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Normale Version: Unser Abenteuer in einem griechischen Krankenhaus... (Achtung, lang!)
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Ich sag euch, es ist tatsächlich so schlimm wie die Gerüchte vermuten lassen... Wir mussten mit unserer Tochter Lydia ins "Paidon" (keine Ahnung, wie das geschrieben wird...)/Agia Sophia in Athen. Nachfolgend der Bericht von meiner HP (einige Details werden euch nicht interessieren, aber ich hatte jetzt keine Lust, alles nochmal zu schreiben, also lest über das Unwichtige hinweg Wink ).

Los sind wir so plötzlich, weil Lydias (neue) Kinderärztin immer gedrängt hat, Lydia wäre zu klein und leicht für ihr Alter (18 Monate) und wir sollten sie mal gründlich untersuchen lassen, und beim letzten Mal noch dringlicher. Da wir nächste Woche die ersten Gäste in der Pension erwarten, mussten wir dann also schnell handeln und los. Ich habe mit der Kinderärztin telefoniert und morgens vor der Fahrt noch ganz schnell eben die Überweisung geholt. Ich hatte zwar das Gefühl, das ist übertrieben, aber man ist ja kein Arzt und mit der Gesundheit eines Kindes spaßt man nicht, und wir hätten uns ewig Vorwürfe gemacht, nicht gehandelt zu haben, wenn etwas herausgekommen wäre.

Da ich ja anscheinend nicht so gern reise, habe ich mir schon vor der Fähre eine Verletzung zugezogen, und zwar eine Prellung am Bein, nachdem ich über eine Stufe gestolpert und auf dieselbige gefallen bin. Ich habe es erst gar nicht so Ernst genommen, aber auf der Fähre entdeckte ich, dass mein Bein über dem Knöchel total hart und geschwollen war. Ich habe mir dann leider viel zu spät von Goody's (einer Art grch. McDonald's) Eiswürfel geholt und mich verarztet, aber es ist ziemlich schlimm, jetzt ist meine eigentlich schöne schlanke Fessel ganz dick und vor allem überall blau-schwarz-lila <img src="images/icons/icon9.gif" alt=":-(" border=0 align='absmiddle'>. Und weh tut das *aua*!

Na ja, die Fährfahrt war ok, wir haben viele Bekannte zum Quatschen getroffen und Lydia hat auch 1,5h geschlafen. Die restliche Zeit turnte sie herum und hatte ihren ersten Flirt (mit einem Jungen, der neben uns saß <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>, das war so süß.

In Athen bei Schwiegermutter und Schwägerin wurden wir erstmal ordentlich verköstigt (hmmm lecker) und dann haben wir uns nach kurzem Ausruhen auf den Weg gemacht, Lydias zukünftigen Pateneltern zu besuchen. Dann war der Tag auch schon rum, und den nächsten Tag (Donnerstag) machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, das uns gesagt worden war (angeblich *das* Kinderkrankenhaus Athens). Dort angekommen mussten wir feststellen, dass sie "keinen Dienst" hatten und wurden ins Nachbarkrankenhaus geschickt (das sind alles reine Kinderkliniken). Dort stolperten die Menschenmassen nur so übereinander, trotz Ärtzestreiks!!! Sie hatten eine Art Notbesetzung und irgendwann kamen wir sogar dran. Die Ärztin war *sehr* besorgt über Lydias "Zustand" (und glaubte, ihre "starke Behaarung" könnte auf eine Hormonstörung hindeuten), so dass sie uns gleich einliefern wollte, allerdings in deren Klinik im Norden Athens, und das wäre etwa 3 Stunden von Sakis' Zuhause entfernt gewesen, also sehr sehr umständlich. Sakis musste den nächsten Tag dringend nach Paros zurück und wir hätten die Hilfe seiner Schwester in Anspruch nehmen müssen, aber 3 Stunden Reise durch Athen sind Horror.

Also beschlossen wir dann, den nächsten Tag zurückzukehren und ins dann Dienst habende erste Krankenhaus zu gehen. Wir standen total unter Schock, denn mit einem stationären Aufenthalt hatten wir nicht gerechnet und wir haben ja nun allerlei Horrorgeschichten über griechische (staatliche) Krankenhäuser gehört (ich habe zwar auch in einem entbunden, aber das war auf einer Kykladeninsel und ein recht modernes, gutes Krankenhaus). Sakis meinte auf meine Bedenken, es müsse sich ja nun inzwischen auch mal was geändert haben...

Nachmittags haben wir dann (unter Schock) versucht zu schlafen und später ist Sakis seinen alzheimerkranken Vater im Pflegeheim besuchen gefahren, und ich habe mir die Zeit mit Schwiegermutter und einem Spaziergang mit Lydia vertrieben. Später haben wir uns noch mal kurz mit Lydias Pateneltern getroffen und dann sind wir nach Hause, packen fürs Krankenhaus und ins Bett.

Den nächsten Morgen also auf in die "Höhle des Löwen". Erstaunlicherweise wurden wir recht schnell dran genommen. Die Ärztin fackelte nicht lange und wies uns gleich ein. Wir wurden also nach einigem Papierkram in den 4. Stock in "unser" Zimmer geschickt.

Dort war dann der Schock komplett. Ein 7 Kinderbetten, 7 Stühle, 2 Waschbecken, 1 Toilette für den gaaaaaaanzen langen Flur, und irgendwo soll auch noch eine Dusche gewesen sein. Alles war sehr abgenutzt, die Farbe bröckelte überall ab, es war sichtbar dreckig, und in unserem Zimmer waren eine Zigeunerfamilie (Vater, Mutter, 1 Baby und ein ca. 3-4 Jahre alter Junge), eine Frau aus Kairo mit ihrem Baby und eine Griechin mit ihrem Kleinkind.

Sogar Sakis war total entsetzt und auf seine Frage, wo denn die Mutter schlafen solle, bekamen wir von der Krankenschwester die Antwort "auf dem Stuhl oder zusammen mit dem Kind im Gitterbett" und "so ist das eben in griechischen Krankenhäusern" zu hören. Uns war dann gleich ziemlich klar, dass wir *das* nicht mitmachen würden und nach einer Weile, in der nichts passierte (wir doof rumsaßen und auf den Arzt warteten, allerdings ohne das zu wissen *g*), ging Sakis zum Schwesternzimmer und wollte uns gleich wieder auschecken. Dort traf er aber auf den Arzt, der ganz cool blieb und meinte, er wolle sich Lydia mal anschauen und dann könnten wir ja gehen. Er war sehr professionell und glaubte, "Lydias Fall" sei gar nicht so ernst, wollte sich aber noch mal mit der Chefärztin absprechen und wenn wir wollten, könnten wir ein paar Untersuchungen machen und dann gehen. Also. die waren wirklich kooperativ. Die ebenso coole Chefärztin stimmte mit dem ersten Arzt überein und meinte, Lydia liefe sehr gut, quetschte uns darüber aus, wie viel wie spricht (und meinte zu mir, *ich* sollte auf jeden Fall nur Deutsch mit dem Kind sprechen und nicht außerdem noch Englisch) und so kamen wir guten Gewissens um die „fiese“ Hormonuntersuchung herum. Die Chefärztin nahm uns außerdem noch haarmäßig *g* genau unter die Lupe und war ganz sicher, dass Lydia ihre Augenbrauen von mir hätte und den Rest vom Papa, der ja nun auch zugegebener Maßen recht "dunkel" ist Wink.

Diese besondere Untersuchung hätte bedeutet, dass Lydia mindestens 12 Stunden nüchtern bleiben, dann eine Flüssigkeit hätte einnehmen müssen und ihr alle 10 Minuten für etwa 2 Stunden Blut abgenommen worden wäre, ohne dass sie was zu sich hätte nehmen dürfen!

Lydia war super lieb während der ganzen Untersuchungen, ließ sich Blut abnehmen, röntgen und gab brav Pippi ohne zu murren. Die Untersuchungen durch die Ärzte fand sie anscheinend immer hochinteressant und blieb ganz still Wink. Nur ganz kurz beim Blutabnehmen hat sie geweint. Jetzt zeigt sie immer auf die Stelle, wo ihr Pflaster war und sagt "kakó" (schlecht), man könnte sich kaputtlachen. Geröntgt wurde ihre Hand, an der man wohl Wachstumsstörungen feststellen kann, und das Ergebnis befand der Kindarzt für normal! Der Arzt und die Chefärztin schauten sich auch noch gemeinsam Lydias Popöchen an *g*, und als ich meinte, sie hätte einen sehr hübschen Popo, meinten sie, dass sie sich die Form jetzt weniger genau anschauen würden, sondern ob sie dort etwas Fleisch hätte Wink.

Da wir etwa 2-3 Stunden in „unserem Krankenzimmer“ waren, unterhielten wir uns noch recht nett mit der Griechin (die schon 8 Nächte da war!!!) und der Frau aus Kairo. Die Hälfte der Zeit stritt sich die Griechin allerdings mit den Zigeunern, da deren großes Kind (das überhaupt nicht sprechen konnte) ständig ihre Sachen nahm und kaputt machte. Es war so krass, die arme Zigeunerin, die wirklich „psychisch gestört“ aussah, eine junge, dünne Frau, weinte fast die ganze Zeit (es hörte sich an wie das Jaulen einer Katze!). Ihr Mann, ein etwa doppelt so alter Fettkloß (sorry, aber wahr) saß die ganze Zeit nur herum wie Pascha und grinste dümmlich. Deren großes Kind ging zwischendurch mal auf den Balkon um da zu „sch...en“ (sorry, aber auch wahr <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>. Die Kinder husteten alle wie verrückt und ich dachte mir die ganze Zeit nur, bloß weg hier, bevor sich Lydia noch die Pest holt. Als deren Arzt kam und ihnen Anweisungen für Zuhause gab (sie wurden entlassen), fragten sie uns noch 100x hinterher, wie sie nun die Medikamente geben müssten (Antibiotika 3x täglich, das konnten sie irgendwie nicht verstehen). Den Tag zuvor hatte ich schon eine Begegnung mit einer Zigeunerin gehabt, die mir ihre Nummer zeigte und mich fragte, wann sie dran wäre, weil sie es offensichtlich nicht lesen konnte. Ich wusste gar nicht, dass Zigeuner sooo komplett ungebildet sind! Vor den Krankenhäusern waren ganze Heerscharen von Zigeunern, ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Zigeuner gesehen.

Als wir dann endlich raus kamen war draußen schon Sommer *g*, wir konnten wirklich (und können es immer noch) im T-Shirt rumlaufen. Und wir waren so froh, fühlten uns wie aus dem Gefängnis entlassen Wink.

Die restlichen Ergebnisse bekommen wir per Telefon. Wir haben uns danach zuhause etwas ausgeruht und gegessen und dann die Nachmittagsfähre genommen, so dass wir Freitag Abend um ca. 22h zu Hause ankamen. Lydia war so brav, obwohl sie erst um 23h ins Bett kam. Überhaupt war sie die ganze Zeit ein Engel. Sie fand alles hochinteressant und gewann die Herzen aller im Nu, folgte uns fröhlich überall hin und hatte ganz viel Spaß. Jeder quatschte sie oder uns an und fragte uns über sie aus, alle waren begeistert von ihr. Sie quengelte nicht ein Mal! Wie man sieht, braucht der Mensch (und insbesondere Lydia) Abwechslung Wink.

Unser Fazit ist auf jeden Fall: wir werden so schnell wie möglich eine private Krankenversicherung zumindest für Lydia abschließen.

Hier einige Bilder von dem ganzen:

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Viele Grüße aus Paros,
Martina

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martina

wenn ich Deine Berichte über griechische Krankenhäuser lese wird mir Angst und Bange. Ich kann nur hoffen, dass meine Touris sich nicht ernsthaft verletzen. Sind die von Dir geschilderten Umstände eigentlich die Regel oder hast Du da leider die Ausnahmen getroffen?

Eine Frage aus reiner Neugier- woran liegt dieser schlechte Zustand eigentlich? Ist wirklich so wenig Geld da? Oder fließt das vorhandene Geld in falsche Kanäle? Ich habe mir ja schon oft erzählen lassen, dass ärztliche Behandlungen teuer sind. Wo bleiben denn diese Gelder, vor allem wenn man es mit den Krankenkassenbeiträgen zusammenrechnet?

Vielleicht kann ja jemand meine Neugier stillen.

schöne grüße
Nadine
Ich habe bisher ein Krankenhaus von Innen gesehen (Athen), als Besucher wohlbemerkt und das war gerade so okay. Es war sauber und alles neu gestrichen, aber die sanitaeren Anlagen waren sehr spaerlich. Vor laengerer Zeit gabs hier mal nen Thread, da hatte jemand seine Erfahrungen zum SOS-Doctor-Service beschrieben. Mit denen hatte ich uebrigens auch sehr gute Erfahrungen. Aber jedenfalls stand in diesem Thread, hatte ihm ein Arzt damals gesagt, er selber wuerde nie in ein Privatkrankenhaus gehen, da diese mehr Hotels glichen, aber nichts in neueste moderne medizinische Technik investieren. Okay, dass gilt fuer Athen. Weisst du, ich habe so meine Erfahrungen mit deutschen Krankenhaeusern gemacht...Daher wuerde ich mal sagen, die Umstaende in diesem Kinderkrankenhaus waren mit Sicherheit nicht die Besten, aber zumindest waren kompetente Aerzte vorhanden. Eine schoene Umgebung rettet dir nicht das Leben, wenn der Arzt eine Nulpe ist...Wo das Geld hinfliesst, tja ich sag nur unsere Oma brauch ne Kateraktoperation und ihr Arzt will dafuer 700EUR pro Auge unter dem Tisch...Zum Thema "auf den Balkon sch..." habe ich auch so meine Erlebnisse, aber das ist hier ja nicht Thema.
Ja, Anette, da stimme ich dir zu. In der Kardiologie- Intensivstation hatte ich auch das Gefühl, da wollte ich, was das Äussere betrifft, nicht sein, aber ich hatte das Gefühl (bin ja kein Arzt), es sind absolut kompetente Leute und auch die technische Ausstattung, ist zwar nicht in jedem Krankenhaus vorhanden, aber dann schippert man halt ins nächste, und da ist sie dann da. Alles sehr umständlich, aber gut.
Hallo Martina,

Ich musste zum Glück bis jetzt nicht ins Paidon mit meiner kleinen Tochter (20 Monate alt), doch graust es mir allein im Gedanken das machen zu müssen. Ich höre von allen Seiten nur Horrorgeschichten über dieses Krankenhaus. Es ist nun mal ein zentrales Kinderkrankenhaus, wo alles was infiziert hingebracht wird. Deswegen habe ich schon vor langer Zeit einen Alternativplan aufgestellt, die Strecken in verschiedenen Uhrzeiten mit dem Auto abgeklappert, damit ich nicht in letzter Minute suchen muss. Nach meinem Plan gehe ich nicht ins Paidon in der Stadtmitte, sondern in das ungleich modernere und übersichtlichere Paidon auf Penteli. Das war wahrscheinlich gemeint, von der Ärztin in Deinem Fall. Das Krankenhaus gleicht einer privaten Klinik und die technische Ausrüstung ist state of the art. Meine Kinderärztin, eine sehr kompetente und seriöse Wissenschaftlerin, die 6 Jahre lang Oberärztin in Paidon war, hat das alles bestätigt. Das mit den 3 Stunden Fahrt ist ein Gerücht. Man braucht von der Stadtmitte zum Paidon/Penteli 45 Min, 1 Std wenn es rush hour ist. (Habe ich gemacht).
Wie man in GR sagt, axriasto na einai, doch denk dran, falls Du es doch brauchst.

Die Privaten vermeide ich wie die Pest, weil die Horrorgeschichten, die ich über die gehört habe, sogar die Phantasie des abgehärtetsten Börsenmaklers überbieten. Abzocke wo es nur geht, ohne wirklich besseren Leistungen.
Gerade im Thema Gesundheit, gerade in Athen, sollte man vorplanen und sich umhören.

Gruß, Stathis

P.S. @Franz: Wenn es um Kardiologie oder Kardiochirurgie geht, ist das Onassio eine der besten Adressen in Europa.
Ich habe ein "Parapono" (=gr. für Kummer und Ärger).

Gestern tauchte ein Bericht auf, wo die alltäglichen Umstände in einem Athener Krankenhaus geschilterd wurden. Heute kommen Reaktionen, wonach jedem klar wird, dass der durchnittliche Zustand in der medizinischen Versorgung nicht sonderlich erfeulich ist.

Mir sind auch schon solche Dinge passiert. Entweder mir persönlich oder Familienmitglieder, auf deren Aussage ich mich schon verlassen kann.
Schliesslich sind wir eine D/GR Familie, die mehr als 40 Jahre hier lebt und ... erlebt.

Nun, bei anderen Anlässen habe ich mal da oder dort gesagt, dass Griechenland im Allgemeinen zwar schön sein kann, verbirgt allrding jede menge Tücken, Stolperfallen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.

Obwohl ich eher optimistisch zum Thema GR stehe, habe ich festgestellt, dass *alle* deutsche die wir hier in GR kennengelernt haben, früher oder später frustriert wieder zurückkehrten.
Waren die Erwartungen zu hoch, kam die Einsicht dass man nicht alle zehn millionen Griechen umkrämpeln kann oder war es, dass jeder kleine Unterschiede in seiner unmittelbaren Umgebung erlebt, die in ihrer Summe den grossen Unterschied ausnmachen ?
Kann es sein, dass wenn ich und Hans ins selbe Krankenhaus gehen, die selben Leute antreffen, mit den selben Sprüchen konfrontiert werden, die Gesammtsituation jedoch ganz unterschiedlich beurteieln ?

Vor einiger Zeit habe ich ein Resumee zusammengefasst, das "wieso" und "warum" zum Thema Griechenland. Sicherlich, diese "Erkenntnisse" sind nicht allumfassend, es trifft weder auf jede geographische Region, noch berufliche oder gar politische Weltanschauung. In diesen "Erkenntnissen" stellte ich fest, dass es in GR viele Probleme gibt, die man nur überwinden kann, wenn man seine Toleranzschwelle und Erwartungen niedriger ansetzt, als es so im allgemeinen gedacht wird. Niemand würde es auf Anhieb erwarten, was man so alles aus dem Nähkästchen erzählen kann.

Meine Bedenken zum Thema Einwanderung in Griechenland habe ich bereits ausführlichst beschrieben, es ist schliesslich jedem überlassen, ob der Vorsatz der Übersiedelns sich wirklich gelohnt hat.

Ich hatte mir vorgenommen, keine Kritik mehr über Umstände die Deutsche in Griechenland erleben in diesem Forum zu schreiben, nachdem ich fesstellen musste, dass vieles missverstanden und nur noch als Zündstoff gut genug war.

Ich hoffe, dass die Betreiber dies auch so sehen, da ich leider fesstellen musste, dass mein Zugang zu Inside-Forum nicht mehr funktioniert. Schade, denn ich kann auch eventuelle Antworten auf meine Postings nicht mehr sehen.
Wobei ich noch erwänhnen sollte, dass ich viele der Umstände in den staatlichen Krankenhäusern aus Insider-Quellen kenne...
Smile

Das "wieso", das "weshalb" und das "warum"...
Wink

Auch aus diesem Teilbereich formte sich mein Gesamtbild über Greichenland. Offensichtlich habe ich manche "Zuhörer" überschätzt, dann die Ladung kam geballt...
Sorry !
Danke Stathi.
Ja, das habe ich auch schon gehört. Mir wurde dasselbe auch übers Ippokrateio gesagt, wo ich war.
Egal Smile
Ich habe jetzt von verschiedenen Griechen gehört: "Je schlechter das Krankenhaus, desto primitiver die Ärzte."

Trotz allem versteh ich nicht, warum eine Mutter auf einem Stuhl schlafen und das Kind in einem kaputten Waschbecken gebadet werden muss (sogar ein frisch operiertes auf dem Zimmer). Hätte ich ein Bett (egal was, auch ne Klappliege) haben können, hätte ich alles nur halb so schlimm gefunden. Mir geht es da nicht um "eine schöne Umgebung", sondern um einen gewissen Grund"komfort". Ich könnte auch 5 Tage ohne Dusche aushalten.

LG
Martina

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Ich meinte auch nicht 3h (geschätzt) vom Zentrum Athens, sondern von unserem Wohnort aus gesehen. Geschätzt.

Ich möchte wirklich zu gern wissen, ob das Ki-KH auf Penteli für die Mutter ein Bett hat Wink.

LG
Martina

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was du mir auf meinen Bericht hin mit diesem Posting sagen willst?

Vor allem mit:

> Kann es sein, dass wenn ich und Hans ins selbe Krankenhaus gehen, die selben Leute antreffen, mit den selben Sprüchen konfrontiert werden, die Gesammtsituation jedoch ganz unterschiedlich beurteieln ?

Meinst du, du im selben Krankenzimmer hättest die Situation viel besser empfunden? Vielleicht, weil nicht du, sondern deine Frau auf dem Stuhl übernachtet hätte (mutmaße ich jetzt mal)? Oder was gibt es daran schönzureden? Ich finde, das waren schlimme Zustände.

LG
Martina

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Nein, es geht nicht darum, wie und was *genau* dir passiert ist im konreten Krankenhaus.

Das mit "auf dem Stuhl übernachten", das habe ich schon "hinter mir" (jüngstes Beispiel war ja die Entbindung useres Sohnes letzten Mai).

Es geht darum, dass wenn "Hans" und "ich", beide mit der Situation konfrontiert werden sollten, "Hans" die Flucht aus dem Land ergreifen wird, da "er" statistisch gesehen es immer so gemacht hat.

Das ist leider meine traurige Feststellung aus meiner ganz privaten "Statistik".

"Hans" gibt es nicht wirklich. Er ist eine Erfindung, womit ich das Verhalten meiner deutschen Bekannten und Verwanten vorraussagen kann.

LG aus Athen und gute Βesserung

Andreas
hallo martina

erstmal hoffe ich dass euch weitere krankenhausaufenthalte (hier wie dort) erspart bleiben, zum anderen muss ich leider sagen dass ich den unterschied zum hiesigen krankenhaus nicht also soooo riesig empfinde wie ich gedacht hätte (natürlich rein subjektiv), ok es sah hier (in hamburg) nicht ganz so dreckig und kaputt aus (die waschbecken) aber was die zusammensetzung der begleitenden familien anbetrifft steht altona in nix nach, ferner habe ich auch schon auf einem küchenstuhl, im durchzug(!) am bett meines sohnes übernachten müssen, weil bei dem anderen kind der vater dortgeblieben ist und es nicht gestattet ist wenn mann und frau in einem krankenzimmer im bett schlafen. brrr nur wenn ich mich daran erinnere könnte ich wände hochgehen, ich war 2 wochen schwersterkältet danach. tja was soll ich noch dazu sagen, wenn ich meinen sohn nicht gewaschen hätte, wäre es gar nicht gemacht worden geschweige denn das ihm jemand anderes die zähne geputzt hätte. essen? alles nur keine vitamine dafür jede menge total überforderte krankenschwestern, zivis die sich schon für ärzte hielten und arztgespräche nur auf beharrliches drängen, allerdings sind auch hier die ärzte sehr sehr gut, der rest allerdings....

liebe grüsse
ulli
MartinaBlair schrieb:
> Ich meinte auch nicht 3h (geschätzt) vom Zentrum Athens, sondern von unserem Wohnort aus gesehen. Geschätzt.

In Athen gibt es keinen Punkt, von wo aus man nach Penteli 3 Std braucht. Die Fahrt ist sogar am längsten von der Stadtmitte aus gesehen, weil man von da aus schlecht eine Schnellstraße benutzen kann.


> Ich möchte wirklich zu gern wissen, ob das Ki-KH auf Penteli für die Mutter ein Bett hat Wink.

Wie das im Einzelnen aussieht im Penteli Ki-KH, weiß ich nicht und hoffe das auch nicht erfahren zu müssen.

Gruß, Stathis
Ich schliesse mich Stathis an, mit den neuen Strassen ist der Verkehr nun wirklich fast kein Problem mehr. Ich bin heute in 20 Minuten von Marousi nach Elefsina gefahren.

Ihr solltet 20 Euro investieren und Euch einen brandneuen Stadtplan kaufen (das gruene Buch), dort sind alle neuen Schnellstrassen verzeichnet.

Wer von Chaidari nach Pentelis mehr als eine Stunde braucht (oder ueberhaupt eine Stunde), macht einen entscheidenden strategischen Fehler auf dem Weg Smile

Gruss, Carmen
Ich versteh einfach nicht, warum ihr euch so darüber ereifert, wie weit das nun ist oder nicht ist. Für uns war es zu weit. Punkt. Und Sakis ist schon so lange so selten in Athen gewesen, dass er nicht mehr ganz informiert ist über die Schnellstraßen. Wirklich sorry, dass ich hier sowas "Falsches" behauptet habe.... Sicher ist Sakis auch schon so ganz falsch gefahren, da wir bereits 1h zum Paidon gebraucht haben.

Grüße
Martina (vielleicht lass ich es in Zukunft doch mit dem hier posten... *jetztleichtgenervtbin*)

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Hallo, zusammen,
sehr ermuedend, die Entfernungsdiskussion hier.
Wenn man mit einem Notfall zum KH unterwegs ist ist fast jede Strecke zu lang.
Aber das nur am Rande..

Auch ich habe einige KH-Erfahrungen in GR sammeln muessen, bei mir gings um Verbrennungen der Haende, ein Grauen schon bei bestermoeglicher Versorgung, ein Drama in GR....

Wenns nur die katastrophalen hygienischen Bedingungen gewesen waeren...aber dazu kamen wirklich unwissende Aerzte, freche Krankenschwestern und "Pfleger" und schlussendlich wurde mir empfohlen, mich nach D ausfliegen zu lassen, da man hier um eine Amputation schwerlich herumkommen wuerde!!!! Es war das Grauen, kann ich eich sagen. Natuerlich wurde auch ein "Fakelaki" dankend im Empfang genommen, ich nehme meinem Mann immer noch uebel, das er das Geld so aus dem Fenster geschmissen hat.

Nur durch gute Verbindungen und viel Glueck gelang es mir, in D eine angemessene Behandlung zu erhalten,Krankengymnastik,etc, Kompressionshandschuhe, usw und letztendlich ist es gerade noch mal gut gegangen.

Mein Fazit: Sicher sieht jedes Hans das anders als ein anderes Haenschen aber auch die Griechen selbst haben sich keineswegs mit den hier herrschenden Bedingungen im Gesundheitssystem abgefunden, man arrangiert sich eben so gut es geht, wie auch im sonstigen Leben.
Und: Ich glaube auch, dass man sich als Zugezogener einfach irgendwie mit Naechten auf Stuehlen, abblaetternder Farbe an Intensivzimmern, voellig ueberarbeitetem KH Personal, etc,pp. arrangieren muss, wenn man hier auf laengere Zeit leben will.
Ich sage nicht, dass man das akzeptieren sollte, z. B.niemals diese Bestechungsgelder zahlen.

Sicher, jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen aber es ist leider voellig sinnlos, sich vor eventueller Krankheit zu fuerchten, wenns kommt, kommts sowieso....

Also, cool bleiben, auch wenns eigentlich keinen Grund dafuer gibt,

LG, Susanne
Wenn Du einen Erfahrungsbericht niederschreibst, soll er anderen Leuten hilfreich sein. Wenn dieser Erfahrungsbericht dazu noch etwas mit einem empfindlichen Thema zu tun hat, wie die Gesundheit eines Kindes, sollte man versuchen objektiv zu bleiben und nicht die Daten entsprechend der eigenen (Un)Fähigkeiten angepasst darstellen.
Es sei denn, Dein Anliegen war keinen Erfahrungsbericht zu schreiben, sondern ganz allgemein zu meckern.

Eine Sache finde ich jedoch Schade: Ich habe versucht Dir (oder Deine Tochter) zu helfen.

Stathis
also ich bin hier schon seit Monaten angemeldet, habe aber bisher nur mitgelesen.
Naja, ich denke nun ist es Zeit geworden auch mal zu antworten.

Also zuerst muß ich sagen, das solche Umstände in krankenhäuser nicht zu entschuldigen sind.
Weder in Deutschland, noch in Griechenland, noch sonstwo.
Ich hoffe jedenfalls, das ein Krankenhausbesuch nicht mehr so schnell nötig werden wird, aber wenn, dann in einem besseren Krankenhaus.

Nun zu einigen anderen Usern hier im Forum:

Ich möchte hier keinen angreifen, aber Leute, wo ist euer Problem?
Ob nun 1 Stunde, 3 Stunden, oder 10 Stunden, ist eben die griechische Art(nehmt nicht alles so genau <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink" border=0 align='absmiddle'> )!

In Deutschland habe ich auch schon recht schlechte Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht(lebe in Dortmund), aber das hängt ja auch immer mit dem Zustand zusammen.
In Griechenland war ich erst 3mal in einem (staatlichen) Krankenhaus, und dort auch nur kurz.
Deshalb hat es mir auch nichts ausgemacht und mit ist auch nichts schlimmes in Erinnerung geblieben(anders als in Deutschland, wo ich 3-4 für längere Zeit ins Krankenhaus mußte und es auf fast allen Gebieten nur schlimm war).
Hätte ich in Griechenland längere Zeit in einem Krankenhuas verbleiben müssen, dann wäre ich siocher alleine von der Situation schon recht angepi...<img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink" border=0 align='absmiddle'>
Meine Cousine und meine Freundin arbeiten übrigens auch in Krankenhäusern/Kliniken in Athen und deshalb weiß ich da so ungefähr was da so abgeht.
Letztes Jahr habe ich während der olympischen spieloe beim Kartenvorverkauf ebenfalls eine Krankenschwester kennengelernt, die nur Schlimmes zu berichten hatte.

Naja, schönreden sollte man da nichts.
Man sollte immer überlegen wie man sich fühlen würde, wenn man selber in der gleichen Situation wäre wie Martina.
Ich denke wenn Martina nur zu einer kurzen Untersuchung(und nicht wegen ihrer Tochter Lydia) hätte erscheinen müssen, dann wäre ihre Reaktion auch nicht so heftig ausgefallen(alleine schon deshalb, weil sie wohl nicht alles erfahren hätte, was sie erfahren mußte <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink" border=0 align='absmiddle'> ).