Go2Hellas

Normale Version: Apropos Stray dogs
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Aus dem Stadtbild des ather Zentrums haben sie die streunenden und absolut harmlosen Hunde zur Olympiade ja wirklich entfernt. Hier in Marousi hat sich nichts veraendert, die Hunde gehoeren zum normalen Leben dazu, besuchen die Leute in Geschaeften und Bueros, deren Tueren offen stehen und doesen irgendwo auf der Strasse rum. Alles unveraendert.

Aber beeindruckt war ich, als ich im olympischen Dorf die ersten Hunde entdeckte, haette gedacht, dass man dort ebenso strikt ist, wie in Doras Domain. Aber nichts. Sie laufen dort rum, die Soldaten freuen sich, bei ihren einsamen Wachen etwas Abwechslung zu haben und auch die Sportler leben in friedlicher Koexistenz mit den ruhigen Genossen.

Ein Welpe streunt dort rum, ist inzwischen von der argentinischen Mannschaft adoptiert worden. Es gibt keinerlei Rivalitaeten zwischen den Streunern und den Blindenhunden - alles palletti.

Dachte, das interessiert unsere Tierschuetzer!

Gruss, Carmen
Hallo Carmen,

was Du berichtest ist ja zumindest jetzt ein Lichtblick und erfreulich. Rückblickend zur Situation vor und während der "Hauptolympischen Spiele" war es ja zu einer bösen Schlammschlacht im Tierschutz gekommen, die Tausende Straßentiere das Leben gekostet hat - in gezielten Tötungsaktionen, und wie zu hören war, hat sich da wohl tatsächlich einzig die Athener Bürgermeisterin durch humanere andere Methoden, der Sache Herr zu werden, hervorgetan. Vielleicht sind manche nach diesen Vorfällen jetzt endlich wach geworden - es wäre sehr zu wünschen. Allerdings habe ich bisher noch kein abschliessendes Resümee aus Tierschutzkreisen gehört, es kommt vermutlich demnächst. Eine vermutete Zahl in der Größenordnung von 20.000 allein im Grossraum Athen gezielt getöteter Tiere lässt uns natürlich nach wie vor an allen guten Absichten zweifeln - wir haben nicht ohne Grund in das offzielle Plakat mit dem Olivenzweigkranz dort in die Mitte einen getöteten Hund gelegt - das hatte seinen Sinn!

Gruss
Marianne
> Dachte, das interessiert unsere Tierschuetzer!

Was mich daran nur irritiert:
Es gibt in GR eine erstaunliche Diskrepanz zwischen der Art, wie viele leute mit Tieren umgehen (durchaus freundlich eben), und der Art, wie von offizieller Seite mit Tieren umgegangen bzw. mit deren Quaelern eben nicht umgegangen wird.

Zum einen scheint sich die grundsaetzliche Einstellung der Bevoelkerung mit den Generationswechseln langsam zu aendern - das stand zu hoffen und zu erwarten - zum anderen ist die Sache aber noch nicht wichtig/interessant genug, um wirklich oeffentlich fuer Veraenderungen zu sorgen.

Die Dorfpolizei hier vertrat jedenfalls den offiziellen Standpunkt, sie sei fuer Tiere ueberhaupt nicht zustaendig, auch nicht, wenn die ohne Wasser an einer 1 m langen Kette in der Sonne krepieren. Erst eine Kopie des entsprechenden Gesetzes hat sie notgedrungen vom Gegenteil ueberzeugt. Willkommen in der Zivilisation.

Jedenfalls fuehrt das alles dazu, dass zwar eine zunehmende Zahl sich fuer Tiere, und zoegerlich sogar fuer Tierschutz, interessiert, aber nach wie vor die ueblichen Geisteskranken in Bevoelkerung und Regierung ihre Perversionen austoben koennen, ohne gross behelligt zu werden.

Was Du beschreibst, ist daher eine Facette, nicht der Allgemeinzustand. Leider.
Die Gesetzgebung gegenüber Tierquälern ist gnadenlos. Nur weiß es der Dorfbulle nicht und er wird es auch schwer lernen, weil die Bevölkerung es auch nicht weiß.
In letzter Zeit gibt es ein paar Spots im Fernsehen. Schauen wir mal.
Richtig.
Ebenso hart wie in einigen Teilen unsinnig.
Es ist das allerbeste Beispiel dafuer, dass ein Gesetz nur so gut sein kann wie die, die es durchsetzen sollen.
Tobi schrieb:
> Es ist das allerbeste Beispiel dafuer, dass ein Gesetz nur so gut sein kann wie die, die es durchsetzen sollen.
Glücklicher Tobi. Du weißt wenigstens mit Sicherheit, wer Dein Feind ist.
Problem gelöst, so hört sich das hier für mich an. Nichts ist gelöst, bisher jedenfalls nicht. Nichts wird sich ändern, wenn sich in den Köpfen der Menschen nichts ändert. Was bringt es letztlich, wenn der eine oder andere dem Streuner einen freundlichen Ton entgegenbringt, wenn die sich aber weiterhin uneingeschränkt vermehren, bis das Mass wieder mal voll ist….! Und vergiftet wurde auch schon vor den Olympischen Spielen.

Wenn der „Tierfreund“ sich nen Reinrassigen aus dem Petshop kauft, aus einer Laune heraus, den er – sobald der nicht mehr klein und niedlich ist und im Wege steht - einfach auf der Strasse aussetzt. Wenn Tierschützer vor Ort bei Vermittlungen auf ihre Frage: „Sind sie bereit, um die 14 Jahre für das Tier zu sorgen?“ zur Antwort bekommen: „Wieso 14 Jahre?“ Wenn Aufklärungskampagnen in Flyerform mit dem Ziel, die Menschen zur Unfruchtbarmachung ihrer Haustiere zu überreden, dazu führen, dass vermehrt Leute anrufen und bitten, ihre Welpen abzuholen, ansonsten würde man sie auf der Strasse aussetzen oder töten.

So sieht es im Moment aus, zumindest in Athen (Infos aus erster Hand), wo schon einiges getan wird, wo man in Tierschutzkreisen allerdings nicht gerade auf Optimisten stösst.

Und wie ist das mit Gesetzen in Griechenland? Ihr, die ihr dort lebt, könnt Euch die Frage selbst beantworten.

Gruss Inge
Inge wrote:
> Problem gelöst, so hört sich das hier für mich an. Nichts ist gelöst, bisher jedenfalls nicht.

Hi Inge,

meintest Du damit mein gewagtes Unterfangen, auch mal was Positives zu nennen?

Ich wollte bloss darauf hinweisen, dass nicht ueberall die Situation so dramatisch ist, wie woanders. Das muessen auch Tierschuetzer ertragen koennen und ich wuerde sogar erwarten, dass solche Beipiele Mut machen koennen.

Aber vielleicht ist es ja tatsaechlich einfacher, einen einzigen Feind zu haben, naemlich einfach *alle* Menschen, die nicht aktive Mitglieder in Tierschutzorganisationen sind?

Ich bin jedenfalls echt froh und scheinbar sehr priviligiert, mich in Umgebungen aufzuhalten, wo Straydogs einfach in Ruhe gelassen werden.

Uebrigens noch ein Beispiel aus Marousi: gleich an der neuen Bahnstation Neratziotissa ist eine grosse Baufirma. Und die hat 2 grosse Hunde zur Bewachung - nicht hinter Zaeunen, sondern die Jungs stromern frei herum und laufen jeden Abend Streife um ihren Block. Bellen jeden kurz an, der meint, zur Bahn gehen zu muessen, aber eher "informativ" Smile

Das mindert das Problem anderswo nicht, aber ich haette schon einige Anerkennung der positiven Gegenbeispiele erwartet.

Carmen
Carmen schrieb:
> Aber vielleicht ist es ja tatsaechlich einfacher, einen einzigen Feind zu haben, naemlich einfach *alle* Menschen, die nicht aktive Mitglieder in Tierschutzorganisationen sind?
Warten auf die Barbaren

http://www.txt.de/ammann/kavatxt.htm>htt....htm</A&gt;
Carmen schrieb:

> Ich wollte bloss darauf hinweisen, dass nicht ueberall die Situation so dramatisch ist, wie woanders. Das muessen auch Tierschuetzer ertragen koennen und ich wuerde sogar erwarten, dass solche Beipiele Mut machen koennen.

Das kann ich sogar prima ertragen.
Auch die Tatsache, dass es hier nicht so dramatisch ist wie woanders.
Dramatisch ist sie trotzdem.
"Besser als woanders" heisst in diesem Fall nur "Na gottseidank, sie haben mir nur EIN Bein abgenommen".
Ich will die Lage nicht schlimmer reden als sie ist, aber wenn man es normal findet, dass *ueberhaupt* zehntausende Hunde ohne jede medizinische Versorgung auf der Strasse leben, aber mit hoechstem Risiko, einer Seuche oder einem Verkehrsunfall oder einem unverbesserlichen Vergifter zum Opfer zu fallen, bevor sie 2 Jahre alt sind - kurzum, wenn man *das* fuer normal haelt, und nur dann, dann ist Deine Nachricht eine gute Nachricht.

Dein Beispiel macht daher wenig Mut. Im Gegenteil, es zeigt nur, wie schnell sich Menschen mit inakzeptablen Zustaenden arrangieren, wenn sie nur wissen, dass es ja *noch* schlimmer sein koennte.
Carmen,

jetzt täuschst Du Dich aber gewaltig in mir.

Im Gegensatz zu anderen bin ich kein aktives Tierschutzmitglied in einer deutschen oder sonstigen Tierschutzorganisation. Ein Grund hierfür ist, dass ich im Gegensatz zu vielen im Ausland hörbaren Proteststimmen es mir nicht leisten kann und will, ein Volk grundsätzlich zu verdammen, in das ich verwickelt bin. Soll ich etwa unsere ganze Familie zur Hölle schicken?
Wir unterstützen aus diesem Grund (nicht als aktive Mitglieder) in kleinem Rahmen so gut es geht junge griechische Tierschützer in Athen, die wir persönlich kennen und von denen wir uns erhoffen, dass sie Vorbildfunktion für die nachfolgende Generation haben. Wir verdammen keine Menschen, sondern eher das Bildungssystem.

Ich wollte auch nicht gegen Dich persönlich angehen. Nur meine ich, dass die Tierchen, die Du jetzt beobachtest, denen jetzt keiner an den Kragen geht, möglicherweise schon bald verschwunden sein können, nämlich dann, wenn es wieder zu einer Überpopulation kommt. Die Fakten sprechen da leider für sich.

Also nichts ist gegen Dich persönlich gemünzt gewesen.

Gruss Inge
Ich weiiss nicht was schwieriger ist:

junge griechische Tierschützer zu unterstützen, oder tag täglich sich mit dem Mob auseinander zu setzen, der meinen Hund neben meinem Kinderwagen her laufen sieht.

Im ersten Fall ist es zu anbstrakt. Es sind politische und wirtschaftliche Interessen im Spiel.

Im zweiten Fall ist es viel einfacher.
Es sind nur ich und ein Dummschwätzer auf dem Weg.