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Normale Version: Herzenswunsch
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Kostas

Hallo zusammen
Anfänglich will ich euch als Halbgrieche über eure Seite gratulieren. Ich bin durch die Homepage von Tobias Schorr „www.Methana.com“ zu euch gestossen, da ich ursprünglich aus Methana bin und dort noch ein Ferienhaus besitze, treffe ich mich regelmässig mit Tobias.
Ich verfolge seit längere Zeit die verschiedene Diskussionen, die ich sehr interessant finde.
Es hat sich aber in der Zwischenzeit für mich die Frage gestellt, da so viele Leute nach Griechenland auswandern wollen und zögern, ob man im Leben nicht auch mal etwas riskieren sollte. Ich weiss dass es nicht für jeden einfach ist, da eine derartige Aktion mit viel Vorbereitung verbunden ist. Aber das Leben ist schon kurz genug, um lang damit zu warten. Man sollte nicht immer das machen was uns der Verstand sagt, sonder mal auf das Herz hören.
Anbei noch eine kleine Seite meines Bruders Reitbetrieb in Koropi.

Viele Grüsse aus Zürich

Kostas

http://mypage.bluewindow.ch/a-z/daremas/
Hi Kosta!

Du hast vollkommen Recht, schwierig oder nicht, letztendlich sollte man einfach tun, was das Herz begehrt Wink. Vielleicht ist es sogar einfacher, wenn man nicht ZUVIEL drüber nachdenkt oder zuviel im Voraus wissen möchte, sonst hat man von vornherein Angst und die Dinge kommen tatsächlich so, wie man befürchtet. Man sollte schon wissen, dass es nicht "einfach" sein wird und die Urlaubssituation anders ist als dort zu leben, wo man hin möchte. Ich denke, das gilt für jedes andere Land außer der Heimat, natürlich nicht nur für Griechenland!

Viele Grüße (bitte auch an Tobias von Methana.de)
Martina aus Paros
wo wir heute einen schönen, warmen und sonnigen Vorfrühlingstag erleben Wink

http://www.paros-online.de
Hallo Kostas,

da hast Du recht! Und wenn es nicht mein Herzenswunsch waere, dort zu leben, wo ich lebe, stimmt was nicht <img src="icons/icon7.gif" alt="Wink))" border=0 align=absmiddle>

Ich moechte allerdings einschraenken, dass es doch eine ganze Menge gibt, auf das man sich vorbereiten sollte, wenn man denn so gar keine Idee hat, auf was man sich einlaesst. Mal ins Extrem gesprochen, wenn ich mich nach Hinterchina verliebe und dann davon ausgehe, dass die Gesellschaft in allen Facetten genauso funktioniert, wie ich es aus Nordeuropa gewohnt bin, krieg ich mit Sicherheit ein ernsthaftes Problem.

Witzigerweise ist man in Bezug auf 'exotische Kulturen' darauf eingestellt, dass die Behandlung als Auslaender im neuen Land nicht angenehm werden koennte. In einem europaeischen land rechnet man damit allerdings nicht....

Zumal, wenn man das Land zu kennen meint, weil man ganz oft dort war und das, was man 'sieht' und erlebt zunaechst ganz bekannt aussieht.

Es gibt jedoch eine Menge Unterschiede in den Werten und Normen und man kriegt einen ganz schoenen 'Kulturschock', wenn man versucht, sich hier einzuleben. Nicht nur das, es nagt teilweise sehr an der Psyche...und am Wohlbefinden, ohne dass man auf den Punkt sagen koennte, was einen eigentlich so fertig macht. Jedenfalls im ersten Jahr so ungefaehr.

Ich habe inzwischen ganz viele gemischte Beziehungen scheitern sehen, eben aufgrund der Migrationsproblematik, beidseitig! Die Griechen verstehen die Nordlichter nicht und umgekehrt...ich habe aber auch Secondgeneration-Greeks in den Tisch beissen sehen.

Das Interessante ist ja auch, selbst, wenn man darauf vorbereitet ist, dass GR ganz anders funktioniert als Nordeuropa, trifft man 'garantiert' auf dieselben Schwierigkeiten wie der, der das erste Mal griechischen Boden betritt.

Es kostet enorm viel Kraft, nach Griechenland zu migrieren. Wenn es Dich interessiert, gehe ich gern mehr ins Detail und beschreibe auch, welche "Erklaerungen' ich dafuer habe; bzw. was denn so anders ist an GR und woran es liegt (zumindest ICH glaube, woran es liegt). ich wuerde mich dann ueber eine Diskussion darueber freuen!

Strahlenste Sonnenscheingruesse aus Athen
Carmen

Kostas

Hallo zusammen
Hallo Carmen
Als ich gestern vom „Herzenswunsch“ eines jeden schrieb meinte ich genau das, was jeden dazu bringt, auf den Gedanken zu kommen in ein anderes Land auszuwandern, zu flüchten oder zu reisen.
Die meisten haben in ihrem Wunschland ein paar Wochen Ferien verbracht und das Land auf eine Art erlebt, die sehr wahrscheinlich selten wieder erleben werden kann.
Dabei haben die meisten in solchen Ferien Erlebnisse gehabt, die über den öden und stressigen Alltag in der Heimat hinausgehen. Und genau das ist es, was ich meine. Man sollte nicht den Versuch starten aus einen „geordneten“ und gewohnten Gesellschaft weggehen um genau das Gegenteil zu erleben. Sondern man sollte vor allem flüchten, was uns an unserer Lebensart stört, um dorthin zu gelangen wo das vorhanden ist, was jeder sucht, vermisst oder liebt.
Hiermit will ich sicher nicht über Lebensarten kritisieren. Ich will lediglich auf eine Art jeden animieren, das zu suchen was sein Herz eigentlich will.
Zum Beispiel: Man fährt über Jahre in die Ferien nach Griechenland auf eine schöne, ruhige, sonnige Insel. Es wäre natürlich eine Fehler, zu glauben, man will unbedingt nach Griechenland auswandern egal wohin.
Man sollte probieren, den neuen Abschnitt des Lebens so zu gestalten wie er von den Ferien bekannt ist. Darunter versteht man die gleiche Betrachtungsweise und natürlich die gleiche Toleranz für das Land Kultur und Volk zu entwickeln, wie wenn man unter Ferienstimmung steht.
Dazu kommen natürlich die unvermeidlichen Pflichten und Bedürfnisse des Menschen, die erfüllt werden müssen. Aber meiner Meinung nach lässt sich das gut arrangieren.
Ich hoffe hiermit nicht zu einseitig zu wirken ich will nur zeigen wie ich es machen würde bzw. machen werde.
Noch einen schönen Tag.
Grüsse aus der Schweiz
Kostas

http://mypage.bluewindow.ch/a-z/daremas/
Moin moin Kostas,

das mit der Toleranz ist so eine Sache....in Griechenland gehen die Uhren halt anders und manchmal (zu Anfang ziemlich oft), wird man tatsaechlich in den Grundfesten seiner Identitaet erschuettert.

Im Norden wachsen wir mit einer Art Selbstbewusstsein fuer eigene Rechte und Pflichten auf, die in GR schlichtweg unbekannt ist oder gar kontraproduktiv. Das faengt bei der Informationsbeschaffung an, nicht nur, dass es grottenschwierig ist, ueberhaupt Informationen und Auskuenfte zu bekommen, man muss mindestens zwei verschiedene Weg gehen, denn jede Auskunft, die Du selbst von offiziellen Stellen bekommst, ist zunaechst FALSCH. Was wir unter Datenschutz, Bankgeheimnis, Arztgeheimnis verstehen, hat in GR nicht mal einen Namen...

Und ganz schlimm finde ich, wie Auslaender behandelt werden. OK, die meisten Griechen sagen, sie werden ebenfalls von allen, die irgendwie einen vom Staat bezahleten Posten haben, wie der letzte Dreck behandelt, sei es auf Behoerden oder Krankenhaus. Aber Auslaender sind halt der Schimmel auf dem Dreck. Klar gibt es Ausnahmen, aber die Xenophobie der Griechen ist ja sogar von Europaeischen Gemeinschaft in einer europaweiten Studie untersucht worden.

Da hilft mir meine Toleranz auch nicht weiter Wink

Ich finde allerdings die 'griechische Loesung' mit der schlechten Behandlung durch Staatsbedienstete umzugehen, auch nicht richtig, dieses unterwuerfige Gehorchen und dann zu Hause oder im Kafenion stundenlang zu meckern und zu jammern, aendert nichts. Meine griechische Umgebung haelt immer die Luft an, wenn ich mich 'wehre'....nur fang ich nicht mehr an zu streiten und auf meine Rechte zu pochen, sondern ich BEHAUPTE einfach laechelnd und ruhig, dass ich recht habe. Das das ganze so und so gemacht werden muss, das haette die und die uebergeordnete Stelle so gesagt. Ganz prima sind Geetztesnummern <g> dann klappt's auch mit dem Nachbarn.

Das klappt natuerlich nicht bei Dingen, gegen die man einfach nichts machen kann. Weder ist die Ueberweisung erfunden, noch die Einzugsermaechtigung, noch der Dauerauftrag. Das nervt. Man muss also fuer jede kleine Rechnung ewig an Bank- oder Postschaltern anstehen, um sie cash zu bezahlen, bei 40 Grad Hitze im Smog kann das reichlich nerven. Aber inzwischen haben wir das unter einander organisiert, so dass reihum einer, sagen wir, die Wasserrechnungen fuer alle Freunde auf einmal bei der Post bezahlt. Unsere griechische Umgebung empfindet das als ein "deutsches Wunder der Organisation", ich sehe das als reine Nervenschutzaktion Wink

Jaja, die Toleranz....die Unfreundlichkeit und den Mangel an Hilfbereitschaft der Athener (unter denen sie selber leiden!!!!) bricht man damit aber nicht. Man laesst sich nur halt nicht mehr nerven und findet seine kleinen, ganz privaten Auswege...

Liebe Gruesse
Carmen