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Normale Version: Was der Bauer nicht kennt...
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tenedos

doxo schrieb:Es interessiert mich brennend, mit welchen Innovationen ihr so gescheitert seid?
Hallo,
immer Loukomades, hab ich mir gedacht, mach ich mal Berliner. Schön im Öl gebacken und Marmelade reingespritzt und mit Puderzucker bestäubt. Alle fanden es Klasse, nur der, der den Löwensenfberliner abbekommen hat, war richtig sauer. Aber die anderen fanden es lustig. Der nimmt von mir nichts mehr. Er hat "Malaka" zu mir gesagt. Endlich hatte ich einen oft gebrauchten griechischen Vornamen. :lol:
Generell sind meine offen fuer alles Neue und ich hab ihnen schon so einiges "beigedreht" aber "Reibekuchen/Kartoffelpuffer" ist nicht ihr Ding, schon garnicht mit Apfelmus Smile
Wir haben seit 4 Monaten einen Griechen hier zu Besuch. Es ist kaum möglich auch nur annähernd seine Zustimmung zu finden. Es ist nicht süß genug, da wird auf alles Zucker zusätzlich gestreut. Dresdner Stollen---sowas kann man doch nicht essen!!Das ist was für die Schweine. Ich kann nur punkten wenn es fett, quietschsüß oder Suppen sind. Jedesmal wenn irgendwo eine gr. Woche oder Angebote zu finden sind, ist die Welt in Ordnung.
Eine 2. war bis zu ihrem 2. Lebensjahr in Deutschland, die ist verrückt nach Currywurst und allem was deutsch aussieht.

Und zwar wird ja nicht gesagt;das ist nicht mein Geschmack, oder man kann sich daran gewöhnen. Nein es ist alles katholou
Also, meine Griechen sind schon relativ höflich, mein Mann isst auch wirklich alles, was ich ihm vorsetze - bleibt ihm ja auch nichts anderes übrig. Aber begeistern kann ich außer ihm niemanden mit meinen deutschen Braten und Kuchen und Torten. Macht nichts.

Mir ist aber auch zweierlei aufgefallen: 1. Stehen alle Griechen, die in Deutschland aufgewachsen sind, total auf alles Deutsche, wenn sie nach Griechenland zurückgekehrt sind.
Und 2. fallen ganz viele Griechen, die in Deutschland eine griechische Taverne besuchen, aus allen Wolken und wollen gar nicht mehr aufhören mit ihrer Kritik.

Viele Grüße aus Paros
Petra

tenedos

Ja, genau
und dann kommen die deutschen Touristen nach Griechenland und meckern über die "richtige" griechische Küche und vergleichen das Essen mit dem, was sie in deutschen Tavernen gewohnt sind. Wenn ich dann im Hotel Infos gebe, dass gefüllte Paprika, dicke Bohnen in Tomatensoße, Hühnersuppe mit Reis geschlagenem Eiweiß/Zitrone usw. echt griechisch ist , gucken sie mich an, als wenn ich von einem anderen Stern komme.
Arbeitet mal 8 Jahre in einem Hotel und ihr würdet verstehen, daß manches nur mit Ironie und Witz auszuhalten ist.
Gruß
Karl-Heinz

tenedos

Ja, Pommes aus Belgien und Spaghetti aus Italien
Also, wir haben unser Waffeleisen (den Klassiker mit Herzform) aus D-land mitgebracht und alle unsere Griechen sind total begeistert.
Wir sind mit Schwarzwälder Schinken und richtigen Bratkartoffeln immer gut angekommen, 2 mögen sogar unseren Äppelwoi...
also mit schinken hatte ichs auch schon mal probiert... aber der ist ja roh... Smile denn kann man doch nicht essen!
Ich muss auch sagen, das ich schon mit sehr vielem gescheitert bin, wie z. b vorher schon gesagt auch mit kartoffelpuffern, oder kloesse ( die wurden als "kleber bezeichnet", oder gar sauerkraut, dass ich doch so gern esse finden einfach alle baeh! Smile ausserdem war gulusch auch nicht toll, weil es ja nicht wie kokkinisto schmeckt, und auch der brokkoli ungenieissbar, nachdem ich mir muehe gegeben hatte, mandeln geroestet und sie darueber gestreut hatte... aber was solls!
mit meiner spaghetti bolognese (ja ich weiss... echt deutsch) kann ich eigentlich immer punkten. wenigstens etwas...
Meine lieben meine klassische Kartoffelsuppe,deutsches Brot in jeglicher Variante, ueberhaupt selbst gebackenes Brot und selbst gemachter Kuchen, vor allem die Blechkuchen. Generell haben "meine" einen Riesenrespekt vor allem was selbst gebacken ist Smile
Auch meine Pizza kommt immer sehr gut an, okay nicht DEutsch, aber Hefeteig selbst machen ist auch so was, was ihnen "imponiert" Smile
Mein Mann isst auch recht anstandslos alles was ich ihm vorsetze und immerhin bin ich Vegetarierin, also nix mit Fleisch, hehe.
Da faellt mir doch grad auch noch ein gutes beispiel ein... Smile wolln ja nicht immer nur das schlechte erzaehlen, gell?!
meine Marzipanstollen (also eher Hefezopf mit marzipan-rum fuellung), den ich letztes ostern gemacht habe kam echt super bei allen an! auch mir hat er sehr gut geschmeckt und da marzipan ja auch sehr suess ist fandens sogar meine griechen bande gut! und das obwohl sie gar kein marzipan kannten!
Fleisch mit Obst ist nun gar nicht des Griechen Ding.

Wir haben es vor zwei Jahren mal mit Rehkeule und Preiselbeeren versucht. - Ging voll daneben, leider.
Ein ganz heikler Punkt ist das Thema Fleisch "gut durch". Man sollte immer nochmal nachfragen ob es ok ist einen stich rosa stehen zu lassen. In 90% aller Fälle mußt Du das arme Ding nochmal getöten werden.
Gibt es nicht auch jede menge Deutsche, die wo auch immer im Ausland nur ihr Schnitzel mit Pommes o. ä. bestellen. Ich habe sogar mal im Urlaub auf Gran Canaria eine Familie getrofen, die sich wahsinnig gefreut hat ein Lokal gefunden zu hben wo es eine "ordentliche Schweinshaxe" gab.
Ich denke es gibt keine Unterschiede zwischen den verschiedensten Nationalitäten der "Bauern, die nicht fressen, was sie nicht kennen."
Setzt mal einen Deutschen mit Harzer Käse o.ä. und einen Thai mit Fischsosse nebeneinander. Das kann gut gehen oder auch nicht, ist eben Geschmackssache.
Ich denke einfach es gibt nicht DIE Griechen oder DIE Deutschen usw., sondern eben überall für unbekanntes offene und weniger offen Menschen.

LG Eli
Auch das ist nicht griechisch, sondern eher südeuropäisch.

Man selbst drängt Anderen die fiesesten Sachen auf (z.B. Eier oder Augen vom Hammel), droht mit Beleidigtsein und lehnt andersrum fast alles ab, auch wenn es nur die leichte Abweichung einer bekannten Speise ist. Selbst bei einer Einladung im Haus, da ist es dann umgekehrt ganz egal, ob man Andere beleidigt. Haben wir schon zu oft erlebt, nicht nur in Hellas.

Solche "Bauern" gibt es überall, doch in Südeuropa gibt es viel mehr davon! Der gebildete Deutsche is(s)t heute meist sehr offen für alles und probiert nicht nur im Ausland vieles aus. Wenn`s dann nix war, ist es natürlich legitim, es nicht zu mögen. Ich esse z.B. keine Oliven, obwohl wir selbst Bäume haben und natürlich das Öl mögen - aber essen: igitt....
Also, ich muss da Eli auch etwas wiedersprechen... ich finde in Deutschland sind die Menschen (zumindest der groesste Teil) viel offener fuer neues! Gerade wo wir hier um Speisen diskutieren...
Warum sonst gibt es hier in griechenland kaum restaurant mit anderen Laenderspezialitaeten! In Deutschland dagegen ist an jeder Ecke ein Chinese, Italiener, Mexianer, Thailaender, Koreaner, Portugiese, etc zu finden! ich finde das zeigt schon alles...
Bei uns hier in Chalkida gibt es ein einziges Chinesisches Restaurant und bisher konnte ich noch niemanden dazu bewegen mal dorthin zu gehen, anstatt in die uebliche taverne mit immer nur Brisola, Bifteki und souvlakia!
Das merkwürdige ist, dass sich in allen Ländern so ein Müll wie McDoof ausbreiten kann. Liegt wohl daran, dass das Zeug ziehmlich geschmacksneutral ist. Leider muss ich zugeben, dass ich auch ab und an darauf zugreife. Biersorten mit einem unverkenbaren Geschmack laufen auch immer schlechter. Der Markt wird mittlerweile auch von wässerigen Dünnbieren dominiert, die zur Not dann noch mit den merkwürdigsten Aromen versetzt werden. Man sollte sich mal über die Definition von Geschmaksrichtungen gedanken machen. Sauer, bitter, salzig u.sw. sind ja wohl out. Besser wären Geschmacksrichtungen wie Maggi, Nutella, Fluffi, Schnikki, Schnakki und Cool ;-)
Um sich z.B. an Pastorma zu gewöhnen braucht man schon einige Anläufe aber mit Hilfe von Tziouro klappt es dann schon nach einiger Zeit. Als Kind habe ich auch nicht alles (eigentlich nichts) gegessen. Heute gebe ich jedem Essen mehrere Chancen, bevor ich es endgültig beurteile. Habe die Sache einfach mal in meinem Kopf sortiert. Wenn 20 Leute am Tisch sitzen und sich nach dem essen die Finger lecken, kann es ja wohl kaum sein, dass das Essen schlecht ist. Man muß dem ekeligen, merkwürdig riechendenden und azussehenden Fraß einfach eine Chance geben und das Zeug vorbehaltlos in sich reinstopfen und dabei fest daran glauben, zuvor noch nichts besseres gegessen zu haben. Dann klappt's auch mit Kokoretsi, Magiritsa, Ziegenhirn und Augen, sowie frisch abgeschnittenen und in der Pfanne gebratenen Eberhoden.

MAHLZEIT
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau darauf wollte ich hinaus. War nur zu faul, dieses so ausfürlich zu beschreiben. Und der ganze Aromschrott wird jetzt von ALDI,LIDL und Konsorten in Griechenland und dem Rest der Welt auf dem Markt geprsst um auch noch den Letzten Eingebohrenen abhängig zu machen. wenn sich erstmal alle daran gewöhnt haben, dass Erdbeeren wie der Joghurt- und Marmeladenmüll schmecken, kann die Industrie uns alles andrehen was sie will und aus den letzten Abfallprodukten herstellt. Und das Ganze mit ordentlich Reibach natürlich (NATÜRLICH ??? ). Wenn ich woanders bin, will ich auch was anders essen....und das ist auch gut so. Scheiß Globalisierung !
kellermanakis schrieb:Scheiß Globalisierung !
na dann hättest du auch konsequent sein können und ne griechische domain wählen können

gruß stephan
...ja und ne griechische Frau hätte ich auch nicht heiraten dürfen. Die habe ich auch noch selber importiert.

Neee.... nicht dass wir uns da falsch verstehen. Die Globalisierung unter dem Gesichtspunkt der Völkerverständigung finde ich schon OK. Ich glaube nur, dass die Industrie, Banken u.s.w. mehr davon haben als der kleine Mann auf der Straße.

Bin jetzt zu faul, das im Detail zu erläutern. Ich glaube aber, dass Du verstehst was ich meine.

Gruß

Jürgen
tja liegt immer alles im auge des betrachters

frag mal die leute in asien, die durch die globalisierung einen hohen wohlstand erreicht haben
die finden die globalisierung toll und denen ist auf deutsch scheißegal ob es in europa dadurch einbußen gibt.

zum glück ist die welt ja rund und irgendwann kommmt die globalisierung ja da wieder an,
wo sie ihren ursprung hatte Smile

gruß stephan

ps.: ich glaube man die kann die globaliserung finden wie man will, sie ist halt da und vielleicht muss
jeder für sich überlegen, wie er davon partizipieren kann

pps.: ich wüßte garnicht in welchem baumarkt in GR kaufen sollte außer bei Praktiker, griechische sind mir nicht bekannt
jetzt sind wir ja schon ganz schön OT

nochmal zurück zum thema:

der grieche braucht doch den ganzen ausländischen quatsch nicht zu essen, die besten sachen haben doch die griechen erfunden. deshalb macht er ja auch urlaub in GR, weil es das beste land der welt ist. Smile

gruß stephan
Was war zuerst da, die Häuser oder die Baumärkte?

Ich als Handwerker, bevorzuge eigentlich in Griechenland, sowie auch hier in D, Fachbetriebe, die sich auf ein Gewerk spezialisiert haben und dementsprechende Kenntnisse haben, die über das ablesen der schönen Verpackung hinaus reichen. Lesen kann ich selbst, dazu brauche ich keinen Baumarktverkäufer mit einem lustigen T-Shirt und einer albernen Mütze, die ihn qualifiziert erscheinen lassen soll ("hier, das können Sie nehmen...geht für alles"). Nichts gegen die armen Verkäufer, die wissen es halt nicht besser.

Das die Asiaten ihre und unsere Kinder mit Spielzeug und Lebensmitteln vergiften, kann man sicher auch nicht einfach dem Böswillen der Asiaten unterschieben. Das Problem ist, dass sich weltweit einige wenige, gewissenlose Mammon-Barone die Taschen voll stopfen wollen. Der Wohlstand der Leute in Asien ist ja wohl auch relativ. Wenn man aus einer Tasse Reis, zwei oder drei macht kann man das, in meinen Augen nicht als Wohlstandbezeichnen. Sicher empfindet der Besitzer der jeweiligen Reismenge das im Augenblick anders.

Was ich im Anfang an GR ganz toll fand, waren eigentlich die vielen kleinen Fachgeschäfte, Tante-Emma-Läden u.s.w in dehnen ich auch damals schon (ohne ein Wort gr. zu können) gut beraten und bedient worden bin (ab dem zweiten Besuch mit Freude und einer Tasse Kaffee). Dazu muss man sich natürlich "globalisieren" wollen und zur Not auch mal mit Händen, Füßen, Zettel und Bleistift oder der Hilfe eines Dritten ein Gespräch führen, was natürlich Zeit kostet. Die ZEIT...... genau das, weshalb ich die südländische Mentalität liebe. Auch wenn es oftmals auf meine (Zeit-) Kosten geht. Das Problem löse ich dann meist dadurch, das ich es griechisch nehme und einen Teil meines Tagesplanes auf MORGEN.... verschiebe. Wenn ich in Griechenland bin, bin ich da weil ich in Griechenland sein möchte (mit allen Konsequenzen).

Mehr dazu: AVRIOOOOO ;-)

Gruß

Kellermanakis
ich merke schon, du bist in GR völlig richtig

bis vor kurzem hatten wir ein ferienhaus in hanioti, welches jetzt zum glück verkauft ist.
da durfte ich genug erfahrung mit gr. "fachbetrieben" machen.
allein das wäre einen neuen thread wert. ich selbst behaupte von mir zwei linke hände und alles daumen zu haben,
aber ein paar einfache handwerkliche dinge kriege sogar ich hin und einen baumarkt a la Praktiker oder was ähnliches mit der sortimentsbreite und halbwegs realistischen preisen habe ich auf chalkidiki noch nicht gesehen.
ahnungslos sind die meisten, verkäufer ist ja in GR kein ausbildungsberuf, sind ja alle schon aus der hsitorie her clevere händler. Smile
ich habe vorhin extra nicht china geschrieben um es allgemein zu halten, aber wenn man sein fahrrad auf einmal gegen ein auto eintauschen kann, ist das für die leute ein riesenfortschritt (mit allen folgen für umwelt etc.)

ich wünsche dir viel spaß in GR und wenn es da zu globalisiert wird, bleiben ja noch teile russlands, der mongolei etc. wo man hinflüchten kann

gruß aus berlin

stephan der ebenfalls mit einer griechin verheiratet ist
Gings hier nicht irgendwann mal ums Essen ? Smile
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