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Normale Version: ALDI gibt in Griechenland auf...
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Wenn die Gerüchte stimmen, dann wird wohl heute noch bekannt gegeben, dass ALDI trotz riesiger Investitionen hier in Griechenland aufgeben wird (Quelle: in.gr)

Hmm, schade eigentlich.
Solange die ne Möglichkeit sehen, Geld zu machen, bleiben sie da.
Kann mir auch gar nicht vorstellen, dass Aldi Lidl den Markt überlässt. Und wenn ich so sehe, wieviel Kunden die haben... (bei uns in der Nähe gibt's nur 2 Lidl, deshalb weiß ich nicht, wie es an den Kassen bei Aldi aussieht).
Na ja, in.gr und Gerücht.
...und wenn man sich im guten alten Bakaliko umguckt und nicht grad feine Leberwurst haben will, isses da so günstig wie bei Aldi!
na ja, in den einschlägigen Foren war schon Anfang des Monats vom Rückzug ALDIs aus GR zu lesen. Aber der Bericht bei in.gr schien mir eine Bestätigung, das daran etwas dran sein kann...

Und wenn ich mich nicht irre, hat es selbst LIDL in den letzten 10 Jahren nicht geschafft mehr als 10% des Marktes hier in GR zu erobern. PLUS ist ja auch gescheitert und z.B. Sklavenitis oder A/B haben ja schon seit längerer Zeit Eigenmarken mit den gleichen Herstellern und Lieferanten wie LIDL & Co. im Sortiment - also ein kleiner Mini-LIDL innerhalb der etablierten Supermarktketten sozusagen.

FNAC aus Frankreich streicht ja auch schon die Segel, ich glaube es könnte mit ALDI doch stimmen.
Allein die Tatsache, dass Aldi das Filialnetz nicht weiter auszubauen scheint, würde die These untermalen.

Aldi hat aber auch total falsch angefangen. Erst haben Sie gewartet bis Lidl sich etabliert hat und dann bieten sie kaum verlockende "Angebote" an. Lauter Zeug was der durchschnittliche Grieche nicht braucht. Die Standorte sind auch völlig daneben, zumindest im Raum Athen.

Würde mich also nicht wundern....
Griechenland net>

ALDI verlässt Griechenland
erschienen am 16.07.2010 um 14:30 Uhr


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Griechenland. Die große deutsche Billig-Supermarkt-Kette ALDI verlässt Griechenland. Am heutigen Freitag wurden die 700 Angestellten von ALDI über ihre Entlassung, bis Ende des Jahres informiert. ALDI hatte 38 Filialen in ganz Griechenland eröffnet. Ziel der ALDI-Zentrale war es, noch im Jahr 2010 20 neue Filialen in zu eröffnen. Das Projekt war mit zwei Milliarden Euro veranschlagt. Der Mutterkonzern von ALDI schätzte Griechenland als wirtschaftlich ungünstig ein. Es handelt sich bei diesem Rückzug um die zweite schlechte Nachricht von der Supermarktfront: In dieser Woche hat die Supermarktkette „Atlantik“ um ein Konkursverfahren ersucht. (Griechenland Zeitung / eh)
da bestätigt sich wieder mal das gerücht hier im forum das, das einkommen des gemeinen griechen ja soooooooo
schlecht ist,
sie haben es gar nicht nötig bei aldi einzukaufen !
war gestern im aldi in tripoli (südlichster aldi) wie immer leer auch das warenangebot war heruntergefahren,
hier auf dem lande kauft fast keiner beim lidl oder aldi ein, man wird regelrecht belächelt,
teuer muss es sein...

manoli
Die Kathimerini bestätigt es auch in der Onlineausgabe. Dann wirds wohl stimmen. Schade, die hatten so leckere Weisswurst und tiefgefrorene Brezel, muss ich das wieder aus DE anschleppen. Sad
Jetzt bleibt die große Frage:

Warum ziehen die sich zurück? Was wissen die, was wir noch nicht wissen, oder nur ahnen?

1 Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wäre doch mit einem Zulauf an Kundschaft zu rechnen gewesen, oder?
2 Das Preisniveau hier in GR hatte doch den anderen Supermärkten immer hohe Gewinnmargen ermöglicht und somit auch LIDL und ALDI...wenn die in D mit den wesentlich niedrigeren Margen zurechtkamen, warum dann nicht in GR?
3 Der Mutterkonzern ist doch stark genug um eine lang andauernde Einführung der "Marke" ALDI durch zu stehen, oder?

Also, wirklich nur die schwierige wirtschaftliche Situation hier in Griechenland,

oder wirklich nur eine durch ständig unreflektierend konsumierende und durch Reklame gehirngewaschene Gesellschaft, welche die in Frage kommende Zielgruppe hier drastisch reduziert,

oder wirklich nur eine falsche Expansions- und Produkt- Politik,

oder vielleicht doch ganz andere Gründe... Rolleyes
Lidl war auch nicht von Anfang an ein Erfolg. Ich erinnere mich noch gut, dass ich vor 6 Jahren hier im Lidl nur Auslaender gesehen habe und nun sind die Griechen im Lidl in der "Ueberzahl". Ich denke auch, dass ALDI es hier in GR von Anfang an nicht wirklich gut aufgezogen hat und viel zu lange gebraucht hat hier ueberhaupt aufzutauchen, ausserdem stimmt auch das was Carsten geschrieben hat, die Angebote waren von Anfang an nicht wirklich attraktiv und auch nicht so umfangreich wie die von LIDL. Mir werden die Brezeln fehlen.
Ich verstehe es auch nicht. Aber viele Griechen, die ich kenne, rümpfen die Nase wenn Sie "LIDL" nur hören. Carrefour, den ich für sündhaft teuer halte, hat wohl in GR keine Probleme. Die hatten nur in D riesige Probleme und haben sich da wieder verzogen.
Ich werde den bayerischen Leberkäse vermissen ...
hallo ihr lieben,

also das erstaunt mich, dass aldi so schnell aufgibt. normalerweise haben die einen längeren atem, sind ja nicht kapitalmarktgetrieben. andererseits war vor kurzem im manager-magazin zu lesen, dass sie große probleme in D haben. die marktanteile bröseln weg und es gibt keine wirklichen neuen ideen da raus zu kommen. vielleicht will man sich da erst mal ums inland kümmern. dass die griechen gegenüber dicountern skeptisch sind, konnte ich auch immer wieder beobachten.was haben wir uns über lidl gefreut, als wir noch ein ferienhaus in GR hatten. aber viele griechen waren der meinung, dass wenn es preiswert ist, kann es nichts taugen.
am meisten erschüttert war ich, was klamotten zur taufe für das kind kosten. meine frau wollte unbdingt taufpatin sein, ich habe mich echt erschrocken, was die sachen nebst zubehör (lambada, kette etc.) kosten und kein grieche zuckt.
also wenn jemand eine existenz in GR aufbauen will, würde ich einen laden für taufsachen empfehlen, mehr geld kann man nicht verdienen. und bei über 90 % orthodoxen geht die nachfrage nicht aus.

@ tobi: schön von dir zu lesen
@ carmen: lebt denn der alte holzmichl noch?

gruß stephan aus berlin
bei griechischen temperaturen
für die künftigen mitarbeiter tut es mir sehr leid, hat sicher so mancher von einem job geträumt.in D habe ich mit einem filialleiter gesprochen, der sich nicht traute, auch nur irgendetwas ueber seine chefetage zu sagen. alle mussten ran und zwar vor arbeitsbeginn, wenn der LKW kam.

nein, denen weine ich keine traene nach. sollen sie ihre " geschäfte" weiter in D + A machen, da werden sie sogar hofiert.

kato
Der Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens steigt und fällt mit der Fähigkeit des Managements. Und da denke ich, das gr. Aldi Management hat kläglich versagt. Vielleicht war der Druck von Aldi Süd zu dominierend, aber ein fähiger Manager hätte sich durchsetzen müssen, wobei dahingestellt sein soll, ob er aberhaupt einen Ahnung vom gr. Markt hat, das Feingefühl fehlt allemal. Mit der Krise hat das kaum was zu tun, die Einschneidungen und Verteuerungen werden über kurz oder lang alle zum Umdenken zwingen, und die Gewinner müssten da eigentlich auf lang die Billigdiscounter sein.

Aber Aldi hat sich selbst von Beginn an Steine in den Weg gelegt, sei da der zögerliche Ausbau des Netzes, wobei sicher kein Druck auf Lebensmittel Lieferanten für akzeptable Preise gemacht werden kann, und dann die fragliche Standortwahl. Beispiel Nea Makri (Nähe Athen)---Während Lidl im Arbeiter-dominierten Sparta gleich zwei Märkte erfolgreich betreibt, und da wird das angedeutschte Lutsa gleich mit einbezogen, macht Aldi ein paar Kilometer außerhalb dem Villenviertel Nea Makri auf und wundert sich über mangelnde Kundschaft.

Und dann die Angebote… Grad gestern lag das neuste Prospekt im Briefkasten. Eine ganze Seite dem Grillfleisch und Bratwurst gewippnet. In Deutschland mag im Juli Grillen befohlen sein, aber das heißt noch längst nicht, hier auch. Meine Erfahrung über die Jahre hat gezeigt, Griechenlands Fleischzeit ist vor der Fastenzeit, derzeit wird Gemüse und viel Fisch gegessen, alles was leicht ist. Und Barbecue ist so oder so nicht so der Renner. Und die Wühlkisten Angebote…Ein stinknormales No-Name Radio für 19.99E, wer kauft das? Auf Monastiraki gibts sowas auch für 5E -- Dann ein Ultraschallreiniger für 19.99E, Restbestände aus Deutschland?
Nein, ganz klar versagt und der Gewinner heißt…. Lidl!!

Hinzu kommt das Argument der Übersättigung des Marktes. Bei meiner „Ankunft“ im Jahre 1995 gab es grad mal einen AB-Magamarkt auf der Nationalstrasse Richtung Lamia, und sauteuer war der. Den Rest teilten sich Sklavenitis und ein paar eine Kleinmärkte, noch nicht mal Continent (jetzt Carrefour) hatte eröffnet. Die Bevölkerung ist seit dem nicht proportional mit der Anzahl der Supermärkte gestiegen.
Genauso siehts im Elektronikkonsummarkt aus. Media Markt wird es, auch aufgrund einer guten Standortentscheidung und Marketings, schaffen. Kotsovolos zieht mit, aber viele werden, auch aufgrund der in Griechenland mehr und mehr akzeptierten und genuzten Online Anbieter, auf der Strecke bleiben. Fnac machte schon den Rückzug und mich wird es nicht überraschen, wenn Saturn der Nächste sein wird.

Siggi
stephan schrieb:aber viele griechen waren der meinung, dass wenn es preiswert ist, kann es nichts taugen.
Stimmt.
Eine im Grunde sehr sympathische und gar nicht so falsche Einstellung, wenn man bedenkt, wie die Discounter in D über Jahrzehnte Qualität und Qualitätsbewusstsein ruiniert haben.

Leider sind die Griechen dem total falschen Umkehrschluss teuer=gut verfallen.
Das kann natürlich auch nix werden Wink

stephan schrieb:@ tobi: schön von dir zu lesen
Ja, Dito! Smile
hallo siggi,

in spata ist der eine lidl schön über 1 jahr geschlossen......und der andere ist auch ncht voll kundschaft......samstags bekommt man dort einiges billiger, weil der laden leer ist.

lg
bigi aus loutsa

ps
ich habe voriges jahr schon geahnt,das aldi zumacht.....
Staffi schrieb:Jetzt bleibt die große Frage:

Warum ziehen die sich zurück? Was wissen die, was wir noch nicht wissen, oder nur ahnen?
Noch im Mai hatte die Aldi-Hellas A.G. eine Kapitalerhöhung beschlossen. Offenbar bot der griechische Staat mit seiner jährlich wechselnden und rückwirkend geltenden Steuerpolitik sowie hohen bürokratischen Hürden für den geplanten Bau weiterer Logistikzentren dem preiswertesten Discounter im Land keine wirtschaftliche Perspektive mehr.

Aus: http://www.focus.de/finanzen/news/staats...31961.html
Die bürokratischen Hürden und die hohen Nebenkosten müssten ja auch alle anderen Wettbewerber betreffen (auch wenn das den relativen Preisvorteil der Discounter auffrisst) und ein weitere Vorteil von Discountern ist ja nicht nur dass sie billig sind, sondern auch dass sie übersichtlich sind und der Wocheneinkauf hier stressfrei und innerhalb weniger Minuten erledigt ist.

Der Aldi hier in Nea Krini bei Thessaloniki ist jedenfalls immer voll. Dieser Stadtteil hat auch viele Sozialwohnungen. Teilweise kommen da richtig deutsche Heimatgefühle auf, wenn man zwischen Junkies, Alkoholikern und anderen verwahrlosten Leuten in der Schlange steht.