Go2Hellas

http://de.news.yahoo.com/060211/12/4v6ny.html

Die Vogelgrippe hat 3 Schwaene in Nord-GR dahingerafft, wie vor einer Stunde veroeffentlicht wurde. Was jetzt passiert, wissen wir, in Farbe und auf allen Kanaelen.

Doch keine Sorge: Ein Freund von mir stuft sowas als "3-Wochen-Phaenomen" ein, drei Wochen riesiges Geschrei und dann Schweigen und Vergessen - weil man sich dann so schoen ueber den naechsten Skandal aufregen kann und idealerweise in die naechste Hysterie verfaellt.

Das Schneechaos ist gut drei Wochen her, passt schon.

Oooooooommmmm
Carmen

Ich habe es heute mehrmals bereut, meinen Foto nicht dabei gehabt zu haben. Einmal, im Supermarkt, als zwei ältere Damen heftigst über die Vogelgrippe schimpften. BEIDE hatten Hähnchen und Eier im Einkaufskorb!
Das andere Mal, als zwei Erwachsene auf einem Papaki durch die Stadt fuhren. Gegen die Kälte schützten sie sich mit Wollmützen, den Helm hatten beide am Arm.
Also ich muß zugeben, manchmal kommt mein kleines, deutsches Hirn nicht mit. Mir fehlt es da wirklich an geistigem Horizont

Das ist soweit ja noch fast nachvollziehbar.
Wann es bei mir immer aussetzt - und das wird naechste Woche spaetestens eintreten - ist, wenn irgendwer garantiert auch dieses Ungemach auf eine verschwoerung der CIA und/oder der Tuerken zurueckfuehrt

Nu ich muss ehrlich sagen, so ab und an kann ich die Griechen schon verstehen mit ihrern vielfaeltigen und teilweise mehr als wirren "Konspirationstheorien.
Zumal mir grad bei den olympischen Winterspielen in Italien nu auffiel, wie unterschiedlich doch ueber die dortigen Unzulaenglichkeiten berichtet wurde...oder sagen wir eben nicht berichtet wurde im Allgemeinen.
Mag aber auch daran liegen, dass die Presse ja von Herrn Berlusconi kontrolliert wird.

Wie auch immer, lassen wir auch diese Hysterie ueber uns hinwegschwappen

Daxie schrieb:Nu ich muss ehrlich sagen, so ab und an kann ich die Griechen schon verstehen mit ihrern vielfaeltigen und teilweise mehr als wirren "Konspirationstheorien.

Na, das nenne ich Assimilation

Daxie schrieb:Zumal mir grad bei den olympischen Winterspielen in Italien nu auffiel, wie unterschiedlich doch ueber die dortigen Unzulaenglichkeiten berichtet wurde...oder sagen wir eben nicht berichtet wurde im Allgemeinen.
Mag aber auch daran liegen, dass die Presse ja von Herrn Berlusconi kontrolliert wird.

so wird es sein. Dafuer braucht man keine Verschwoerung. So toll Verschwoerungen sind - die Erklaerungen sind halt meist viel komplizierter; und kompliziert hat man hier halt nicht so gerne.
Wie schoen simpel alles ist: Die CIA ist an allem Schuld, woran die Tuerken nicht schuld sind. Man selber hat noch nie was falsch gemacht, man ist immer nur ein Opfer der anderen.
Eine Haltung, die ich im griechischen Privatleben schon ag penetrant finde - und warum sollte man die nicht klasse auf die komplette Gesellschaft uebertagen? Funktioniert doch. Muss auch, solange man hier bei "Reflexion" nur an bunte Discokugeln denkt
naja, das ewige Thema: Wo der Deutsche zuviel von hat, da fehlts dem Griechen voellig. Und umgekehrt..

dann hoffen wir doch mal, dass im verdrängen der grippe-hysterie diese federviecher nicht wie damals rasch im normalmüll durch die griechen entsorgt werden...

tobi, ich frage mich aber doch, was an griechischem dem deutschen - oder ich sage mal, dem mitteleuropäer fehlt (zumal ja nach euren berichten selbst in gr die griechische sprache für einwanderer fast überflüssig erscheint; zumal bloß altgriechisch noch teilweise international für wenige studiengänge erforderlich ist).

gruß,
theofile

Theofilos schrieb:tobi, ich frage mich aber doch, was an griechischem dem deutschen - oder ich sage mal, dem mitteleuropäer fehlt (zumal ja nach euren berichten selbst in gr die griechische sprache für einwanderer fast überflüssig erscheint; zumal bloß altgriechisch noch teilweise international für wenige studiengänge erforderlich ist).

1. Das fragst Du gerade mich? Dem immer vorgeworfen wird, er liesse kein gutes Haar an seinen Gastgebern?
Aber trotzdem: Was den Deutschen ganz entschieden fehlt, ist ein klein wenig weniger Perfektionismus, weniger preissisches Denken. Niemand in GR begreift sich primaer als Teil eines Gemeinwesens, und deswegen "funktioniert" er auch nicht. In D muss jeder und alles rund um die Uhr funktionieren. Das schafft Druck.
Und all das ist mit Vorsicht zu geniessen, ich finde beie Voelker in ihrer Art sehr extrem, die Mischung machts... oder koennte es machen.

2.Was der Welt garantiert nicht fehlt, ist die griechische Sprache. Tut mir leid.
Eine Sprache ist in erster Linie ein Kommunikationswerkzeug.
Und griechisch ist ein Werkzeug, das unnoetig kompliziert zu bedienen ist, wo sich jeder nur ueber die Bedinungsanleitung streitet und mit dem man letztendlich auch nicht mehr erreichen kann als mit (fast) allen anderen Sprachen auch. Tut mir leid.
Eine praktische Sprache ist englisch. Die Grammatik lernst Du an einem Abend in der Kneipe, die Vokabeln kann man dann nso nach und nach dazupacken. Man kann sehr schnell anfangen zu sprechen und entwickelt so seine Faehigkeiten auch schneller. Uebung macht den Meister.
Eine Sprache dagegen, die etwa so unhandlich ist wie finnsich/ungarisch oder russisch, macht es ihren Benutzern nur unnoetig schwer.
Wenn Du einen fernseher haettest, der fuer jedes Programm 12 Knoepfe haette - pro Programm je einen fuer verschiedene Lautstaerken, Helligkeit und Tageszeiten, wuerdest Du die 400 Knoepfe eine Stunde anstarren und dann schreien "aber ich will doch nur Nachrichten sehen!!".

Und so geht es unsereinem mit griechisch auch

Hm und eine zweite Sprachdiskussion an dieser Stelle?

Jedenfalls wuerde ich gern zu bedenken geben, dass niemand Neugriechisch erfunden hat, weil es so ungemein praktisch gewesen waere. Und dass wir es hier in GR benutzen, genau wie die Griechen auch, weil es sich eben hier und fuer hier ueber tausende von Jahren so entwickelt hat.

Abteilung "Issebenso" und basta.

Was mir hier fehlt (was hat das mit der Grippehysterie zu tun???) ist: weniger jammern und Opferdasein zelebrieren, dafuer mehr anpacken. Civilcourage zeigen. Weniger Aengstlichkeit und Unterwuerfigkeit, dafuer mehr Sozialverhalten.

Ganz einfach.

Carmen schrieb:Jedenfalls wuerde ich gern zu bedenken geben, dass niemand Neugriechisch erfunden hat, weil es so ungemein praktisch gewesen waere.

Sagt doch auch keiner.
Hab nur auf die Frage "was koennen die Griechen den Deutschen geben" geantwortet "Bitte auf keinen Fall die Sprache "

Carmen schrieb:Was mir hier fehlt (was hat das mit der Grippehysterie zu tun???) ist: weniger jammern und Opferdasein zelebrieren, dafuer mehr anpacken. Civilcourage zeigen. Weniger Aengstlichkeit und Unterwuerfigkeit, dafuer mehr Sozialverhalten.

Bis auf - in schwindendem Masse - das Sozialverhalten wirst Du das natuerlich auch in D nicht finden. Aber Du hast ja recht - Thema verfehlt

Carmen schrieb:Was mir hier fehlt (was hat das mit der Grippehysterie zu tun???) ist: weniger jammern und Opferdasein zelebrieren, dafuer mehr anpacken. Civilcourage zeigen. Weniger Aengstlichkeit und Unterwuerfigkeit, dafuer mehr Sozialverhalten.

Ganz einfach.

Ähh, tschuldige das ich da jetzt nicht ganz mitkomme, meinst du, "wir" sollten mehr Griechisch lernen statt hier zu jammern?
Wenn ja, ich glaube hier jammert keiner darüber wie böse die Griechen zu uns wären... oder versuchst du die Kurve zurück zum Thema zu kriegen?
Vielleicht den Thread abschneiden und rüberschieben ?

@Carmen: Na, einigermaßen erholt?

Hallo an alle,

Carmen schreibt:

>Civilcourage zeigen. Weniger Aengstlichkeit und Unterwuerfigkeit, dafuer mehr >Sozialverhalten.


Genau das ist es, was mir am meisten auffällt. Es ist unvorstellbar, was sich die meisten Griechinnen und Griechen von der "Obrigkeit" so alles gefallen lassen, als geduldige, fromme Lämmer, und wie wenig Engagement die allermeisten im praktischen Ernstfall zeigen.

z.B. am Postschalter - dass eine Angestellte in aller Ruhe minutenlang ein ganz offensichtlich privates Telofongespräch führt, während 8 Kunden vor ihr geduldig in der Schlange stehen. Keiner sagt was.

Oder: Dass die Mutter eines behinderten Kindes alle paar Wochen von Lefkas nach Patras fahren muss, nur um von der IKA einen neuen Schein für die Logopädie ihres Kindes zu bekommen.

Oder: dass sich ein griechischer Arzt einen Dreck dafür interessiert, dass 95% der behinderten Kinder in der Stadt einfach weggesperrt werden, weil es keine Angebote in Schulen und Kindergärten gibt für die armen Würmer - Zitat: "...da kann man nichts machen!"

Oder: Wenn Ausländerinnen einen Verein zur künstlerischen Betreuung (Mal- und Bastelstunden) von Behinderten gründen wollen, fragen sich ihre griechischen Freundinnen, die ihnen dabei helfen sollen, als erstes, welche materiellen Interessen denn dahinter stehen könnten! Zitat: "...das ist schwierig, das versteht hier keiner".

Es gäbe zahlreiche weitere Beispiele.

Was ich n i c h t meine, ist die Angewohnheit der Einheimischen, mit dem Auto kurz anzuhalten, wenn ein Freund mit dem Moped entgegenkommt, den ganzen Verkehr hinter sich aufzuhalten und nach 30 sec. weiterzufahren, oder auch nach einer Minute. Dabei hupt aber auch nicht einer der Aufgahaltenen - niemals. Das finde ich klasse und stelle mir jedesmal vor, was da in D loswäre.
Übrigens gibt es auf unserer Insel der Seligen nicht eine einzige Verkehrsampel un der Verkehr stockt nur, wenn die Polizei regelt.

Grüße aus dem kalten, aber wolkenlosen Lefkas
Fritz

Vielleicht war es eine gute Entscheidung das GTH Forum nicht mehr der ganzen Welt offenzustellen. Diese Gejammer ist doch peinlich!

Ich verstehe euch nicht, einmal seit ihr alle so stolz euch als Auswanderer zu bezeichen, dh. doch, es gab Gruende dafür. Und dann kommt wieder diese miese Tour, was hier alles schief läuft. Habt ihr euch denn nie damit befasst? Es sind doch gerade diese Kleinigkeiten die Griechenland so interessant machen. Was wollt ihr denn, ein zweites langweiliges DE? Dann könnte man gleich dortbleiben, denn ich gehe mal davon aus, nur wenige von uns sind gezwungen hier zu leben (oder ist vielleicht jemand von euch ausgewiesen worden?
Seht doch mal einen Griechen, die Sprache ist mikrig verbreitet, schon als Kind muss er sich mit Fremdsprachen quälen, lernt ausser Englisch auch noch Deutsch oder Französch, meint ihr, es ist so einfach mal eben Deutsch zu lernen? und der jammert nicht!
Das ganze System hier mag ja verbesserungswürdig sein, aber es geht doch auch so ganz gut.
Also, wir haben diese Heimat gewählt und wir sollten sie auch so akzeptieren, so wie es in anderer Ländern von Einwanderern auch erwartet wird.

Schoenen Tag noch,
Siggi

siggi schrieb:Also, wir haben diese Heimat gewählt und wir sollten sie auch so akzeptieren, so wie es in anderer Ländern von Einwanderern auch erwartet wird.

Oh Gott.
Deiner Meinung muss man hier alles toll finden, man ist ja schliesslich nur zu gast und hat sichs ausgesucht?
Und wenn man was nicht toll findet, muss man trotzdem die Klappe halten?

Lass Dir eins gesagt sein:
Ich bin nicht hirntot, nur weil ich woanders wohne als da , wo ich geboren bin.
und ich habe nie gedacht, dass es irgendwo auf der Welt perfekt ist. Weil das aber so ist, wird man ueberall auf Dinge stossen, die einem nicht gefallen. Und ueber die kann man sprechen, auch und gerade hier. Dafuer sind wir ja unter anderem da.
Wenn Du damit ein Problem hast, musst Du nicht mitlesen.
Echt nicht.

LOL, erstens jammern wir nicht, jedenfalls ich nicht, steht mir gar nicht., Ich stelle simpel fest und mache Statements. Und zwar nicht nur hier, sondern ueberall und jedem gegenueber.

Vor allem, wenn diese absolut jaemmerliche Obrigkeitshoerigkeit und Angst, was zu bewegen und zu fordern, mich beruflich behindern. Gerade letzten Donnerstag bin ich hier im Buero SEHR laut geworden, weil hier beinahe total was schief ging - nur weil man es hier mit unprofessionellen Laiendarstellern zu tun hat.

Man kann kein Unternehmen erfolgreich fuehren und Geschaefte zB mit Deutschland machen, wenn man sich nicht mal traut, bei UPS eine Trackingnummer zu erfragen... und es 6 Stunden (und einen gewaltigen Tobsuchtsanfall meinerseits braucht), um eine winzige Information zu erkunden.

Und so ist es dauernd, nicht nur hier und es geht nicht nur mir so. Alle hochgradig unprofessionell, weil hochgradig veraengstigt.

Dahinter steckt das griechische Hierarchiedenken, das auch meinen griechischen Chef zur Weissglut bringt. Und der hat mit Absicht einen Auslaender fuer genau meine Position eingestellt, weil man mit Griechen (im Durchschnitt) nichts bewegt bekommt oder nur muehseelig und auch dann nur die Haelfte.

Das ist kein Gejammer, bestimmt nicht. Simple Situationsbeschreibung.

Ich verstehe immer noch nicht, was die Sprachendiskussion hier soll. Deutsch ist auch nicht gerade Weltsprache und wir muessen auch alle Fremdsprachen lernen. Ich wiederhole mich, Abteilung "issobasta".

Uebrigens finde ich nicht, dass Unprofessionalitaet das Land "interessanter" macht, nur meinen Arbeitsalltag nerviger. Was ein romantischer Bloedsinn, hurra, hurra, wir sind so herrlich unfaehig, sind wir nicht interessant? Hurra, hurra, ich trau mich nicht, bei der Weltfirma UPS anzurufen, weil die sauer sein koennten und nie wieder eine meiner Sendungen uebernehmen wuerden...

Da kriegste doch die Motten.

Carmen