR hat, entweder veraltet sind, aus dritter Hand oder aus dem Urlaub stammen, dann gibt es in diesem Forum Momente, wo man sich fragen muss, ob man nicht ab und an mal die Klappe halten sollte.

Noch deutlicher?


Griechenland und Arafat - egal - 30.11.2004

Tobi schrieb:

> Und wieso eigentlich muss ich das immer und immer und immer wiederholen?

weil es einfach nicht einleuchtend ist...
Es mag ja sein, dass Du, als jmd. der in GR wohnt, ''ganz andere'' Erfahrungen gemacht hast, als z.B. jmd. der in GR zuweilen Urlaub macht. Dass das so ist, ist sogar wahrscheinlich.
Aber das heisst gerade nicht, dass Deine Erfahrungen wertvoller sind, wenn man etwas zu den Themen ''Politik'' und ''Gesellschaft'' in Griechenland diskutieren möchte (was auf dieser Seite ja laut Titel neben ''Auswandern'' und ''Infos'' die Schwerpunkte sind).
Vielleicht ist sogar das genaue Gegenteil der Fall... Stichwort: Mangelnde Distanz zum Untersuchungsgegenstand.
Wenn ich zum Beispiel etwas zum Thema Antisemitismus in Studentenverbindungen wissen möchte, fände ich es gelinde gesagt unschlau nur auf die ''Erfahrung'' von Verbindungsstudenten zu zählen.
Dass wir in Inges Kommentaren in diesem thread zwar auch eher mehr über ihre eigenen ressentimenthaften Ansichten und Gedanken erfahren haben, als etwas zu Antisemitismus in Griechenland, das mag schon stimmen, aber soweit das zu kritisieren, kannst Du durch dein kategorisches "aus 2000km bitte Klappe halten" gar nicht kommen.


Griechenland und Arafat - Tobi - 30.11.2004


> > Und wieso eigentlich muss ich das immer und immer und immer wiederholen?
>
> weil es einfach nicht einleuchtend ist...

Dabei haben wir es schon 1000 mal erklaert...


> Vielleicht ist sogar das genaue Gegenteil der Fall... Stichwort: Mangelnde Distanz zum Untersuchungsgegenstand.

Nein, ich bin ja kein Grieche. Und werde wohl auch keiner.


> Wenn ich zum Beispiel etwas zum Thema Antisemitismus in Studentenverbindungen wissen möchte, fände ich es gelinde gesagt unschlau nur auf die ''Erfahrung'' von Verbindungsstudenten zu zählen.

Richtig.
Aber das Beispiel hinkt nicht nur, das Beispiel kann gar nicht laufen.
Zum Thema Antisemitismus in GR frage ich sicher nciht nur die Kirche.
Nein, gerade als Auslaender hier hat man einen prima Logenplatz, um zwar aussenstehend, aber sehr unmittelbar das Geschehen zu verfolgen.

> Dass wir in Inges Kommentaren in diesem thread zwar auch eher mehr über ihre eigenen ressentimenthaften Ansichten und Gedanken erfahren haben, als etwas zu Antisemitismus in Griechenland, das mag schon stimmen, aber soweit das zu kritisieren, kannst Du durch dein kategorisches "aus 2000km bitte Klappe halten" gar nicht kommen.

Doch. Kann ich. Mach ich auch.

Vielmehr ist es so:: *Du* kannst Dir nicht anmassen zu bestimmen, was ich in *unserem* Forum kritisiere.

Ich bleibe dabei:
Um zu beurteilen, was hier *wirklich* passiert, muss man schon hier *sein*.
Man kann alles fragen, man kann alles mutmassen oder auch alles glauben, ohne hier zu leben. Aber nicht *wissen*.
Mir ist durchaus schon aufgefallen, dass Du das anders siehst, aber das ist dann eben Deine Sicht.
Unser Forum befasst sich allerdings ausdruecklich *nicht* mit der Gedankenwelt von Urlaubern oder anderen Leuten, die meinen, das Geschehen in GR aus sicherer Entfernung aburteilen zu koennen.
So ist es, und so bleibt es.
Die Teilnahme an diesem Forum bleibt weiter freiwillig.


Griechenland und Arafat - egal - 01.12.2004

Tobi schrieb:
> Stichwort: Mangelnde Distanz zum Untersuchungsgegenstand.
> Nein, ich bin ja kein Grieche. Und werde wohl auch keiner.


oh, jetzt wird es interessant. Ich hatte Deine Argumentation schon soweit ernst genommen, dass mich das jetzt doch verwundert. Ich dachte Deine Argumentation fußt gerade auf der Tatsache, dass Du Teil der griechischen Gesellschaft bist und andere eben nicht...

...leider verrät Deine Formulierung zudem auch ein völkisches Staatsangehörigkeitsverständnis.


Griechenland und Arafat - Tobi - 01.12.2004


> ...leider verrät Deine Formulierung zudem auch ein völkisches Staatsangehörigkeitsverständnis.

Aha. Siehste - waer ich nie drauf gekommen.
Aber dafuer haben wir Dich ja, dass Du uns mit solchen arg verschraubten Verbalkeulen maltraetierst.
Sagte ich "haben"?
Sorry, die Zeitformen meines voelkischen Idioms ueberfordern mich bisweilen....


Griechenland und Arafat - awg - 01.12.2004

Aufhoer'n, aufhoer'n, aufhoer'n, aufhoer'n, auf...................


Griechenland und Arafat - Tobi - 01.12.2004

Schon geschehen Smile