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Normale Version: Strategien zum Umgang mit Ypokrissia
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Das waer' doch toll, wenn wir hier eine Bedienungsanleitung haetten *g

Nun, ein bisschen haben wir ja schon gesammelt, alles in Richtung "hinnehmen, damit abfinden". Ich persoenlich denke, richtig daran ist, dass man sicher nicht die ganze Gesellschaft auf den Kopf stellen kann. Aber im "Kleinen" kann man doch was tun... so leid es mir tut, irgendwo ist da was Wahres dran, dass man mit der Zeit selbst misstrauisch wird und dahin tendieren kann, einfach "nichts" mehr zu glauben, was ein Grieche Dir sagt.

Aber ich denke, das ist zu hart und so bin ich auch gar nicht gebaut. Ich sehe tatsaechlich, dass oftmals Ypokrissia wirklich "lieb" gemeint ist - nur ist das dann nichts weiter als schlichte Bevormundung! Ob es mir wehtut, dass meine Katze eingeschlaefert wird, ist doch allein meine Sache! Ich moechte einfach nicht vor "schlechten Gefuehlen" geschuetzt werden...und ich weiss, dass viele Griechen genau diese Auseinandersetzung auch in ihren Familien fuehren.

Eine Strategie ist demnach, immer wieder, immer wieder darauf hinzuweisen, dass meine Gefuehle allein meine Sache sind ... dass ich zwar anerkenne und hoch schaetze, dass man sich um mich sorgt, aber man behandelt mich bitte nicht wie eine fuenfjaehrige ohne Frustrationstoleranz!

Eine andere Strategie hat mir kuerzlich ein (deutscher) Freund erzaehlt: Betone, wie sehr Du sie magst, dass Du ein "Freund" bist und daher ehrlich sprichst, wenn Du was zu sagen hast. Betone unaufhoerlich, dass es Dir nur um das Beste fuer das Land, das Dorf, die Insel, die Familie geht...mit der Zeit wirkt es und sie gestehen zumindest Dir Aufrichtigkeit zu.

Habt Ihr weitere Strategien entwickelt?

Liebe Gruesse von der Front

Carmen Wink

Carmen schrieb:
> Eine andere Strategie hat mir kuerzlich ein (deutscher) Freund erzaehlt: Betone, wie sehr Du sie magst, dass Du ein "Freund" bist und daher ehrlich sprichst, wenn Du was zu sagen hast. Betone unaufhoerlich, dass es Dir nur um das Beste fuer das Land, das Dorf, die Insel, die Familie geht...mit der Zeit wirkt es und sie gestehen zumindest Dir Aufrichtigkeit zu.

Εin Gedanke dazu. Mir fällt oft auf, dass die Griechen in Gesprächen miteinander betonen, wie "ehrlich" oder "aufrichtig" sie das meinen, was sie sagen. *Das* kommt bei mir umso heuchlerischer an, ich weiß aber natürlich nicht, wie ein Grieche das empfindet. Vielleicht ist das für ihn das Zeichen, dass in dem Moment wirklich "ehrlich" zu ihm gesprochen wird???

Ansonsten muss ich leider passen: keine Strategievorschläge, außer sich weiter durch den Dschungel zu wurschteln, aus dieser Ecke Wink.

Liebe Grüße
Martina

http://www.paros-online.de
Carmen schrieb:
> Eine andere Strategie hat mir kuerzlich ein (deutscher) Freund erzaehlt: Betone, wie sehr Du sie magst, dass Du ein "Freund" bist und daher ehrlich sprichst, wenn Du was zu sagen hast. Betone unaufhoerlich, dass es Dir nur um das Beste fuer das Land, das Dorf, die Insel, die Familie geht...mit der Zeit wirkt es und sie gestehen zumindest Dir Aufrichtigkeit zu.
>

Was ist daran Strategie?
Ist das nicht eine selbstverständliche Grundvoraussetzung?
Mache ich nicht dasselbe, seit ich denken gelernt habe?
Ist es ungewöhnlich, wenn Menschen, denen ich nicht das Gefühl gebe, dass sie für mich wichtig sind, mich mit Smalltalk und Halb- bis Unwahrheiten abspeisen?
Ich meine nicht 'wünschenswert', ich meine *ungewöhnlich*.
Nach meinen erfahrungen haben die wenigen Menschen, die ich als Freunde bezeichne, ob in D oder GR, das auch irgendwann so verstanden, dass sie mir durchaus die Wahrheit anvertrauen können.

Ist es also eher ein Problem, dass es in GR schwieriger ist, überhaupt Feundschaften aufzubauen?
Oder dass man als Ausländer eben ein Ausländer ist, und es oberste Devise ist, Ausländer mit Problemen nach Möglichkeit ohnehin zu verschonen?

Was allerdings schon aufällt, ist die ebenso sinnlose wie nervtötende Weigerung vieler Leute, einem mal zu sagen, dass sie etwas schlicht nicht wissen, um einem stattdessen die merkwürdigsten Ausflüchte anzubieten.
Das wiederum ist aber vielfach so verwurzelt im Verhaltensmuster, zumindest gegenüber Fremden, dass ich es schlicht für sinnlos halte, dagegen anzugehen. Man braucht Zeit, um diejenigen zu finden, die offen und ehrlich sind - die gibts ja auch zahlreicher, als es sich so anhört - und solange vermeide ich es, Leuten zu glauben, wenn ich nicht muss Wink