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Normale Version: Krankenversicherung - für Rentner in GR ?
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Hallo zusammen,

ich hoffe, Ihr hattet ein paar schöne Feiertage und habt Euch etwas erholen können.

Wir, d.h. heißt mein Mann und ich haben mit meinen Schwiegereltern ein interessantes Gespräch gehabt und dabei ist die Frage aufgekommen, wie sich wohl die Rentner in GR versichern können.
Mein Schwiegervater war bis zur Rente selbsständig und ist in der deutschen Krankenversicherung SBK versichert. Wie wird das in GR sein, kann man sich freiwillig als Rentner in der IKA versichern oder in der Versicherung für Selbständige oder gibt´s da was anderes ?
Gibt es so eine Mitversicherung wie hier in D für die nicht arbeitende Hausfrau ?
Oder ist es ratsam die deutsche Versicherung doch mitzunehmen ? Wer hat das schon gemacht ?

Bin Euch für eine Antwort dankbar.

Grüße
Petra

Hallo Petra,

man kann sich grundsaetzlich NICHT freiwillig und selbstbestimmt im staatlichen Sozialtraeger versichern. In keinem Alter, unter keinen Bedingungen.

Die nichtarbeitende Ehefrau ist selbstverstaendlich (wie auch Kinder) mitversichert, sofern der Herr Gemahl arbeitet.

Verstehst: IKA und aehnliche sind PFLICHT fuer alle Erwerbstaetigen und diejenigen, die ein Gewerbe angemeldet haben, fuer ihre direkten Angehoerigen dann kostenlos. Sofern sie nicht selbst arbeitende Pflichtversicherte sind. Entsprechendes gilt fuer Arbeitslose, die Arbeitslosengeld bekommen und Kranke.

Fuer den Teil der Gesellschaft, der nicht unter diese Kategorien faellt, gibt es auch keine Gesundheitsversorgung. Punktumbasta. So einfach ist die Welt: man hat Geld und kauft sich eine private Absicherung oder ein Problem, vor dem allerdings der Staat die Augen verschliesst.

Bis vor einigen Jahren (jetzt erst ganz kuerzlich geaendert!) war es sogar so, dass Ehefrauen bei der Scheidung aus der IKA flogen - inkl. ihrer Rentenansprueche. So konnt's aussehen mit sagen wir 50...ziemlich uebel.

Also miese Ehe durchhalten, sonst war's Schluss mit lustig.

Aber jetzt duerfen diese Scheidungsfrauen - als einzige Ausnahmegruppe - sich tatsaechlich freiwillig IKA-weiter-versichern und erhalten auch Rentenansprueche rueckwirkend fuer die Ehezeit und fuer die neuversicherte Zeit.

Wieso interessieren sich Deine Schwiegereltern dafuer? Rentner sind doch eh automatisch weiterhin in der IKA abgesichert?!

Carmen

Selbstversicherung bei der IKA ist möglich.
Auf gr. heisst das Αυτασφάλιση (Aftasfalisi).
Ist für Leute vorgesehen, die nich angestellt oder selbstständig erwerbstätig sind.

Neben der "normalen" KV gibt es noch die "epikouriki", das ist sowas wie eine zusatz RV. Kostet aber etwas mehr.

Am besten bei der zuständigen IKA nachfragen - die wissen das besser.

Gruss,
Andreas

Hallo Petra,

anbei die IKA-Regularien in Kurzform auf deutsch. Von der relativ neuen Regelung fuer Scheidungsfrauen steht dort aber noch nichts. Insgesamt ist eine freiwillige IKA-Versicherung wie Andreas sagte tatsaechlich moeglich, allerdings nur, wenn man so und so lange versicherungspflichtig beschaeftigt war. Man kann nach Verlust des Arbeitsplatzes fuer eine gewisse Zeit seine IKA-Mitgliedschaft aufrecht erhalten, allerdings gehen diese freiwilligen Versicherungszeiten nicht in die Rentenberechnung ein.

http://www.ika.gr/de/german.doc>http://w....doc</A&gt;

Besondere Regelungen gelten fuer Auslandsgriechen - sind deine Schwiegereltern Deutsche oder griech. Staatsbuerger?

Herzliche Gruesse
Carmen

hallo

habe grad die deutsche ika-satzung überflogen und bin auch oek (soziale wohnungsbaugesellschaft) gestossen, hat da jemand mehr infos drüber? ist das mit unserer 'saga' oder ähnlichem zu vergleichen??

danke und gruss
ulli

Hallo Carman,

wir sind alle Deutsche, aber wollen eben zusammen nach Griechenland.
So wie´s aussieht werden zumindest mein Mann und ich arbeiten, aber meine Schwiegereltern nicht. Deshalb ist uns noch nicht klar, ob auch Sie der IKA beitreten können. Sie sind auch nicht geschieden und die Rentenversicherungszeiten wurden ausschließlich in D erbracht.

Grüße
Petra

Hallo Petra,

jetzt braeuchte man einen Versicherungsfachmenschen Smile

Ich habe noch immer noch verstanden, weshalb Deine Schwiegereltern nun unbedingt in die IKA wollen, ist doch viel zu teuer und bringt kaum Leistungen. Wer sich krankebversichern moechte - wie schon oft gesagt, ist in jedem Fall in einer privaten besser aufgehoben oder eben in einer Auslandsversicherung wie sie zB von der Hanse Merkur, Barmer etc. angeboten werden.

Rentenansprueche entstehen durch IKa-Mitgliedschaft ja sowieso nicht automatisch - und wenn waeren diese ja eh zu gering, also auch hier ist private Vorsorge angesagt.

Solange sie in D gemeldet sind, koennen sie uebrigens ohne Probleme deutschen Versicherungen beitreten, auch den guenstigen Direktversicherungen.

Also: wieso in drei Gottes Namen *unbedingt* IKA?

Gruss, Carmen

ulli schrieb:
>
> habe grad die deutsche ika-satzung überflogen und bin auch oek (soziale wohnungsbaugesellschaft) gestossen, hat da jemand mehr infos drüber? ist das mit unserer 'saga' oder ähnlichem zu vergleichen??


Nein.

Ich weiss nicht genau, was das ist, aber "Sozialen Wohnungsbau" wie in D, mit Berechtigungsscheinen und so gibt es jedenfalls nicht. Hier in der Naehe gibt es die "Ergatikes Polykatoikies", die Arbeiter-Wohnungen und soweit ich gehoert habe, konnten dort Arbeiter sehr billig kleine Wohnungen *kaufen*. Sieht aus wie Sozialbauten, sehr schlicht, sehr einfach, sehr eng, aber mit Sozialeinrichtungen wie Begegnungsstaetten fuer Aeltere, Jugendzentrum, Plateia etc.

Die gesamte Anlage sieht aber schon etwas betagt aus. Da noch immer, ueber vier Jahre danach, Erdbebenopfer in Containern wohnen, glaube ich nicht, dass der Staat aktuell kostenguenstige Unterbringungsmoeglichkeiten fuer Wenig-Verdienende und Nichts-Besitzende zur Verfuegung haelt.

Wer weiss mehr?
Carmen

Nun, auch die sind im Internet, auf englisch und griechisch:

http://www.oek.gr/index.htm>http://www.o....htm</A&gt;

Sie vermitteln in erster Linie Kredite an Arme, um sich Wohnraum kaufen zu koennen und verkauft im Losverfahren auch eigene Bestaende an Menschen mit niedrigen Einkommen.

Auf dieser Seite der EU

 http://www.europarl.eu.int/workingpapers....htm</A&gt;

habe ich gelesen, dass der griech. Staat mal gerade 1% (was auf 3% mit Eu-Mitteln aufgestockt werden soll) fuer den sozialen Wohnungsbau aufwendet. Interessant allemal der EU-Vergleich.

Insgesamt also tatsaechlich nur eine Randerscheinung, die hohen Zahlen auf der OEK-Seite sind halt seit 1954 aufaddiert.

Carmen

Hier eine zusammenfassende Darstellung der Struktur des griech. Sozialstaates und der dazugehoerigen Anstalten:

(engl.)

http://www.mzes.uni-mannheim.de/eurodata...html</A&gt;


Carmen schrieb:
[... ]"Ergatikes Polykatoikies", die Arbeiter-Wohnungen [... ] Die gesamte Anlage sieht aber schon etwas betagt aus.

Ja, wurden auch u.a. von der ehem. Königin Friderike im Bauauftrag gegeben.
Rechne mal zurück, dann kommen wir in die 60er Jahre zurück.
(Übrigens, die Königin ist die nette deutsche Dame, die dachte sie könnte etwas in diesem Land in den 60ern bewirken. Sie lächelt jeden "elliniki tainia"-Enthusiasten an, da sie in *jedem* Film mind. 1x -als Portrait- vorkommt.)

> Da noch immer, ueber vier Jahre danach, Erdbebenopfer in Containern wohnen, glaube ich nicht, dass der Staat aktuell kostenguenstige Unterbringungsmoeglichkeiten fuer Wenig-Verdienende und Nichts-Besitzende zur Verfuegung haelt.


Doch. Die Kontainer ist die eine Seite, die Wohnungen/Häuser der Organismos Ergatikis Katoikias die andere.
Solche Neubauten stehen an den Erdbebennahen-Regionen, wie z.B. Ano Liosia.

10 Punkte ?

Haut mich nicht, wenn ich etwas Falsches sage, aber m. W. können deutsche Rentner, die im Ausland leben, jederzeit und immer in ihrer deutschen KV bleiben. So gibt es - zur Vereinfachung der Abwicklung - zum Beispiel bereits eine Filiale der AOK auf Mallorca für all die Rentner, die dorthin ausgewandert sind.

Solange man eine Adresse in D hat, dürfte es sowieso überhaupt keine Probleme geben. Normalerweise gibt es für Notfälle den E111, der zur Behandlung von IKA-Ärzten berechtigt. Es ist aber auch möglich, nach vorheriger Absprache mit der AOK zunächst Arztbesuche, Pysiotherapie, Medikamente u. a. selbst zu bezahlen und dann mit der Kasse abzurechnen. Man bekommt dann das, was die Kasse in D bezahlt hat, jedoch nicht mehr, als man tatsächlich aufgewendet hat. Wir (6-Monats-Kreter) machen das so, weil die Einschränkungen und die Behandlung über die IKA nicht dem deutschen Standard entsprechen und wir uns die Ärzte etc. aussuchen können wollen.

Das ganze Sozialsystem hier, um das mal generell zu sagen, stinkt gewaltig, und ich würde mich nie darauf verlassen. Oder wie ist zu begründen, dass jemand, der Zeit seines (Arbeits-)Lebens in der guten Versicherung für Hotelangestellte war, mit Eintritt in die Rente zwangsweise zur IKA muss und plötzlich die Ärzte seines Vertrauens, die er jahrzehntelang hatte und die seine ganze Krankengeschichte kennen, nicht mehr aufsuchen darf, weil sie keine IKA-Zulassung sondern "nur" die der anderen Versicherung haben? Außerdem gibt es - gerade über das IKA-System - selbst lebensnotwendige Notfallbehandlungen, wenn überhaupt, nur gegen gewaltige Schmiergelder, die Fakelakia, deren Inhalt ganz schnell vierstellige Euro-Summen erreicht. 

Hier liegt noch einiges im Argen, und es braucht sicher noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis eine Angleichung an Europa erfolgt ist.