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Normale Version: Uebrestunden / Auslandseinsatz
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Ich streite mich gerade mit meinem Chef: ich arbeite nicht nur dauernd Ueberstunden und Wochenenden, ich bin auch dauernd, dauernd auf reisen im Auland. In 2009 bereits 27 Tage / 26 Naechte. Er meint, das sei in einem Angestelltenentgelt enthalten und daher sei es voellig rechtens, nur die mich begleitenden Monteure mit Imerokamato von 50% zusaetzlich zu entlohnen.

Ich find, das ist ein echter Hammer und kann das nicht glauben....

Kann mir jemand einen Link zu entsprechenden Gesetzen geben?

Danke!

Gruss, Carmen
das ist sicherlich ein Gesetz das mich auch interessieren würde Smile

tenedos

Für so etwas gibt es kein Gesetz. Das regelt der Arbeitsvertrag, wenn keiner vorliegt, gibt es die Regelung, das ein paar Überstunden geleistet werden müssen, die aber durch ein höheres Einkommen als normal schon abgegolten sind. Das darf aber nicht zur Regel werden. Ansonsten hilft nur, öfters mal "Nein" zu sagen, auch wenn es wichtige Arbeiten sind oder auch mal unabkömmlich sein und ablehnen, die Auslandsreise durchzuführen. Das steht ja auch bestimmt nicht in der Arbeitsplatzbeschreibung. Ein "Chef" versucht immer alles, um seine Ziele durchzusetzen und je mehr der andere gibt, umso mehr verlangt er.
Ersteinmal ein "welcome back" an Carmen, hatte Dich schon vermisst und fing an mir Sorgen zu machen. Wink
Mit den Auslandseinsätzen wird ist es in meiner jetzigen Firma genauso gehandelt. Aber mir wurde dies gleich beim Vorstellungsgespräch auf meiner Nachfrage klargestellt. Dafür reisen wir "gut", also die Unterbringung ist in guten Hotels, alle Auslagen vom Essen bis zu Minibar, Kaffee und Bier auf dem Flughafen usw. wird zurückerstattet.
Der persönliche Einsatz, sprich manchmal Ankunft Athen nach Mitternacht, verzicht auf Familie und Freizeit usw. ist im vereinbartem Angestelltengehalt enthalten, der klar weit über dem Mindestgehalt liegt, so wurde es gleich vereinbart und ich hab dem ja zugestimmt... Dies ist laut meiner Erfahrung die neue typische Art und Weise in Griechenland. Nur in meiner ersten Firma wurde noch eine Auslösung gezahlt, aber der gesetzliche Satz reichte kaum für mehr als ein Mc. Donalds aus, zudem auch noch 25% abgezogen wurden wenn das Frühstück im Hotelpreis mit drin war. Bezahlte Überstunden gab es schon damals nicht... Angestellter halt. Ich kenne ehrlich auch keinen gut bezahlten Angestellten mit zusätzlich bezahlten Überstunden. Ich bin also mit der jetzigen Reglung zufrieden und meine Kollegen scheinen es auch zu sein, alle meckern zwar, aber auch das gehört zum Tagesgeschäft. Allgemein ist dies wohl die neue Buisnessart in Griechenland, der hohe Anteil an Akademikern und Konkurrenz durch Arbeitssuchenden lässt uns zu Sklaven werden, wobei es uns auch noch gefallen zu scheint, mind. 10 Std. sind alle jeden Tag fröhlich hier. Und streiken tut hier keiner wenn zum panhellenischen Generallstreik aufgerufen wird.
Was auch das Gesetz besagt, was wirst du im Alleingang dabei gewinnen? Was sagen denn die Kollegen, würden die mitziehen? Ich würde in meiner Firma keine Resonanz finden. Nur gemeinsam sind wir stark, sonst wirst du dir auch nach Gewinn eines Prozesses einen neuen Job suchen dürfen.

LG
Siggi
Auch wenn ich nicht mehr in GR lebe: bin auch viel im Ausland unterwegs, man bekommt normalerweise einen Pauschalsatz (je nachdem wieviel Stunden / Tage Du im Ausland bist) fuer Verpflegung. Uebernachtungs-, Reisekosten werden ja eh vom Arbeitgeber uebernommen. Zusaetzliches Gehalt bekommt man dafuer nicht (egal, ob Du durch die Auslandseinsaetze viel Freizeit verlierst). Dass Du etwas zusaetzlich fuer die Ueberstunden und Arbeit am WE in GR haben willst ist fair, aber ich habe leider auch von keinem Gesetz gehort, das so etwas regelt. Vielleicht Tarifvertreage wenn die bei Euch existiert..

Gruesse,

Vasilis
Es gibt folgendes Gesetz:

http://www.union.gr/content/view/67/72/lang,el/

Das klar regelt, was man zu bekommen hat. Mein Boss schuldet mir demnach allein fuer die ersten 4 Monate 2009 ueber 1500 Euro, sein Kommentar dazu allerdings ist:

Das Gesetz gilt fuer ihn nicht, basta.
Wie wirst du reagieren? Klagen? Kündigen?
Ach naja, es ist nicht das einzige Thema, bei dem wir zur Zeit clashen. Zur Zeit reise ich einfach nicht, drei Wochen am Stueck schon, wo ich in Athen war, lol. Dafuer bin ich gestern im Krankenhaus geewsen: Tachykardia.... also das geht nun wirklich zu weit. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr.

Was ich jetzt mache? Erstmal sehr viel langsamer, keine Reisen mehr und dann in Ruhe nachdenken. Was nuetzt mir das tolle Wetter draussen, wenn ich zu kaputt bin, um an den Strand zu fahren?
Hallo Carmen,
gute Besserung wuensch ich Dir. Lass es langsam angehen, kein Job ist es Wert die Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Ich hab gerade mein Orario weggeschickt und bekam einen Anruf vom Chef. Wir haben eine Wirtschaftskrise. Ich bekomme ein Fixgehalt, auch wenn ich 10 oder 11 Stunden am Tag arbeite. Alle Überstunden sind damit abgegolten.
Im letzten Jahr wurde Überstunden noch bezahlt.

Für mich heisst es jetzt, so wenig wie möglich in meiner "freien Zeit" zu machen.
Apropos Wirtschaftskrise...

Bei uns arbeiten die Ärzte im staatlichen Ärztezentrum nicht mehr, weil sie seit Dez. nicht bezahlt worden sind. Läuft bei Euch ähnliches?

Ich frage ´mich, wie das weitergehen soll, denn dass das Gesundheitsministerium pleite ist und keiner vor hat, da Abhilfe zu schaffen, ist ja schon lange bekannt.

Auch unsere Musikschule soll im September nicht mehr auf machen, weil keine Zuschüsse mehr kommen. Das tut mir richtig leid.

Gruß aus Paros
Petra
Ich komme eben von einem 10 min Gespräch mit meinem Chef, wieder wegen der Überstunden. Grundsätzlich werden keine bezahlt und wenn es im Jahr davor gemacht wurde, war es falsch.
stefo63 schrieb:Ich hab gerade mein Orario weggeschickt und bekam einen Anruf vom Chef. Wir haben eine Wirtschaftskrise. Ich bekomme ein Fixgehalt, auch wenn ich 10 oder 11 Stunden am Tag arbeite. Alle Überstunden sind damit abgegolten.
Im letzten Jahr wurde Überstunden noch bezahlt.

Für mich heisst es jetzt, so wenig wie möglich in meiner "freien Zeit" zu machen.
Sieh es mal so:
Wenn das Unternehmen in einer Krise steckt, heisst das, dass es nicht genug Arbeit gibt, und dann sollte es nicht den geringsten Grund geben, Überstunden zu machen.
Wink
Viel wahrscheinlicher ist es, dass Dein Brötchengeber der typische Kleinkriminelle ist, der eben versucht, seine Angestellten zu verkaspern, so gut er kann und so gut die sich verkaspern lassen.
Diejenigen, deren Chef es nicht auf die dummdreistesten Arten immer wieder versucht, sind hier in der Minderheit, sag ich mal...

Natürlich muss Dein Betrieb keine Überstunden bezahlen - dann musst Du sie eben abbummeln oder gar nicht erst welche machen.
Frag ihn doch mal, was ihm lieber ist Wink
Tobi schrieb:Wenn das Unternehmen in einer Krise steckt, heisst das, dass es nicht genug Arbeit gibt, und dann sollte es nicht den geringsten Grund geben, Überstunden zu machen.
Wink
Viel wahrscheinlicher ist es, dass Dein Brötchengeber der typische Kleinkriminelle ist, der eben versucht, seine Angestellten zu verkaspern, so gut er kann und so gut die sich verkaspern lassen.
Ich staune auch immer wieder darüber, wie sie versuchen, andere für dumm zu verkaufen.

Ich hatte vor kurzem auch für 2 Monate eine andere Arbeitstelle - es war zwar kein Geld da, aber brauchen tat sie mich dann doch irgendwie. Und dann noch erwarten, dass man für ganz umsonst arbeitet?!?

LG
Martina
Das ist aber nicht nur typisch fuer Griechenland. In der heutigen Zeit hat jeder Angst um seinen Arbeitsplatz. und das wird ausgenutzt.
Petra schrieb:Das ist aber nicht nur typisch fuer Griechenland. In der heutigen Zeit hat jeder Angst um seinen Arbeitsplatz. und das wird ausgenutzt.
Die Art und Weise, wie das passiert, ist durchaus typisch.
In D z.B. versucht man wenigstens, die Leute so zu bescheissen, dass sie es nicht merken.
In GR fehlt diesbezueglich jegliche Schamgrenze.

Ein weiteres typisches Merkmal ist, dass das in GR flaechendeckend passiert.
Die ehrlichen, bemuehten Arbeitgeber, die ihre Leute fair behandeln, sind offenbar eine verschwindende Minderheit.
Und das ist in D nicht so. Laengst nicht.
Klar wird auch dort die Arbeitsmarktsituation ausgenutzt, um Leute zu erpressen, aber eben nicht ueberall und von jedem - vor allem aber bekommt man es vorher gesagt und nicht im Nachhinein....
Natuerlich ist es hier noch schlimmer als in D, da die Schamgrenze generell niedriger ist. Je schlechter die finanzielle Situation hier wird um so "einfallsreicher" werden sie um den hoechstmoeglichen Gewinn fuer sich zu erzielen.
Tobi schrieb:Die Art und Weise, wie das passiert, ist durchaus typisch.
In D z.B. versucht man wenigstens, die Leute so zu bescheissen, dass sie es nicht merken.
In GR fehlt diesbezueglich jegliche Schamgrenze.

Ein weiteres typisches Merkmal ist, dass das in GR flaechendeckend passiert.
Die ehrlichen, bemuehten Arbeitgeber, die ihre Leute fair behandeln, sind offenbar eine verschwindende Minderheit.
Und das ist in D nicht so. Laengst nicht.
Klar wird auch dort die Arbeitsmarktsituation ausgenutzt, um Leute zu erpressen, aber eben nicht ueberall und von jedem - vor allem aber bekommt man es vorher gesagt und nicht im Nachhinein....
Es ist immer wieder schön, wie prägnant du alles auf den Punkt bringst - gewürzt mit etwas Tobi-Humor Smile

LG
Martina
Und das Schlimmste ist, dass sie der festen Überzeugung sind, dass die blöden Mitteleuropäer sich ja geradezu mit Vorliebe bescheißen lassen wollen, oder es gar nicht merken.
Mir hat mal ein guter griechischer "Freund" gesagt: "Ihr Deutschen seid ja so blöd und vertrauensselig, dass ihr gar nicht merkt, wie euch die Griechen über den Tisch ziehen."
Na, ja, wers dann doch merkt, sollte möglichst etwas dagegen tun, damit sich die obige Meinung nicht verfestigt!

> FRITZ
SIFI38 schrieb:Und das Schlimmste ist, dass sie der festen Überzeugung sind, dass die blöden Mitteleuropäer sich ja geradezu mit Vorliebe bescheißen lassen wollen, oder es gar nicht merken.
Mir hat mal ein guter griechischer "Freund" gesagt: "Ihr Deutschen seid ja so blöd und vertrauensselig, dass ihr gar nicht merkt, wie euch die Griechen über den Tisch ziehen."
Na, ja, wers dann doch merkt, sollte möglichst etwas dagegen tun, damit sich die obige Meinung nicht verfestigt!

> FRITZ
Tja, leider ist es aber irgendwann so, dass man NIEMANDEM mehr traut und immer erwartet, beschissen zu werden... auch nicht schön Wink

LG
Martina
ja, das stimmt. Ein Kumpel von mir arbeitet im Nachbarort und bekommt wie so üblich keine Ensima, gar nichts. Dafür darf er aber auch ohne einen freien Tag im Moment arbeiten.
Um die Geschichte tatsaechlich zum Abschluss zu bringen: Das Gesetz besagt, dass man tatsaechlich Geld bekommen muss, wieviel, bestimmt sich dadurch, ob der Chef Unterkunft und/oder Verpflegung bezahlt. In meinem Fall waren das dann zusaetzlich 15 Euro pro Auslandstag, was bei 44 Reisetagen in 2009 letztendlich 660 Euro ausmachte, die ich ihm natuerlich *nicht* geschenkt habe Wink