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Normale Version: Anpassung und Sozialverhalten
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Gerade in letzter Zeit merke ich oft, dass ich mich in den zwei Jahren hier in vielen Dingen "angepasst" habe, aber nicht immer kann ich darauf auch stolz sein.

Das sind Kleinigkeiten, wie die Tür, die man nicht mehr selbstverständlich dem nächsten aufhält, das kann das Taxi sein, in das man reinspringt, weil man etwas flinker auf den Beinen ist als andere, das kann das Weglassen des eigenen Namens am Telefon sein, gar nicht mehr zu registrieren, ob man den eigenen Einkaufswagen quer im Gang des Supermarktes stehen lässt und alles sowas.

Irgendwie schottet man sich ab, man verliert ein bisschen Höflichkeit, vielleicht, weil man sowieso nicht mehr erwartet, dass einem von anderen Höflichkeit entgegenkommt?

Mir ist das kürzlich aufgefallen, gefallen tut's mir aber nicht.

Wie ist das mit Euch? Hat der Umzug nach Griechenland Auswirkungen auf das Sozialverhalten gezeigt?

Nu aber >husch zum amt>
Carmen

> Irgendwie schottet man sich ab, man verliert ein bisschen Höflichkeit, vielleicht, weil man sowieso nicht mehr erwartet, dass einem von anderen Höflichkeit entgegenkommt?

Na, das ist aber auch ein Grosstadtproblem....
Für mich Landei braucht es da nicht ganz so viel Anpassung.. =8-)

Obwohl, das elegante Vordrängeln im Supermarkt oder das gewagte Niederbrüllen eines
anderen am Markstatnd, um zuerst bedient zu werden... wie du mir, so ich dir, und wenn dus nicht tust,brauchst du für alles ja noch länger...

Wichtig ist glaube ich, dass man das immer im Kopf hat und auch mal umschalten kann.
Wenn ich im Winter mal nach Hamburg fahre, muss ich das schleunigst jedesmal tun, sost gibts Ärger =8-)
Auf die weise bewahrt mansine Selbstkontrolle.

>
> Wie ist das mit Euch? Hat der Umzug nach Griechenland Auswirkungen auf das Sozialverhalten gezeigt?

Das will ich doch hoffen! =8-))

-->Tobi

Carmen schrieb:
> Gerade in letzter Zeit merke ich oft, dass ich mich in den zwei Jahren hier in vielen Dingen "angepasst" habe, aber nicht immer kann ich darauf auch stolz sein.
>
> mir ist das auch schon an mir aufgefallen, aber ich versuche doch irgendwie mich nicht "anzupassen", sondern so zu bleiben wie ich bin, nämlich freundlich und höflich, wenns auch manchmal schwerfällt. Ich lasse weiterhin Leute an der Kasse vor, die hinter mir stehen und nur 2 Sachen eingekauft haben, auch wenn ich angeschaut werde, als käme ich vom Mond. Ein Dankeschön erwarte ich eh nicht, nett wäre trotzdem eine kleine Geste oder ein Lächeln.
Ich lebe auf dem Dorf und Anpassung würde für mich bedeuten, wieder ins Mittelalter zu verfallen. OK, hab etwas übertriebenWink))
Ganz so schlimm ist es auch nicht. So ca vor einem halben Jahr hat sich mal ein älterer Herr bedankt, nachdem ich ihm die Tür aufgehalten hab.
Schöne Grüße vom Land

Hallo Carmen!!
Was Du ansprichst,ist ja wohl nicht nur ein Problem der griechischen Gesellschaft,sondern ein allgemeines in unserer
materialisierten Welt.Jeder wird gezwungen???seinen eigenen
Weg zu gehen und das artet dann halt in solchen Verhaltensweisen aus.Ich bin nur noch Ich, oder ich will nur noch,wasmir gut bekommt.
Aber bleiben wir bei unserer Höflichkeit und freuen uns um so mehr,wenn einmal eine freundliche Geste zurück kommt.

Gruss Hans

http://members.e-media.at/joh.teutschlaender
Hateu55 schrieb:
> Hallo Carmen!!
> Was Du ansprichst,ist ja wohl nicht nur ein Problem der griechischen Gesellschaft,sondern ein allgemeines in unserer
> materialisierten Welt.
Wobei ich immer ergänzen würde: Je anonymer, desto schlimmer.
Das hat glaube ich nur am Rande mit Materialismus zu tun.
Hier auf der Insel, wo man auch schwer der Drachme huldigt, ist man im allgemeinen immer sehr freundlch und hilfsbereit - ausser auf der Post, in der Bank oder den vielgepriesenen Behörden... =8-)

ich denke, du beschreibst in erster linie eine allgemeine großstadtproblematik, zu finden in jeder großstadt der welt.
in der anonymität der großstadt bleibt viel zwischenmenschliches auf der strecke.
an mir selbst habe ich bemerkt, daß ich mich dem rabiaten fahrstil der athener auto- und motorradfahrer in kürzester zeit angepasst habe; ich denke, das ist notwehr.
dennoch ist mir die mentalität der griechen, die sich auch beim autofahren aüßert, lieber, als die der Deutschen oder der Holländer. dort gibts mir zu viele oberlehrer.

> dennoch ist mir die mentalität der griechen, die sich auch beim autofahren aüßert, lieber, als die der Deutschen oder der Holländer. dort gibts mir zu viele oberlehrer.

Jaa, das autofahren.... du hast mit den Oberlehrern schon recht (zumindest in Deutschland; ich finde, wenn es überhaupt etwas wie angenehme Autofahrer geben kann, dann in Holland..)
Allerdings ist mir diese Mentalitätsäusserung beim Autofahren entschieden zu gefährlich =8-)
Aber darüber könnte man*bücher* schreiben.
Vielleicht mache ichs mal.... =8-)

zweifellos hast du recht.
doch kann ich in griechenland den oberlehrer gar nicht so raushängen, weil ich der sprache nicht mächtig bin :-(
nestor