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Normale Version: Das heutige Griechenland
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Die Firma Wendtour hat sich zu einem Lexikon ueber verschiedene Reiseziele verstiegen, in dem auch Griechenland umfassend dargestellt wird. Ich hab keine Ahnung, wo der Autor abgeschrieben hat, Textstellen wie diese:

"Für die Frauen ist Beruf und Bildung weit weniger wichtig als Mutterschaft und Heirat. Deshalb kümmert sich die ganze Familie um die Verheiratung einer Tochter. Der Vater und die Brüder arbeiten für die Mitgift, damit die Tochter standesgemäß verheiratet werden kann."
(Zitat Ende)

lassen mir die Haare zu Berge stehen, genau wie:

"Der Mann kümmert sich um die öffentlichen Angelegenheiten, die Frau indes hat ihren Aufgabenbereich innerhalb der Familie. Dabei sind die griechischen Frauen tief in der patriarchalischen Gesellschaft verwurzelt. Selten sieht man eine Frau in der Öffentlichkeit allein, sogar der Zutritt in das "Kafeneion" (Kaffeehaus) ist ihr verwehrt. Das ist die klassische Domäne der Männer. Hier gehen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, hier wird sinniert, wild gestikuliert und diskutiert - besonders gerne über Politik."

Na bravo, das darf ich meiner griechischen Umgegbung aber nie erzaehlen, was immer noch verbreitet wird...

Ich hab den Text nixcht zu Ende gelesen, ich bin mir sicher, es finden sich noch mehr hypermoderne Kenntnisse ueber das aktuelle Griechenland Wink

Gruesse von Carmen

http://www.wendtour.de/lexikon12.htm
>Der Mann kummert sich um die offentlichen Angelegenheiten, die Frau indes hat ihren Aufgabenbereich innerhalb der Familie.

Hab ich das richtig verstanden? Der Mann darf also enscheiden, wer das Land regieren soll, und die Frau entscheidet die restlichen Angelegenheiten Wink

Dionysios Pantos schrieb:
> >Der Mann kummert sich um die offentlichen Angelegenheiten, die Frau indes hat ihren Aufgabenbereich innerhalb der Familie.
>
> Hab ich das richtig verstanden? Der Mann darf also enscheiden, wer das Land regieren soll, und die Frau entscheidet die restlichen Angelegenheiten Wink

ROFL

passt aber ganz gut zu dem, was Du und Rainer gerade im Umweltschutz-Thread gesagt habt (ich kann mit meinem schrotti-Computer leider nicht mehr verlinken, deshalb macht das vielleicht netterweise jemand anderes?)

Rainer kennt heiratswillige Maenner, die sich gern alles hinterherraeumen lassen wuerden, aber die Frauen dazu finden sie auch in GR nicht mehr und Du siehst in der Verwoehnung der Soehne einen der Gruende fuer mangelndes Umweltbewusstsein.

Also erstmal finde ich, Dennis hat recht, die Mamas scheinen nichts weiter zu wollen, als bei ihren Soehnen zu putzen - auch wenn sie verheiratet sind! Und dass es Arbeitsteilung im Haushalt gaebe, wie ich zB es aus D als Selbstverstaendlichkeit kenne, sehe ich in GR nicht unbedingt so!!! Soweit ich das sehe, ist auch bei der jungen Generation das hoechste der Gefuehle, dass Meister Petz ein paar Einkaeufe - so sie nicht ueber die Tuete Milch und ein Brot hinausgehen - mitbringt.

Ich glaube, das hat was mit Kontrolle und Abhaengighalten zu tun (also mit dem Gegenteil von der Erziehung zur Unabhaengigkeit und Eigenstaendigkeit, Eigenverantwortlichkeit). Nun klappt das aber zunehmend weniger, denn Putzen ist heutzutage nun wirklich kein Thema mehr, seit die vielen Maedchen aus Albanien und der Ukraine fuer nen Appel und n Ei diesen Job mit Kusshand uebernehmen, kochen wird an Bestellservices delegiert oder eben gern von einer der Mamas entgegengenommen.

Mama IST ein Problem und Mama kriegt zunehmend selbst ein Problem, weil sie schlichtweg nicht mehr gebraucht wird - bis Kinder kommen und sich der Krippenplatzmangel bemerkbar macht.

Wie kamen wir drauf? Achso. Umweltbewusstsein und der Bogen zur heutigen Frau/Mann-Beziehung.

Liebe Gruesse von Carmen

Es kommt wahrscheinlich darauf an, was für Leute man kennt. Die in Partnerschaften lebenden jüngeren (immerhin schon 30-40 Jahre alten) Griechen [ohne Ausländer] die ich kenne, erledigen Haushalt und alles was dazu gehört auch wirklich partnerschaftlich.

Ausserdem ist es ja nicht so, dass das in Deutschland die Norm wäre. Ich glaube es hängt auch viel davon ab, ob man Kinder hat oder nicht. Mit Kindern ist die Frau oft wieder viel mehr für das Haus zuständig als der Mann, weil sie sich ja "nur" um den Nachwuchs kümmern muß und nicht mehr zu einer Arbeit geht. Aber pauschal läßt sich das alles nicht sagen. Jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen.

Andererseits haben die meisten griechischen Paare die ich kenne auch Kinder und trotzdem steht der Mann oft am Herd [Männer können allgmein ja auch besser kochen; kein Smiley!] und nimmt sogar ein Bügeleisen in die Hand.

Ich habe in einem früheren Thread schon mal gesagt, dass ich den Eindruck habe, die Entwicklung der griechischen Gesellschaft läuft mit einer Verzögerung von etwa 15-20 Jahren der Deutschen hinterher. Daraufhin meinten einige, es seien wohl eher 40-50 Jahre. Wie dem auch sei [und Stadt - Land macht sicherlich auch noch einen Unterschied], so ähnlich sehe ich das auch in den Partnerschaften.

Vielleicht ist in 20 Jahren, zumindest in Athen, der Single-Haushalt die Norm und die Supermärkte bieten keine Monsterpackungen, sondern nur noch 300 ml Milchkartons an.

Tha dhoume.

Grüße,
Rainer

Hallo Rainer,

Rainer schrieb:
>Hallo Dennis,Deine Erklärung hat was für sich. Allerdings würde ich mir vor allem wünschen, daß Du mal ein paar Namen und Telefonnummern von weiblichen Wesen im heiratsfähigen Alter rüberwachsen läßt, die genau die von Dir beschriebene Rolle der Ersatzmama noch bereit sind zu spielen. Ich bin zwar schon verheiratet (mit einer Griechin, die genau das nicht ist), aber ich kenne einige Männer, die genau so eine Frau suchen. Die werden dummerweise immer seltener, auch in Griechenland. Deshalb ist Deine Erklärung wohl doch nicht so plausibel. Da war man immer für die Emanzipation und jetzt hat man den Salat.

Meine Erklärung war ja auch nicht ganz ernst gemeint.
Zum Teil ja, aber nicht hundertprozentig. Im großen und ganzen stimme ich Dir ja zu, daß die jungen Menschen heute doch emanzipierter sind als Früher.

Aber dennoch glaube ich, daß in Griechenland sowohl die Männer als auch die Frauen noch gerne die alten Klischeerollen spielen. Das merkt man in verschiedenen Situationen. Wenn z.B. die Frau in der Familie ihres Freundes einen „guten Eindruck“ hinterlassen möchte, dann wird serviert, geputzt und abgewaschen. Und wenn sie das gut macht, fühlt sich auch der Freund wohl, obwohl er auch sagt, daß er eine emanzipierte Frau möchte.

Grüße Dennis

Rainer schrieb,

>Ich habe in einem früheren Thread schon mal gesagt, daß ich den Eindruck habe, die Entwicklung der griechischen Gesellschaft läuft mit einer Verzögerung von etwa 15-20 Jahren der Deutschen hinterher.

Da stimme ich auch zu, das ist der Grund, warum ich mich immer weigere von „Zusammenstoß der Kulturen“ zu sprechen.

Es gab ja früher im deutschen Fernsehen eine Serie deren Namen ich vergessen habe. Es war glaube ich Eckel Alfred der Vater, und es wurde eine deutsche Familie in den sechtzigern dargestellt, die hätte auch eine original griechische Familie der achtziger sein können.

Rainer schrieb:
>Allerdings würde ich mir vor allem wünschen, dass Du mal ein paar Namen und Telefonnummern von weiblichen Wesen im heiratsfähigen Alter rüberwachsen läßt, die genau die von Dir beschriebene Rolle der Ersatzmama noch bereit sind zu spielen.

Wozu? Kenste eene... kenste alle.<img src="icons/icon27.gif" alt="Confusedol:" border=0 align=absmiddle>

(Ich weiß nicht wie das geht mit dem: ...schrieb>...>)
Aber Rainer schrieb was von in 20 Jahren 300ml Milchkartons für die Singels in Athen und da frag ich mich ob ich das schön finden würde.
Naja, ich meine dass eine große Zahl der Landbevölkerung eine körperlich schwere Arbeit tut. Und schmutzig und wirklich schwer. Diese tut der männliche Teil, da der - meistens - mehr Kraft hat.
In der Zwischenzeit tut die "Mami" (und auch ich) kochen, putzen - sie so will - bügeln, einkaufen, waschen, gärtnern, kinderln u.v.a.m.
Das klingt für mich nach Aufgabenteilung.
Aber wie Rainer auch so schön sagte, hat jeder seine eigenen Erfahrungen und muß (meine Worte)-sein eigenes Arrangement finden.
Und zu den Übermuttis: naja, dass die Griechinnen zu Übertreibungen neigen wissen wir ja schon lange Wink