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Also, uns ist ja gestern was "passiert"... der Liebste will sich also ein Wochenendhaus kaufen, sein Freund Vaggelis hat ihm waermstens den aeussersten Zipfel Lakonias ans Herz gelegt und weil ich erstens soweit wieder hergestellt bin und zweitens mal als Hausmaklerin gearbeitet habe, war ich sofort bereit, gestern mit dort runter zu fahren. Nun muss ich sagen, dass mir die Ecke nicht gefallen hat, viel zu karstig, wenn auch sehr mildes Klima (die Baeume bluehten schon!) und Property dort wirklich noch spottbillig ist. N'Lacher sozusagen.

Nunja, zum Glueck sind ihm 3,5 Std. zu weit fuer's Wochenende und ich ergriff die Gelegenheit, ihm Arkadia schmackhaft zu machen, meine Lieblingsgegend auf der Peloponnes. Und wie die Goetter es so wollen, gibt es laut Karte (so grobes kleines Ding, auf der Rueckseite eines uralten Athenstadtplans) eine direkte Verbindung von Skala nach Leonidio. 50 km auf ausgebauter Strasse, sollte locker zu schaffen sein, bevor's dunkel wird!

Aber ach...wir sind zu frueh einem Wegweiser gefolgt und letztendlich stundenlang irgendwelchen Eseltracks gefolgt. Unglaublich. Ich dachte, ich waere auf einem anderen Planeten! Man sah stundenlang kein Haus, kein Auto, keine Menschseele - soweit das Auge reichte. Irgendwann passierten wir ein total verlassenes Dorf, sowas hab ich ueberhaupt noch nicht gesehen. Solide alte Steinhaeuser, vielleicht 8 an der Zahl, die noch 100 weitere Jahre halten werden. Inmitten von dichtem Tannenwald - es fing ausserdem an, heftig zu schneien und ich dachte wirklich, ich bin im Maerchenland.

Unbeschreiblich. Da moechte man sich mit 5 Familien zusammentun und das ganze Dorf kaufen und wieder herrichten - wenn's nicht so sinnlos waere. Kein Blick, das ganze haengt auf halber Hoehe in einer kleinen Schlucht - ausser auf die unendlichen gruenen Berge, und bis wir endlich mal lebendiges Leben antrafen (im dichtesten Schneesturm), waren wir eine weitere halbe Stunde gefahren. Aber auch dies war nur eine kleine Ansiedlung mit nur wenigen erleuchteten Fenstern und bis wir in einem Ort waren, wo wir *endlich* tanken konnten (oh graus, sah mich echt schon im dunklen Maerchenwald im Schnee gefangen, ohne Heizung und ohne die geringste Idee, wie man Hilfe hindirigieren sollte), sind noch mal 20 Minuten vergangen.

Aber dennoch, dieses "Abenteuer Arkadia" hat mich wirklich schwer beeindruckt. Den Maerchenwald und das Spukdorf haette ich im Leben nicht gesehen, haetten wir nicht den Kartenfehler gemacht. Und man stelle sich vor: irgendwer muss der letzte Einwohner dort gewesen sein. Ganz allein, der naechste Nachbar 30 Autominuten entfernt. Was ein Leben...

Nachdem, was wir in der Karstoede von Lakonia gesehen haben, in der gruenen Berglandschaft Arkadias - ich verstehe jetzt genau, weshalb so viele Griechen in den 60ern nach Australien gingen. Schlimmer konnte das Leben nicht werden, nicht haerter, nicht einsamer. Irgendwie was das Ganze also zur ungeplanten Bildungsreise geworden, ganz tief in die Geschichte des griechischen Alltags von vor nicht mal 50 Jahren.

Immer noch beeindruckt,
Carmen
Carmen schrieb:Also, uns ist ja gestern was "passiert"... der Liebste will sich also ein Wochenendhaus kaufen, sein Freund Vaggelis hat ihm waermstens den aeussersten Zipfel Lakonias ans Herz gelegt und weil ich erstens soweit wieder hergestellt bin und zweitens mal als Hausmaklerin gearbeitet habe, war ich sofort bereit, gestern mit dort runter zu fahren. Nun muss ich sagen, dass mir die Ecke nicht gefallen hat, viel zu karstig, wenn auch sehr mildes Klima (die Baeume bluehten schon!) und Property dort wirklich noch spottbillig ist. N'Lacher sozusagen.

Nunja, zum Glueck sind ihm 3,5 Std. zu weit fuer's Wochenende und ich ergriff die Gelegenheit, ihm Arkadia schmackhaft zu machen, meine Lieblingsgegend auf der Peloponnes. Und wie die Goetter es so wollen, gibt es laut Karte (so grobes kleines Ding, auf der Rueckseite eines uralten Athenstadtplans) eine direkte Verbindung von Skala nach Leonidio. 50 km auf ausgebauter Strasse, sollte locker zu schaffen sein, bevor's dunkel wird!

Aber ach...wir sind zu frueh einem Wegweiser gefolgt und letztendlich stundenlang irgendwelchen Eseltracks gefolgt. Unglaublich. Ich dachte, ich waere auf einem anderen Planeten! Man sah stundenlang kein Haus, kein Auto, keine Menschseele - soweit das Auge reichte. Irgendwann passierten wir ein total verlassenes Dorf, sowas hab ich ueberhaupt noch nicht gesehen. Solide alte Steinhaeuser, vielleicht 8 an der Zahl, die noch 100 weitere Jahre halten werden. Inmitten von dichtem Tannenwald - es fing ausserdem an, heftig zu schneien und ich dachte wirklich, ich bin im Maerchenland.

Unbeschreiblich. Da moechte man sich mit 5 Familien zusammentun und das ganze Dorf kaufen und wieder herrichten - wenn's nicht so sinnlos waere. Kein Blick, das ganze haengt auf halber Hoehe in einer kleinen Schlucht - ausser auf die unendlichen gruenen Berge, und bis wir endlich mal lebendiges Leben antrafen (im dichtesten Schneesturm), waren wir eine weitere halbe Stunde gefahren. Aber auch dies war nur eine kleine Ansiedlung mit nur wenigen erleuchteten Fenstern und bis wir in einem Ort waren, wo wir *endlich* tanken konnten (oh graus, sah mich echt schon im dunklen Maerchenwald im Schnee gefangen, ohne Heizung und ohne die geringste Idee, wie man Hilfe hindirigieren sollte), sind noch mal 20 Minuten vergangen.

Aber dennoch, dieses "Abenteuer Arkadia" hat mich wirklich schwer beeindruckt. Den Maerchenwald und das Spukdorf haette ich im Leben nicht gesehen, haetten wir nicht den Kartenfehler gemacht. Und man stelle sich vor: irgendwer muss der letzte Einwohner dort gewesen sein. Ganz allein, der naechste Nachbar 30 Autominuten entfernt. Was ein Leben...

Nachdem, was wir in der Karstoede von Lakonia gesehen haben, in der gruenen Berglandschaft Arkadias - ich verstehe jetzt genau, weshalb so viele Griechen in den 60ern nach Australien gingen. Schlimmer konnte das Leben nicht werden, nicht haerter, nicht einsamer. Irgendwie was das Ganze also zur ungeplanten Bildungsreise geworden, ganz tief in die Geschichte des griechischen Alltags von vor nicht mal 50 Jahren.

Immer noch beeindruckt,
Carmen
hi carmen..
zuerst einmal bin ICH beeindruckt,das DICH das beeindruckt...als überzeugte grosstädterin.. Wink

kanns aber sehr gut nachvollziehen.

das geht mir sehr oft so-vieleicht nicht sooo extrem-selbst hier auf unserer mini-insel,wenn ich im winter mit dem moped in den entlegensten gegenden unterwegs bin.

es gibt wirklich noch orte in denen die zeit still steht.

selbst hier kannst du stundenlang in der gegend rumfahren-speziell an der westküste ohne einen menschen zu treffen,und gelangst an eine anhäufung von häusschen bei denen du dich fragst wie man da überleben kann.

absolut verstehende grüße,
stefan
> zuerst einmal bin ICH beeindruckt,das DICH das beeindruckt...als überzeugte grosstädterin..

Hae? Natuerlich finde ich Natur etc schoen, ich koennte bloss nicht auf Dauer so ruhig leben Wink

Hab grad mal im Reisefuehrer nachgelesen. Die Gegend, die wir zufaellig erkundet haben, gilt fuer die Autoren als die "most scenic of all Peloponnes"... glaub ich gern. Und als ich eben so las, fiel mir der vorher nicht erwaehnte phantastische Wasserfall ein, der da so aus dem Nichts ploetzlich neben der Strasse hernieder ging... wie sagen die Autoren: absolutely breathtaking.

Und ich glaub, ich muss tatsaechlich auch mal in Zakynthos einfallen Smile Je laenger man in GR lebt, desto mehr wunderbare Ecken tun sich auf...

Gruss, Carmen
Carmen schrieb:> zuerst einmal bin ICH beeindruckt,das DICH das beeindruckt...als überzeugte grosstädterin..

Hae? Natuerlich finde ich Natur etc schoen, ich koennte bloss nicht auf Dauer so ruhig leben Wink

Hab grad mal im Reisefuehrer nachgelesen. Die Gegend, die wir zufaellig erkundet haben, gilt fuer die Autoren als die "most scenic of all Peloponnes"... glaub ich gern. Und als ich eben so las, fiel mir der vorher nicht erwaehnte phantastische Wasserfall ein, der da so aus dem Nichts ploetzlich neben der Strasse hernieder ging... wie sagen die Autoren: absolutely breathtaking.

Und ich glaub, ich muss tatsaechlich auch mal in Zakynthos einfallen Smile Je laenger man in GR lebt, desto mehr wunderbare Ecken tun sich auf...

Gruss, Carmen
...na denn mach mal,wir freuen uns drauf.. Wink
Eine Freundin aus Deutschland erzählte mir neulich, dass sie noch vor 1999 dachte, in Griechenland würden die Menschen auf Esels reiten und es würde Albanien gleichen. Sie begründete es mit der Tatsache, dass die deutschen Medien damals sehr wenig über Griechenland berichteten und sie sich nicht wirklich für Griechenland interessierte. Naja und wenn man einem griech. Restaurant in Dtl. einen Besuch abstattet und von den Wänden Schafsfelle und steinische Gemäuer anlachen... Nun gut, ihr Bild von Griechenland hat sich grundlegend geändert, aber es gibt sie doch noch die 'Ureinwohner 'Griechenlands. Schon wenn man raus aus Patras in Richtung Hellmos fährt, stehen vereinzelte Steinhäuser herum, ohne Strom, fliessendes Wasser... wo tatsächlich Menschen leben. In den Kykladen ist mir dieses Bild der absoluten einsamen Idylle auch schon begegnet.

>Und ich glaub, ich muss tatsaechlich auch mal in Zakynthos einfallen Smile Je laenger man in GR lebt, desto mehr wunderbare Ecken tun sich auf...<

Ich finde es teilweise erschreckend, wie wenig man doch vom eigenen Land weiss. Es gibt tatsächlich Bekannte in Patras, die kaum über den Tellerrand schauen. 'Thessaloniki, da war ich noch nie' oder eine Bekannte, wohnhaft in Thessaloniki, hat es erst mit 23 'geschafft' mal zu den Wasserfällen nach Edessa zu fahren. Den Kykladen wurde erst letztes Jahr ein Besuch abgestattet und von ionische Inseln, Peloponnes etc. ganz zu träumen. Schämen sollte man sich vor soviel kultureller Faulheit. Wink

Grüsse,
Emi
stefan schrieb:
Carmen schrieb:> zuerst einmal bin ICH beeindruckt,das DICH das beeindruckt...als überzeugte grosstädterin..

Hae? Natuerlich finde ich Natur etc schoen, ich koennte bloss nicht auf Dauer so ruhig leben Wink

Hab grad mal im Reisefuehrer nachgelesen. Die Gegend, die wir zufaellig erkundet haben, gilt fuer die Autoren als die "most scenic of all Peloponnes"... glaub ich gern. Und als ich eben so las, fiel mir der vorher nicht erwaehnte phantastische Wasserfall ein, der da so aus dem Nichts ploetzlich neben der Strasse hernieder ging... wie sagen die Autoren: absolutely breathtaking.

Und ich glaub, ich muss tatsaechlich auch mal in Zakynthos einfallen Smile Je laenger man in GR lebt, desto mehr wunderbare Ecken tun sich auf...

Gruss, Carmen
...na denn mach mal,wir freuen uns drauf.. Wink
...ach ja,vergessen.

mit schnee wird´s schwierig,sommer wie winter. Smile

aber märchenwald gibt´s genug..
sto kalo,
stefan
Emi Kuipers schrieb:Ich finde es teilweise erschreckend, wie wenig man doch vom eigenen Land weiss. Es gibt tatsächlich Bekannte in Patras, die kaum über den Tellerrand schauen. 'Thessaloniki, da war ich noch nie' oder eine Bekannte, wohnhaft in Thessaloniki, hat es erst mit 23 'geschafft' mal zu den Wasserfällen nach Edessa zu fahren. Den Kykladen wurde erst letztes Jahr ein Besuch abgestattet und von ionische Inseln, Peloponnes etc. ganz zu träumen. Schämen sollte man sich vor soviel kultureller Faulheit. Wink
Hi Emi,

harte Worte... ob's nun "kulturelle Faulheit" ist, weiss ich nicht recht. Ich war auch noch nie in Edessa oder auf den Ionischen Inseln. Noch nicht mal in Meteora. oder im Piliion. Ueberhaupt bin ich fast noch nie allein und mit der Absicht losgezogen, mir jetzt einen kulturellen Hoehepunkt anzuschauen, waren meist Ausfluege, an die ich mich angehaengt habe. Oder ich habe einen anderen, echten Grund, zB Freunde zu besuchen. Fuer vieles braucht man auch ein leistungsfaehiges Auto - schon allein deswegen muss ich persoenlich immer auf eine "Gelegenheit' warten. Dann kommen oft Hotelkosten dazu - man kann nicht mal eben so nach Thessaloniki fahren, von Patras aus ist das ja eine ganze Tagesreise!

Und Faulheit, klar. Im Sommer falle ich am WE lieber ueber den naechsten Berg, um den naechsten Strand heimzusuchen, oder ich suche mir eine Insel aus, wo ich ausgiebigst am Strand rumluemmeln kann. Oder besuche Freunde auf Inseln Wink

Ich glaub, Griechen geht's da nicht viel anders, wenn man Zeit hat, dann verbringt man die mit Freunden und gurkt nicht unbedingt stundenlang durch die Gegend. Ach und noch was: Der Rueckreiseverkehr am Sonntag abend ist grauenvoll - stundenlanges Warten an den Diodia der Autobahn... *stoehn*. Das war zB unser gestriger Hauptrund, unbedingt noch nachts nach Athen zurueck zu wollen - obwohl wir unsgesamt fuer "nur mal eben gucken, wie's da ausschaut" 13 Stunden unterwegs waren!

Also, nicht so hart ins Gericht gehen Wink Auf meinem Wunschzettel steht auch noch so vieles, was ich *irgendwann* mal sehen moechte...

Gruss, Carmen
Hallo Ihr Lieben,

ich glaube nicht, dass das kulturelle Faulheit ist und auch kein griechisches Phänomen (typisch griechisch finde ich eher, dass viele außer GR noch nie ein anderes Land besucht haben und daher.... ich hör lieber auf). Wenn ich überlege, welche schönen Ecken es in D gibt, wo ich noch nie war oder nur durch Zufall (Seminare, Wechel meines Arbeitseinsatzortes etc.) hin gekommen bin und dann überrascht war, wie schön es dort war. Ich glaube das liegt eher daran, dass man eher die Möglichkeit hat, es sich anzusehen und von daher nicht so einen Blutdruck hat, es unbedingt in Angriff zu nehmen, also so mehr ein interkulturelles AVRIO. Fahre ich aber ins Ausland oder nach GR, habe ich immer einen Reiseführer dabei und überlege mir was ich sehen will und wen ich besuchen werde. Am Mittwoch kommen unser Neffe und unsere Nichte aus Patras, da unser Sohn getauft wird, und ich überlege schon fieberhaft, was ich denen in Berlin zeigen kann. Das letzte mal, dass ich auf dem Fernsehturm war, war auch mit meinem Neffen aus GR und es war sehr schön. Abr warum soll ich dahin? Kann ich doch jeden Tag machen. So wie der Athener wahrscheinlich auch nicht jeden Tag auf die Akropolis kraxelt. Oder Carmen?

Gruß Stephan
Hi Stefan,

>>es gibt wirklich noch orte in denen die zeit still steht.

selbst hier kannst du stundenlang in der gegend rumfahren-speziell an der westküste ohne einen menschen zu treffen,und gelangst an eine anhäufung von häusschen bei denen du dich fragst wie man da überleben kann.

<<

Ja, genau, wie machen die das? Wir haben mehrere Doerfer passiert, wo ich mir genau *diese* Frage gestellt habe. Nur von Oliven und Orangen kann man ja wohl kaum leben, oder? Und dann diese einsamen klitzekleinen Hoefe, wo wirklich eine einzige Familie das ganze Leben zusammen gehaust hat. Ohne Wasser, Strom, Heizung. Muss schrecklich gewesen sein.

Abgesehen davon, dass ich verstehen kann, wenn man sich dann auf's Schiff nach Australien setzt (gesetzt hat), wovon leben die, die noch heute in den Doerfern sind und noch keine 60 Jahre alt?
>> So wie der Athener wahrscheinlich auch nicht jeden Tag auf die Akropolis kraxelt. <<

*stoehn*, war da schon 12 mal, frag mal wieso... aber "kulturelles Avrio" finde ich gut, das trifft es bei mir auf jeden Fall Wink
Hallo Carmen,

Asche auf mein Haupt, aber die Worte 'kulturelle Faulheit' waren wirklich nicht bös gemeint. Es liegt bei mir in der Familie zu reisen. Schon in meiner Kindheit wurden die Koffer auf's Auto gepackt und ab ging die Fahrt. Ich habe auch Verwandte in Niederlande und Deutschland und die mussten auch mal besucht werden, mind. einmal im Jahr. Smile Ich glaube vor diesem Hintergrund, hat sich mein Anspruch dahin verändert, dass ich wirklich versuche in jeder freien Minute zu reisen. Naja zumind. in meiner Studienzeit. Die ist leider nun auch vorbei ...

Pilion ist aber nicht so weit von Athen entfernt. Wenn die Zeit mal vorhanden ist: es gibt wunderschöne Plätze dort. Wasserquellen und das satte Grün der Wälder erinnert mich sehr stark an die nordeuropäischen Wälder.

Grüsse,
Emi
>> Pilion ist aber nicht so weit von Athen entfernt. Wenn die Zeit mal vorhanden ist: es gibt wunderschöne Plätze dort. Wasserquellen und das satte Grün der Wälder erinnert mich sehr stark an die nordeuropäischen Wälder. <<

Glaub ich gern und moechte dort unbedingt mal hin. Nur trau ich es erstens meinem kleinen Atos nicht zu, zweitens ist es allein langweilig und man muss drittens erst jemanden ueberzeugen, mitzukommen Wink

Gruss, Carmen
Ja, Pilion gehoert zu den zwei, drei Ecken, wo ich noch nicht war, da wuerde ich auch gerne mal hin. Wohl nicht im Juli, nehme ich an, aber wenn die ganzen Wohnmobil****** weg sind, soll es da ja echt schoen sein.
>Glaub ich gern und moechte dort unbedingt mal hin. Nur trau ich es erstens meinem kleinen Atos nicht zu, zweitens ist es allein langweilig und man muss drittens erst jemanden ueberzeugen, mitzukommen Wink<

Nur so am Rande... mein Freund, ich und Variant/VW Baujahr (zw. 1969-72 + 4 Gänge) haben es auch geschafft durch Pilion zu fahren, naja mehr zu tuckern. Mehr als 30km/h geht ja eh nicht aufgrund der reichlich engen Kurven, aber dein Atos würde den Variant locker, flockig links liegen lassen. So, eine Ausrede weniger Wink und was ist mit dem Liebsten...

Gruss,
Emi


Ps: Ich war letztes Jahr Anfang Juli dort. Man glaubt es gar nicht wie ruhig es war. Die paar Wohnwagen waren schon auf den Zeltplätzen verfestigt ... freie Fahrt, fast freie Strände.
Hallöchen,

war dieses Jahr im Oktober im Pilion und mit einem griechischen Leihwagen unterwegs. Die Dörfer sind landschaftlich sehr schön gelegen, aber wovon die so leben habe ich mich manchmal auch gefragt. Aber die Leute waren sehr aufgeschlossen, wir sind ja Deutsche. Englisch gesprochen mit Händen und Füßen. Sehr gastfreundlich gewesen sind sie und verhungert sind wir auch nicht. Haben teilweise Hausmannskost bekommen und sehr wenig dafür gezahlt, obwohl wir freiwillig mehr geben wollten. Es war schon toll. Landschaftlich und menschlich. Unser Ausgangspunkt zu den Touren war immer Volos. In der Nähe haben wir bei Freunden gewohnt.
Tschau und Grüße
Gerlinde
Gerlnde schrieb:Aber die Leute waren sehr aufgeschlossen, wir sind ja Deutsche.
Aeh.... hmmm... jaaaa.....

Rolleyes
Hallo an alle Freunde einsamer Landschaften,
wir waren heute im Amphrakischen Golf bei herrlichstem Winterwetter. Ja, wirklich i m Golf. Er liegt zwischen Arta und Preveza und ist von uns (Lefkas) eine gute Stunde weg.
I m Golf deswegen, weil vom Festland aus ein Damm zunächst zu einer Insel und dann viele km weiter zu einer zweiten Insel führt. Immer Golf links und Golf rechts. Auf der zweiten Insel liegt ein kleines Fischerdorf - KORONISIA -, das im Sommer ziemlich überfüllt sein dürfte, im Winter aber traumhaft einsam ist. Und die Fischkneipen haben geöffnet.
In den nahen Teilen des Golfs kann man Pelikane, Seiden- und Silberreiher sehen und viele andere geflügelte Wintergäste.
Wir haben dort eine Deutsche besucht, die Straßenstreuner betreut und nach Deutschland vermittelt.
Bei der Rückkehr nach Lefkas versank die Sonne in rosa-orange-blaßvioletten Flächen in der völlig glatten Lagune.
Während des Tages heute zwei Filme verschossen.
Also: Akarnanien (noch nie gehört, was!) und der Epirus samt Ionischen Inseln sind außerhalb der Hochsaison auch sehr besuchenswert.
Noch voller Winterlandschafts - Glück:
Fritz
Das stimmt.
Wir hatten einen Tag Zwangsaufenthalt in der Ecke mit hoellischem Sturm, den wir aber in und um Preveza, mit kleinem Abstecher nach Lefkas, sehr gut rumgekriegt haben.
Fischrestaurants hab ich nicht gefunden (das ist ohne persoenliche Empfehlung auch immer heikel, finde ich), aber in Preveza gibts ueberraschend gute Italiener (damit meine ich Nudeln ohne Zimt.. Wink )
Carmen schrieb:>> Pilion ist aber nicht so weit von Athen entfernt. Wenn die Zeit mal vorhanden ist: es gibt wunderschöne Plätze dort. Wasserquellen und das satte Grün der Wälder erinnert mich sehr stark an die nordeuropäischen Wälder. <<

Glaub ich gern und moechte dort unbedingt mal hin. Nur trau ich es erstens meinem kleinen Atos nicht zu, zweitens ist es allein langweilig und man muss drittens erst jemanden ueberzeugen, mitzukommen Wink

Gruss, Carmen
He Carmen, nur Mut.
Das Wägelchen ist ganz schön taff!
Unser Atos hat uns zu dritt (3 Erwachsene) von Saloniki in 5 Stunden bis nach Egio gebracht. Ich bin das "letzte Stück" von Lamia auch noch ziemlich "gebrettert", weil wir unbedingt die letzte Fähre kriegen wollten, sonst wären wir zu spät zum Abendbrot gekommen.
Unsere Freunde haben an dem Tag nicht mehr mit uns gerechnet, als wir ankündigten erst mittags loszufahren zu wollen.
Auch eine kleine Peloponnestour und eine allerdings viel gemütlichere Rückfahrt um dann doch mal was von der Landschaft zu sehen, hat er auch ohne Murren erledigt.
Also wenn wir mal ein Atostreffen machen sollen... ;-))))))

Sabine
Hallöchen,

die Bezeichnung "wir sind ja Deutsche" war sehr schlecht gewählt. Wollte damit die Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit der Menschen hervorheben, die uns sehr überrascht hat. Wir waren echt baff. Hatten mit mehr Schwierigkeiten gerechnet, z.B. wegen der Sprache usw. Es war ja schon außerhalb der Saison. Wir waren auch bei griechischen Freunden, die uns mehr Schwierigkeiten vorhergesagt haben. Aber es ist ganz anders gekommen. Sehr zum Positiven. Es war einfach schön. Wenn man etwas gesellig ist und ohne Vorbehalte solche Touren als "Tourist" auch unternimmt kann man auch schöne Dinge erleben. Sprachlich sich mit Händen und Füßen zu verständigen war eine Erfahrung, die wir bis jetzt noch nicht gemacht haben. Wie das alles geklappt hat, das frage ich mich manchmal heute noch. Aber wer will, es geht alles.
M.f.G.
Gerlinde
Jetzt bin ich schon etwas überrascht. Ich dachte die "Einwohner" hier würden (anders als die Eingeborenen) jedes Wochenende mal einen Ausflug in eine andere Ecke von Hellas unternehmen, um es kennen zu lernen.

Es ist schon klar, im eigenen Land ist man immer etwas fauler und fast jeder besitzt mehr Reiseführer fremder Länder, als von der eigenen Region. Und wer sich den Süden auserkoren hat, geht weniger in Deutschland auf Entdeckungsreise. Trotzdem, hätte ich gedacht, Ihr kennt mehr.

In meinen knapp 30 Aufenthalten habe ich eigentlich fast jede Ecke (egal ob ganz unten, ganz oben, recht oder links, das Landesinnere und viele kleine und große Inseln) kennengelernt. T. T. nur durchfahren, z.T. aber mit dem WoMo auch richtig entdeckt.

Als wir noch jährlich 6 Wochen dort unterwegs waren, haben wir vorrangig solche Gegenden gesucht (oder wurden von Ihnen gefunden...). Sei es an der Küste, im Gebirge oder auf einer Insel. Immer wenn wir dann Einheimischen von unseren Erlebnissen berichteten, waren die sehr erstaunt und teilten mit, dass sie außer Athen (z.B. wegen Krankenhaus) keine anderen Regionen des Landes, oft noch nicht mal andere Teile ihrer Insel kannten.

Nicht selten kam es vor, dass wir uns etwas zuviel zugemutet hatten, bzw. die typisch griechischen Tipps zum besten Weg falsch interpretiert hatten: Bei Metsovo nahmen wir mal einen Weg, der wahrscheinlich nur alle paar Wochen mal befahren wurde und in der Dämmerung stand plötzlich ein Rudel der dort bekannten wilden Hirtenhunde vor uns und belagerte lange den Campingbus. Wir stellten uns schon auf eine kalte Nacht in der Wildnis ein, kamen dann aber doch in ca. 4 Stunden 15 km weit (steil, eng, schlammig) und entdeckten Licht.

Beliebt waren auch immer Autopannen in menschenleeren Gebieten, sogar auf unserer Insel Naxos. Nach vielen Stunden Wartezeit (No Handy - No Empfang) kam meist ein Hirte vorbei. Entweder wurde dann mit Muskelkraft die Sache behoben oder nach langem gemeinsamen Marsch kam man mit 4-Wheel zurück. Viele Helfer haben wir dann noch Jahrelang besucht. Die Strände im Süden kennt bis heute kam jemand und die Einheimischen erst recht nicht - noch nicht mal die Reiseführer. Dort leben viele, so wie wir die meisten Griechen persönlich kennen gelernt haben (typisch romantisches Bild - das natürlich heute nur noch für die Wenigsten gilt): Sehr, sehr einfach, z.T. ohne Strom, Fließend Wasser, Toilette, u.s.w. Man lebt von den Ziegen/ Schafen, etwas selbst angebautem und verkauft jedes Jahr ein kleines Grundstück (viele wirklich arme Menschen, haben hunderttausende von Qm Land), um sich etwas kaufen zu können. Manchen haben wir dann nach und nach Solarstrom, TV, Kühlschrank, u.s.w. günstig aus Deutschland mitgebracht.

Im ersten Naxos-Jahr hatten wir uns verfahren, landeten dann irgendwann im dichten Kalami. Endlicht tauchte ein Grieche mit Strohhut auf. Ich fragte brüchig: "Pou ine o dromos bros Naxos?" Er zurück in rheinisch: Wat willste denn , die Insel heißt Naxos oder meinst Du Chora - das Dorf? Wir haben uns dann ca. 15 Jahre jährlich gesehen.

Sehr schön waren auch immer Wege, die immer enger wurden und irgendwann einfach aufhörten - ohne eine vernünftige Chance zu wenden. Nach weiterem Fussweg war dann meist ein Haus, mit netten alten Bewohnern. Nach zuviel Käse und Kaffee haben wir dann meist irgendwie den Rückwärtsweg geschafft oder erst mal eine Nacht verbracht. Sogar auf Kreta unmittelbar neben der berühmten Vai-Bucht...

Im Pilion verbrachten wir 2 schöne Tage am Strand von Tharanda und wollten abends zurückfahren. Mit dem Renault Rapido und Vorderradantrieb KEINE Chance - erst als wir irgendwann ein paar Bauern mit 4x4 fanden, konnten wir 200 m hoch gezogen werden, um dann wieder weiter zufahren. Der Beton war glattgeschmirgelt, die Straße zu steil und kurvig!

An solchen einsamen Stellen wollten wir immer unser Häusschen haben - aber alles kam ganz anders...
Schatz, wir *arbeiten* in Griechenland, schlagen uns mit Behoerden rum, versorgen Haushalte und Familien... ich vermute, nach 30 Urlauben in Griechenland hab ich auch viel mehr gesehen als jetzt. Und glaub mir, ich habe *ne Menge* gesehen, aber nicht alles.

Und nein, genauso wenig wie der Normalmensch sein Leben in Deutschland damit verbringt, jedes Wochenende in eine andere Ecke zu fahren (weil der Mensch naemlich auch noch andere Sachen macht an seinen Wochenenden), tut man das nirgendwo anders, wo man lebt und arbeitet.

Abgesehen davon (Bartwickelmaschine), dass es ein enormer Zeitaufwand ist, teuer und vermutlich auf die Dauer sozial isolierend, braucht man mindestens ein hervorragendes Auto oder Motorrad.

Unglaublich, diese Touris Wink Ich frag mich, wie die sich vorstellen, wie wir unser Leben hier gestalten - als Dauerurlaub?

*kopfschuettel*
Carmen
Alleine DAS HIER:

> Als wir noch jährlich 6 Wochen dort unterwegs waren,

Den moechte ich sehen, der in GR 6 Wochen Urlaub hat....
Geradezu unwirklich. Wie der Thread es schon sagt ::
Genauso unwirklich, wie einem immer der Anblick von klotzigen Wohnmobilen an Straenden erwischt, die man eigentlich unverschandelt in Erinnerung hatte. Ich bin sowas von saufroh, dass Samos fuer derlei zu weit vom Schuss ist....
Naja, nix fuer ungut.
*Das* Thema ueberlasse ich anderen Foren Tongue

Ansonsten bleibt Carmen nicht viel hinzuzufuegen.
Ich habe fast alle Ecken mal gesehen, mehr aber auch nicht, weil mein Wohnfelsen fuer mal-eben-ein-wochenende-durch-GR tingeln zu weit vom Schuss ist und - tatsache - ich meist arbeiten muss. Wie die meisten hier. Und die meisten bei uns arbeiten im Sommer 7 Tage/Woche,
Ohhh, jetzt verstehe ich langsam die Kommentare der Leute aus dem In-Greece-Forum.

Entweder habt Ihr Beiden hier jetzt etwas völlig falsch verstanden,
ich mich doch zu blöd ausgedrückt
oder es geht halt wirklich nicht.

Nur Soviel: an den Stränden wo wir immer mit dem WoMo standen, hat uns FAST kein Mensch (vor allem keine Touris) gesehen, weil
1. auch den Einheimischen zu weit weg,
2. wirklich völlig unbekannt
3. wir außerhalb irgendwelcher Saisonzeiten dort waren.

Dagegen kam es schon öfters vor, dass griechische Anlieger (aus dem Bereich mehrerer Kilometer) einen Mittag oder Abend mit uns bei Essen und Trinken verbracht hatten oder wir umgekehrt bei diesen waren. Auch die Astinomia kannten wir bestens mit Kafedaki, u.s.w.

Weiterhin konnte man unser WoMo NIE in Gesellschaft eines Zweiten entdecken. Wenn mal andere zu uns kamen, sind wir weiter gefahren, um WoMo-Burgen erst gar nicht enstehen zu lassen.

3. konnte man unser Fahrzeug fast nie sehen und ich würde wetten, dass außer Einheimischen noch nie jemand so an diesem Strand stand, wie gesehen, weil eben völlig unbekannt.

4.Das unser Platz anschließend sowohl von eigenem, fremden, als auch natürlich angespültem Dreck gereinigt hinterlassen wurde und keine Zweige, o.ä.abgebrochen wurden, u.s.w. versteht sich von selbst.


Ich würde niemals jemanden pauschal verurteilen, nur weil er z.B. einen Kampfhund hat. Das gleiche wünsche ich mir dann auch. Nur weil ich ab 1985 WoMo`s hatte, bin ich noch lange kein typischer Wohnmobilist...

Ach so, Carmen, wir haben nicht wenig Athener kennengelernt, die im Sommer 6 Wochen auf Ihrer Heimatinsel waren und die Rentner haben meist übersommert...
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